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KommentarDie USA brüskieren Bündnispartner

Kommentar / Die USA brüskieren Bündnispartner
US-Präsident Joe Biden setzt andere außen- und sicherheitspolitische Prioritäten, stellen die Europäer zunehmend fest Foto: AFP/Mandel Ngan

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Frankreich ist zutiefst verärgert, und das zu Recht. Denn mit der überraschenden Ankündigung der neuen Allianz zwischen den USA, Australien und Großbritannien wurde nicht nur ein lukratives Geschäft über die Lieferung von U-Booten hinfällig, es wurde darüber hinaus sehr viel Vertrauen zerstört. Und das über den Kreis der Parteien hinaus. Die Art und Weise, wie Frankreich hier abserviert wurde, dürfte auch in anderen, vor allem europäischen Staaten, die zum Kreis der Verbündeten der USA zählen, für eine gewisse Fassungslosigkeit gesorgt haben. Eigentlich hatten die Europäer anderes vom demokratischen US-Präsidenten Joe Biden erwartet. Doch nach dem Alleingang in Afghanistan nun das. Anders als sein Vorgänger Donald Trump droht er nicht damit, die europäischen NATO-Verbündeten hängenzulassen, er macht es einfach. Und macht mit der neu geschaffenen Allianz unmissverständlich klar, dass sich die außen- und vor allem sicherheitspolitischen Interessen und Prioritäten der USA endgültig geändert haben. Dem sogenannten Indopazifik, jener Region zwischen dem Pazifik und dem Indischen Ozean, über der das Reich der Mitte thront und das diese zu seinem unmittelbaren Einflussgebiet machen will, gilt nun die ganze Aufmerksamkeit Washingtons. Die jüngsten Vorkommnisse dürften den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in seinen Bestrebungen bestärken, die verteidigungspolitische Eigenständigkeit der EU weiter voranzutreiben. Joe Biden liefert ihm derzeit genügend Argumente, dies bei einem der Verteidigungspolitik gewidmeten EU-Gipfel unter französischem EU-Ratsvorsitz im kommenden Jahr durchzusetzen. Denn auf die USA können und sollten die Europäer sich immer weniger verlassen.

horst
22. September 2021 - 20.43

EU-Armee muss kommen, die Brems-Briten sind ja weg.

(und bald dabei Rationsmarken einzuführen)

Observer
21. September 2021 - 13.15

Europa sollte näher an Russland heran rücken! Von China sind wir sowieso schon total abhängig!

Christian
20. September 2021 - 17.18

Die EU muss endlich begreifen, dass die USA kein Babysitter sind. Europa ist erwachsen geworden und wird von den USA dementsprechend, sprich nicht mehr präferenziell, behandelt. Die USA haben sich immer schwergetan Beziehungen mit wirtschaftlichen Schwergewichten aufrechtzuerhalten da diese den USA Paroli bieten und wirtschaftlichen Druck ausüben können. Als Beispiel wären Brasilien, Indien oder Russland zu nennen. Die stärkste Wirtschaftsmarkt, China, wird von den USA gar als Feind angesehen. So gesehen wirkt es fast kurios, dass die EU so lange von den USA als Favorit in punkto Handelsbeziehungen angesehen wurde. Dass dies nicht ewig so weitergehen würde, hätte eigentlich jedem klar sein sollen. Mit dem neuen "Aukus" Abkommen zeigen uns die USA denn auch, dass sie sich lieber kleinere und wirtschaftlich abhängigere Staaten als Verbündete herauspicken da sie hier die Regeln ohne Widerstand diktieren können.

HTK
20. September 2021 - 10.56

Vielleicht hat Europa sich zu lange Zeit gelassen als vollwertige Streitkraft Fassade zu zeigen. An einem Strang zu ziehen wie man so schön sagt,und nicht jeder für sich und Gott für alle.Auf den ist nämlich kein Verlass und Uneinigkeit schafft kein Vertrauen bei evtl.Bündnispartnern. Daß BoJo nach seinem Brexit diese Gedanken im Hinterkopf hatte ( das Common Wealth schlägt zurück) kann man sich vorstellen. Die alten Kolonien halten wieder die Treue.Man ist unter sich.