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KommentarDie EU entdeckt ihre Bürger

Kommentar / Die EU entdeckt ihre Bürger
Absichtserklärungen reichen nicht. Schengen, und damit Europa, lebt dank seiner Bürger. Foto: Editpress/Claude Lenert

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Gestern, am 9. Mai, dem offiziellen Europatag, begann in der Europastadt par excellence – Straßburg – die Konferenz über die Zukunft der Europäischen Union. Eine gute Idee. Wirklich!

Die EU zeigt sich dabei äußerst innovativ und entdeckt eine neue Zielgruppe. Nämlich ihre Bürger! Bravo! EU-Frauen und -Männer aus allen Ecken sollen sich nun in Debatten und Gesprächen konstruktiv austauschen und die kommenden Schritte der Union mitentscheiden. Ja, sie dürften jetzt echt sagen, wo der Schuh drückt und was sie von der EU erwarten, hieß es auch am Sonntag bei der Europatagsfeier in Schengen.

Fast wäre man geneigt, vor Bewunderung niederzuknien und die Beteiligung der Bürger als bahnbrechend zu bezeichnen. Aber halt. Ruhig, young turcs. Nicht nur, dass es bereits seit der Erklärung, 1950, des damaligen französischen Außenministers Robert Schuman um die Menschen ging, nein, sie stehen auch seit einer gefühlten Ewigkeit im Zentrum der Reden vieler EU-Politiker. „Der Mensch im Mittelpunkt“, ein Satz seit Jahrzehnten gebraucht, missbraucht, ohne Konsequenzen. Deshalb empfindet man berechtigterweise nun Misstrauen und, ja, auch Fremdschämen.

Liebe Politiker in eurer Blase: Am Sonntag gab es in Schengen für eure Bürger keinen Parkplatz. Alle freien Plätze, weit und breit, waren für die „Ehrengäste“ reserviert. Die Polizei sorgte in eurem Auftrag für Ordnung. Und dann zeigten rot-weiße Bändchen auf dem Sternenplatz der neugierigen Bevölkerung, dass sie nicht wirklich willkommen ist. Noch Fragen? 

Menster Pol
11. Mai 2021 - 20.20

Schengen is alive?
Nee:
Schengen is a lie!

Laird Glenmore
11. Mai 2021 - 11.05

Europa hat noch nie als Einheit funktioniert weder als EWG ( 1957 ) noch als EG oder mit dem damals angestrebten ECU als Währung, das einzige was alle gemeinsam hatten und haben ist das für jeden Scheiß neue Ämter und Stellen geschaffen wurden wo noch mehr Menschen von Steuergeldern bezahlt wurden aber die Resultate wurden nicht besser sondern nur schöngeredet.
Bestes Beispiel ist doch der Schengen Vertrag mit seinen offenen Grenzen und der Euro selbst da sind sich die europäischen Staaten nicht einig es läuft immer nur darauf hinaus den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen und immer immer neue Vorschriften zu machen damit man den Bürger unterdrücken und bevormunden kann, wir leben nicht in einer Demokratie sondern in einer DEMOKRATUR freie Bürger sind wir schon lange nicht mehr nur noch Vorschriften und Vorschriften und das von Menschen die von unserem Steuergeld fürstlich bezahlt werden. Mitspracherecht ist doch nur Makulatur die Politiker machen doch so wie do was sie wollen.

Yung Fern
11. Mai 2021 - 11.01

Was wurde denn in diesem Bürgerdialog eigentlich besprochen? Ach ja, zu dem Moment war ja niemand mehr von der Presse anwesend, da unsere Journalisten auch nur Interesse an den "Ehrengästen" haben. Schade, denn die Bürger hatten schon Einiges zu sagen.

luc jung
10. Mai 2021 - 17.38

In Europa stehen Skandale und Politiker im Vordergrund. Auch ist das Europaparlament nationalistisch und ultrakonservativ (Ungarn, Polen, ....) angehaucht. Ich war immer erstaunt über den Brexit. Doch ich verstehe die Engländer jetzt. Europa ist zu einem Haufen teurer Bürokraten und Politiker verkommen. Europa funktioniert nicht mehr. Dieses Trauerspiel ist nicht mehr das Europa eines Robert Schuman.