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Leise RaumfahrtDer Mercedes EQS-SUV 450+ fährt sich geräuschlos und ohne Reichweiten-Angst

Leise Raumfahrt / Der Mercedes EQS-SUV 450+ fährt sich geräuschlos und ohne Reichweiten-Angst
 Foto: Marc Schonckert

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Der Mercedes EQS-SUV ist ein E-Fahrzeug der noblen Klasse mit allen Mercedes-Attributen. Marc Schonckert fuhr das Modell 450+, das sich entspannt und geräuschlos fährt wie die Limousine, mit erhabenem Komfort, hoher Sicherheit und ohne Reichweiten-Angst.

Die SUV-Ausgabe des Mercedes EQS ist mit 5,13 m zwar 9 cm kürzer als die Luxuslimousine, dafür etwas höher und mit der Möglichkeit einer dritten Sitzreihe. Dann haben sieben Personen Platz an Bord, was jedoch nur selten der Fall sein wird, für den Transport einer Großfamilie oder den Tagesausflug eines Kegelklubs hat Mercedes andere Lösungen parat.

Unser Testfahrzeug war der 450+, also der „Kleine“ unter den großen EQS-SUV, mit einem E-Motor an der Hinterachse mit 265 kW/360 PS und 568 Nm Drehmoment bei 2,6 Tonnen Leergewicht. Zum Hinterradantrieb kommt Hinterradlenkung, was sich in engen Wendemanövern, auf kurvigen Landstraßen oder beim Spurwechsel bei hohem Tempo positiv bemerkbar macht. Versorgt wird der E-Motor von einer Batterie mit 108,4 kWh Nettogehalt, was Reichweiten von 540 bis weit über 600 km ergeben soll.

Wie immer spielen hier Tempo, gewählter Fahrmodus, Klima und Geografie-Profil eine wichtige Rolle. Bei Autobahn-Tempo (die Spitze beträgt 210 km/h) und forschem Antritt (null auf 100 km/h in 6,7 Sekunden) wird man mindestens 25 kWh pro 100 km verbrauchen, das würde für knapp über 400 km Reichweite sorgen, auch bei gemütlichem Tempo auf der Landstraße sollte man sich an 21 kWh pro 100 km orientieren und auch hier auf flacher Strecke oder bei Bergabfahrt das Fahrpedal lüpfen und von den Rekuperationsmöglichkeiten Gebrauch machen. Das funktioniert ausgezeichnet beim EQS-SUV, hier gibt es vier Verzögerungseinstellungen – stark, mittel, null und intelligente Rekuperation – die sehr effizient arbeiten. Mit der Einstellung „Intelligente Rekuperation“ fährt es sich am besten bei langen Bergabfahrten oder im dichten Autobahnverkehr, in Kombination mit der Verkehrsschilder-Erkennung und dem Abstandsregler, die einem viel Bremsarbeit ersparen und mitunter den Hintermann schon mal in Bedrängnis bringen, wenn Navi und Sensoren aus irgendeinem Grunde eine Tempo-50-Zone zu erfassen glauben, in der inzwischen wieder Tempo 70 ausgeschildert ist. Zu viel Eifer kann aufregend sein, noch aufregender ist allerdings das Bremsverhalten des EQS-SUV, das sehr gewöhnungsbedürftig ist.

 Foto: Ampnet

Ansonsten ist der EQS-SUV 450+ ein E-Fahrzeug der Sonderklasse, das mit allem glänzt, was Mercedes auszeichnet, nämlich souveränes Fahrverhalten, hohe Leistung, entsprechende Sicherheit und ein nobles Ambiente in einem sehr anspruchsvollen Interieur zu einem nicht weniger anspruchsvollen Preis. Wer das SUV der EQS-Limousine vorzieht, wird seine Gründe dafür haben, vielleicht seine für ein Luxus-SUV mit Hinterradantrieb unerwartete Geländegängigkeit (Gelände-Fahrmodus und Höhenverstellung), oder aber das Verlangen, bei Luxus und Leistung nicht auf Geselligkeit und einen Schuss Abenteuerlust verzichten zu wollen.

 Foto: Marc Schonckert