Es war in den Bergen über dem Atlantik an der Küste Portugals und man sah in der Ferne die Bucht um Viana do Castello. Der Weg nach oben war aufregend und abwechslungsreich gewesen, kleine Dörfer, enge Straßen, unübersichtliche Kurven, aber so gut wie kein Verkehr und ganz passabler Belag. Auch einen kleinen „Abschnitt mit Schotterwegen für Offroad-Erlebnis“ hatten die Skoda-Jungs angesagt. Und richtig, nach kurzer Fahrt oben auf dem Bergkamm meinte das Navi:
„In 50 Meter rechts abbiegen und dem Straßenverlauf folgen.“ Also bog ich ab und staunte nicht schlecht. Von Schotter keine Spur, nur Felsbrocken, dicke Steine, Löcher, riesige Furchen und Querfugen, es ging nur bergab und ich kroch über Stock und Stein, peinlich darauf achtend, nicht aufzusetzen oder den Unterboden aufzuschlitzen, Zentimeter um Zentimeter, im ersten Gang, und ich malte mir im Geiste aus, wie man einen Suchtrupp nach mir aussenden würde, hier oben in wilder Natur, wo es zudem keinen Handyempfang gab. Die Fahrt war lang, es waren mehrere Kilometer bergab und es kam mir wie eine Ewigkeit vor, auch einen Bergbach musste ich durchfahren, dann kam ein Waldstück ohne Steinbrocken und es lief besser, aber nicht lange, dann war wieder Holperstrecke angesagt. Ich musste einfach da durch, umkehren konnte ich nicht, zum Wenden kein Platz und den Aufstieg zurück hätte ich sicher nicht geschafft, denn ich fuhr den 110 kW Diesel mit Sechsgang-Schaltung und Vorderradantrieb. Irgendwo tauchte dann eine befestigte Asphalt-Straße auf und der Spuk hatte ein Ende. Aber der Karoq hatte sich tapfer geschlagen und gelangte ohne Kratzer zurück zum Hotel. Ich habe so einige Offroad-Strecken erfahren, meist handelte es sich um Fahrten im Schlamm, das Überqueren von Brücken aus Holzstämmen, Hügelfahrten mit Hill Descent Control oder Befahren von Steilhängen mit hoher Seitenneigung, aber das alles war nichts gegen die Geländefahrt mit dem Karoq. Bei meiner Ankunft erfuhr ich, dass andere Kollegen aus meiner Gruppe diese Strecke gefahren hatten. Na ja, wer aus Luxemburg kommt, kennt sich in Sachen unwirtlicher Straßen aus.
Zum Karoq: Skoda hat ihn optisch und ausstattungsmäßig neu aufgestellt, ihm eine neue Front und neue Räder verpasst, schmalere LED-Scheinwerfer und Leuchten vorn und hinten und in der Sportline-Version einige optische Details zugefügt, das Interieur mit neuem Design überarbeitet und ein neues Cockpit und pfiffige Ambiente-Beleuchtung an Armaturenbrett und Türen angebracht.
Im Angebot befinden sich Benziner und Diesel von 81 bis 140 KW. Bei den TDI-Dieselmotoren handelt es sich um 2-Liter-Vierzylinder mit 85 kW/115 PS und 110 kW/150 PS Leistung. Die 85 kW Motoren werden wahlweise über eine manuelle Sechsgang-Schaltung oder eine DSG7-Automatik mit Tiptronic-Funktion angetrieben, die 110 kW Motoren von der manuellen Sechsgang-Schaltung. Nur der 4×4 Karoq mit 110 kW erhält die DSG7-Automatik. Bei den Benzinern bietet Skoda einen 1,0-Liter-TSI-Dreizylinder mit 81 kW/110 PS an, die anderen Motoren sind TSI-Vierzylinder mit 1,5 Liter Hubraum und 110 kW/150 PS mit wahlweise manueller 6-Gang-Schaltung oder DGS-Automatik. Top-Modell ist der Karoq TSI mit 2-Liter-Vierzylinder, 140 kW/190 PS, Allrad und DSG7-Automatik.
Im Fahrbetrieb erweisen sich sowohl die Benziner als auch die Diesel als Volltreffer, hervorragend handlich und komfortabel und gut ausbalanciert, wobei wir auf den kurvenreichen Strecken sehr wohl das manuelle Getriebe, besonders beim 110 kW Benziner bevorzugten, während der Diesel wie erwartet mit gutem Durchzugsvermögen und viel Laufruhe imponierte. Wer das Beste vom Feinsten und dazu Allrad will, ist sowohl bei Diesel wie Benziner gut bedient und kann sich ins Abenteuer stürzen. Immerhin erledigten wir eine Offroad-Strecke der anspruchsvollen Klasse mit einfachem Vorderradantrieb. Allerdings nur bergab. Aber auch das muss man erlebt haben.
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