Russlands Angriff auf die Ukraine dauert bereits neun Monate. An den meisten Frontabschnitten feiern die Ukrainer mittlerweile Erfolg um Erfolg. Das passiert im Kleinen, wenn hier oder da wenige Dutzend Meter zurückerobert werden. Das geschieht auch im Großen, wenn etwa ukrainische Gegenoffensiven die feindlichen Linien durchbrechen und bedeutende Geländegewinne dabei herausspringen, wie das im Nordosten in der Region um Charkiw und zuletzt im Süden mit der Rückeroberung der Hafenstadt Cherson der Fall ist.
Trotzdem scheint die Ukraine weit davon entfernt, diesen Krieg für sich zu entscheiden. Die russische Armee hat viele Rückschläge erlitten, k.o. gegangen ist sie aber noch lange nicht. Dafür gibt es zwei Gründe.
Zum einen hat das mit der Kriegsführung Russlands zu tun, dessen Streitkräfte seit Wochen immer verstärkter die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine mit ballistischen Raketen und Kamikaze-Drohnen beschießen. Das Ziel Wladimir Putins ist klar: Der Winter ist da, mit ihm die Kälte – und die Ukrainerinnen und Ukrainer sollen das die kommenden Wochen und Monate ohne Strom und fließendes Wasser frierend und im Dunkeln hockend zu spüren bekommen. Den Willen der ukrainischen Bevölkerung zu brechen, ist Putins Kalkül dabei.
Zum anderen trägt der Westen hieran eine Mitverantwortung. Seit Kriegsbeginn diskutieren Europäer und die USA darüber, wie und womit sie der Ukraine gegen den russischen Angriff helfen können. Ob es nur leichte Waffen oder auch schwere sein sollen. Ob es sich um defensiv oder offensiv einsetzbares Kriegsmaterial handeln sollte. Das waren die Streitfragen. Dabei lieferte der Westen bislang erstaunliche Mengen an unterschiedlichsten Waffen an die ukrainische Armee. Darunter befinden sich von den Ukrainern höchst erfolgreich eingesetzte Mehrfachraketenwerfer vor allem aus amerikanischer Produktion, aber auch türkische Drohnen sowie Panzer, Haubitzen, Panzerabwehrraketen und vieles mehr aus den USA und Europa – der Großteil davon sind weder rein defensive noch leichte, sondern vor allem tödliche Waffen, die den Russen schwerstens zusetzen.
Was der Ukraine kaum geliefert wurde, jedoch rein defensiv einsetzbar ist, sind Flugabwehrsysteme. Die Russen zerschießen die ukrainische Energieinfrastruktur, ohne dass die Ukraine sich ernsthaft dagegen zur Wehr setzen kann. Die Lieferungen solchen Materials verzögern sich. Was dann ankommt, ist zu wenig. Experten schätzen, dass es für einen flächendeckenden Schutz der Zivilbevölkerung und der kritischen Infrastruktur mindestens 2.000 Fliegerabwehrsysteme mit kurzer, 150 mit mittlerer und 100 mit hoher Reichweite brauchen würde. Das ist eine ganze Menge und die Ukraine ist nach wie vor weit davon entfernt, auch nur annähernd über diese Stückzahlen zu verfügen.
Die Folgen dieser Lücken wird auch Europa noch spüren. Geht der russische Beschuss so weiter, muss mit einer neuen Fluchtbewegung aus der Ukraine heraus gerechnet werden. Niemand erfriert freiwillig und die ukrainischen Winter sind bitterkalt. Russland ist längst nicht k.o. und packt die ukrainische Zivilbevölkerung mit Angriffen dieser Art bei der Gurgel. Der Westen, obwohl er hüfttief in dem Konflikt mit drinsteckt, schaut dabei zu. Es ist ein Rätsel.
De Westen, besonnesch d'EU, huet sech selwer bis un den Bauchnuebel do erangeridden, an dat schon virun der Annexioun vun der Krim. D'Yankees setzen weit ewech, an hun gudd stëppelen. Et geschitt hinnen jo näischt, an sie verdingen nach dëck Dollaren un hiren Waffenverkeef. Et besteet guer keen Interesse dorunner fir den Konflikt op en En ze brengen, well den wirtschaftlechen Intérêt vun den US ass primordial. De Vietnam Krich huet den amerikaneschen Taypayer bezuelt. Deen heiten bezillt d'EU. Dat huet een beim Treffen vun Biden an Macron gesin. De Kuch fir de Biden, an puer Grimmelen fir de Rescht.
"The Interest of the United States must always be garanteed!"