Nach einem schwierigen Jahr 2020, in dem die Zahl der verkauften Autos Corona-bedingt heftig eingebrochen war, und einem Geschäftsjahr 2021, in dem sich die Verkaufszahlen – nun wegen Problemen in den Lieferketten – weiter verschlechtert haben, ist die Zahl der Neuzulassungen im ersten Quartal dieses Jahres noch einmal weiter geschrumpft. Das zeigen neue Zahlen des statistischen Instituts Statec.
Insgesamt 11.347 Fahrzeuge wurden in den Monaten Januar bis März 2022 neu angemeldet: Das sind weniger als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr, und auch weniger als im ersten Quartal 2020. In den Monaten Januar, Februar, März, im Jahr vor Corona, 2019, waren noch 14.867 Verkäufe gezählt worden. Das letzte Mal, als in einem ersten Quartal noch weniger Neuzulassungen gezählt wurde, war in 1998.
Während vieler Jahre kannte der Luxemburger Automobilmarkt nur eine Richtung, nach oben. Seit 1999 werden hierzulande jährlich mehr als 40.000 Stück verkauft. Seit 2004 waren es mehr als 45.000 pro Jahr. Ab 2016 mehr als 50.000. Ein absoluter historischer Rekord wurde 2019 mit 55.008 neu zugelassenen Autos erreicht. Diese Rekordserie wurde von Corona unterbrochen. Fast 10.000 Autos waren 2020 weniger verkauft worden als im Jahr zuvor. 2021 ging es dann noch einmal, jedoch nur leicht, auf 44.372 verkaufte Fahrzeuge zurück. Das letzte Jahr, in dem hierzulande weniger Autos verkauft wurden, war 2003.
Die ersten drei Monate 2022 deuten noch auf keine Besserung hin. Dementsprechend scheinen die Schwierigkeiten bei den Lieferketten der Automobil-Hersteller noch nicht gelöst worden zu sein.
Der Anteil der Elektroautos an den Verkäufen ist mit 14 Prozent derweil überaus hoch geblieben. Im Gesamtjahr 2020 hatte der Anteil erst 10,5 Prozent betragen. Ein neuer Rekord war es jedoch nicht. Im letzten Quartal 2021 hatte ihr Anteil bei 16,6 Prozent an den Neuzulassungen gelegen. Im Jahr 2020 lag er nur bei 5,5 Prozent – nach mageren 1,8 Prozent im Jahr 2019.
Am beliebtesten bleiben bei den Verbrauchern weiterhin die Benziner. Ihr Anteil an den Neuzulassungen bleibt, mit 35,2 Prozent, am bedeutendsten. Jedoch ist ihr Anteil weiter rückläufig. Mitte 2020 lag der Anteil beispielsweise noch bei über 45 Prozent der Neuzulassungen.
Immer mehr Autos mit Hybrid-Antrieb
Noch schneller zurück geht die Zahl der verkauften Diesel-Autos. Sie haben in den Monaten Januar bis März 2022 nur noch 23,7 Prozent der Verkäufe ausgemacht. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 30 Prozent. Mitte 2020 lag ihr Anteil noch bei rund 38 Prozent.
Überaus deutlich zugelegt in der Gunst der Verbraucher haben derweil die Autos mit Hybrid-Antrieb. Sie stehen mittlerweile für rund 27 Prozent aller Neuzulassungen. Mitte 2020 waren es erst rund 10,5 Prozent.
Von den insgesamt 439.837 Autos, die zu Beginn des Jahres 2022 in Luxemburg angemeldet waren, bleibt der Anteil der Elektroautos derweil, auch wenn er sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt hat, überaus gering. Ihr Anteil ist von 1,03 auf 1,94 Prozent aller Autos gestiegen. Das sind insgesamt 8.528 Fahrzeuge (Vorjahr: 4.444). Die Zahl der hybriden Fahrzeuge (Benzin/Strom) ist etwas sichtbarer. Ihre Zahl hat stark zugelegt: von 11.882 (2020) auf 17.717 bis Ende 2021. Sie stehen zu Beginn dieses Jahres somit für 4 Prozent der Automobilflotte der Luxemburger.
Den mit Abstand größten Teil des Luxemburger Autofuhrparks bilden derweil weiterhin Dieselfahrzeuge. Trotz eines erneuten Rückgangs um mehr als 10.000 Fahrzeuge (auf insgesamt 213.922 Stück), stehen sie für einen Marktanteil von 48,6 Prozent. Der Trend weg vom Diesel ist jedoch beachtlich: Noch vor wenigen Jahren (2014) stand Diesel für 65,68 Prozent des gesamten Fuhrparks.
Um Benzin und Diesel zu sparen, muss die CO2 Steuer drastisch erhöht werden.
@ Tim
Sicher, ihr geliebtes EV bringt sie bis nach Italien. Nur wieviel Tage Urlaub brauchen sie oder sind sie pensioniert? Keine Äpfel mit Birnen vergleichen.
Wenn der Staat keine Prämien vergeben würde für den Ankauf währe die Bilanz anders
Ich habe ein E-Auto und wenn ich nach Montpellier fahre, nehme ich den TGV und nicht den sauteuren Diesel und miete eine E-Auto da unten, ist billiger als selber fahren, von der Maut nicht mal zu reden.
@Jemp Ich verdiene unter 3000EUR und bin im Besitz eines reinen EV. Das ist mein einziges Fahrzeug und bringt mich bis nach Italien wenn es sein muss. Im Alltag null Probleme, nur zur Möglichkeit vom Zuhause Laden würde Ich raten.
@ Jemp
Sie haben es richtig erkannt. Genau so ist es. Die grünen Helden haben da keine Hemmungen. Es ekelt einen an.
Ein reines Elektroauto hat nur als Zweitwagen oder Spaßfahrzeug einen Sinn. Deshalb kaufen momentan auch nur Leute mit größerem Einkommen Elektroautos als Zweitwagen und behalten ihren Verbrenner. D.h., wenn sie ein größeres Einkommen haben hilft Ihnen der Staat beim Sparen, erstens durch die Subvention, zweitens durch die Abwesenheit von Akzisen auf dem Ladestrom und drittens bezahlen die Ärmeren die CO2-Steuer. Das ist grüne Politik. Die Reichen bedanken sich bei Herrn Turmes.
Hybrid-Fahrzeuge. Naja. Da schleppt man eine schwere Batterie durchs Land um im Stadtkern eine halbe Stunde auf Strom umzuschalten.Ist das die Lösung? Für die Stadt vielleicht. Wer lange Strecken fährt ist mit dem Diesel nach wie vor besser dran.