Kompakt-Limousine mit Premium-Anspruch
Mit dem ID.5 hat VW eine E-Limousine geschaffen, die mit ihren 4,60 Metern Länge sehr kompakt auftritt, im Innenraum mit ihrer Ausstattung und Materialqualität und auch in puncto Sitzkomfort und Kopffreiheit auf der Rückbank Standards erfüllt, wie man sie aus höherklassigen Limousinen kennt. Dazu kommt ein modernes Design für ein übersichtliches Cockpit mit zwei Bildschirmen – einem kleinen hinter dem Lenkrad im direkten Blickfeld des Fahrers, zu bedienen über Lenkradtasten, und einem größeren Touch-Display in der Mitte des Armaturenbretts.
Der ID.5 begrüßt einen mit einem aufmunternden Lächeln, in diesem Fall mit einer Lichtsequenz an den vorderen und hinteren Leuchten, sobald man sich mit dem Schlüssel nähert. „Für nächtliche Überwachung und Beschattung nicht gerade geeignet“, bedauerte Oma mit den Springerstiefeln, „aber dafür traut sich niemand, mit diesem Auto nachts seinen Müll im Wald abzuladen!“
Gemütlich oder dynamisch unterwegs
Unser Testwagen war der ID.5 GTX, sozusagen der GTI bei VW E-Mobilen, ausgestattet mit jeweils einem E-Motor vorne und hinten für Allradantrieb, den man im Normalbetrieb überhaupt nicht wahrnimmt und hier größtenteils mit dem Drehmoment auf die Hinterachse unterwegs ist. Wer auf Allradantrieb permanent abfährt, kann in den Fahrprogrammen den entsprechenden Modus über Knopfdruck am Display bedienen, wir wählten den Modus „Komfort“, mit dem man je nach Wunsch gemütlich, entspannt oder auch mal dynamisch unterwegs sein kann, ohne die Reichweite übermäßig zu strapazieren.
Natürlich gibt es beim GTX eine „Sport“-Taste, die auch das Ansprech-, Federungs- und Lenkverhalten so verändert, dass man diese fünftürige Coupé-Limousine auch mal sportlich anspruchsvoller fahren kann, obwohl der ID.5 GTX sich mit oder gerade trotz seines Leistungsvermögens am besten als komfortable Premium-Reiselimousine empfiehlt. Der GTX hat eine Leistung von 200 kW/299 PS, die Motoren werden von einer Batterie mit Netto-Gehalt von 77 kWh gespeist, was für eine Reichweite von weit über 400 km sorgen soll. Die Spitze liegt bei 180 km/h, was wir leider nicht erproben durften, und den Sprint von null auf hundert bewältigt der GTX in 6,3 Sekunden.
Bei den meisten gängigen E-Fahrzeugen variiert die Reichweite je nach Fahrweise, Tempo, Klima und Streckenbeschaffenheit auf spektakuläre Weise. Das war beim GTX nicht anders, ergab im Normalgebrauch auf der Langstrecke mit vernünftigem Tempo auf Autobahn und Landstraße über 250 km erfreulicherweise einen Durchschnittsverbrauch von 16,0 kWh, was eine Gesamtreichweite von weit über 450 km bedeuten würde. Bei etwas schärferer Gangart ergab der Bordcomputer einen Durchschnitt von 18,6 kWh, auch damit erreicht man locker 400 km.
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