Wenn man der deutschen Presse glaubt, ist der 2er-BMW Active Tourer kein SUV, sondern ein Van. Heutzutage heißt ja alles, was nicht gerade eine klassische Limousine mit Stufenheck oder ein Break oder zweisitziges Cabrio ist, SUV. Der 2er-BMW ist kein SUV, sondern noch ein Van, wie man sie einst kannte, als aus den Limousinen hochgewachsene Familien-Transporter wurden, die nicht unbedingt schön, aber sehr nützlich waren.
Der BMW 218d Active Tourer ist in dem Sinne eine Ausnahme, nicht nur im BMW-Modellprogramm, sondern allgemein auf unseren Straßen, wo er allein schon mit seiner großen Schnauze auffällt, obwohl er mit seinen 4,39 m Länge sehr bescheiden daherkommt. Im Innenraum gibt es genügend Platz für fünf Personen, mit viel Bein-, Knie- und Kopffreiheit hinten und einem übersichtlichen Arbeitsplatz für den Fahrer in einem modernen, aufgeräumten Cockpit mit großem Infotainment-Bildschirm. Man sitzt und fährt sehr gut in diesem 2er – vor allem fährt man sehr weit, wenn es sich um die Diesel-Version handelt.
Beeindruckendes Ergebnis
Für uns war es eine besondere Freude, endlich mal wieder einen Diesel zu fahren. Und was für einen! Zwei-Liter-Vierzylinder mit 110 kW/150 PS Leistung und einem Drehmoment von 360 Nm, damit fährt es sich angenehm entspannt oder auch sportlich betont, wenn es die Lage erfordert. Laut Werk liegt die Spitze bei 220 km/h, von null auf 100 km/h beschleunigt er in 8,8 Sekunden. Bei den Fahrmodi hat man die Wahl zwischen „Efficient“, „Sport“ und „Individual“. Wir entschieden uns für das Efficient-Sparprogramm für eine bestmögliche Reichweite, das Ergebnis war beeindruckend. BMW gibt 4,8 Liter Verbrauch an, ein Wert, den wir locker unterbieten konnten.
Sparsamer und gleichzeitig angenehmer geht es nicht. Bei der Abfahrt und vollem 54 Liter Tank gab der Computer eine Reichweite von 980 km an. Als wir das Auto zurückbrachten, hatten wir 1.470 km abgespult und der Bordcomputer gab eine verbleibende Reichweite von 120 km an. Durchschnittsverbrauch: 3,5 Liter/100 km. Dazu muss man: mit viel Gefühl fahren, nie voll auf das Gaspedal treten, vorausschauend fahren, Ortschaften mit Tempo 50 und vielen Ampeln und Kreisverkehr vermeiden, denn jedes Anfahren und Beschleunigen kostet Kraft und Diesel, keine Vollgasfahrt auf der Autobahn, versteht sich, gemütliches Tempo auf der Landstraße und bergab den Fuß vom Gas. Die Wohnmobile und Wohnwagen mit holländischem Kennzeichen, die mich auf der Autobahn überholten, störten mich nicht. Im Gegenteil: Den Touristen sah man die Genugtuung an, endlich mal ein Auto auf der Autobahn überholen zu dürfen. Oma mit den Springerstiefeln war etwas ungehalten und meinte: „Demnächst überholt uns noch eine Fahrschule!“ Doch auch sie kam nicht umhin, das Verbrauchsverhalten dieses Diesels zu loben. „Diese modernen Diesel sind so sparsam, da musst du nachts den Motor in der Garage laufen lassen, damit der Tank nicht überläuft!“
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