Im März 2020 begann das Vertrauen der Luxemburger Verbraucher in die Wirtschaft zu bröckeln. Mitte des Monats hatte der erste Lockdown begonnen. Das Verbrauchervertrauen war in Luxemburg in dem Monat um insgesamt sieben Punkte auf -10 gefallen. Im April ist das Verbrauchervertrauen hierzulande dann auf einen historischen Tiefstpunkt von -24 Punkten gefallen – den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2002. Zu Jahresbeginn 2020 lag der Index bei -3 Punkten.
Doch bereits im Laufe des Monats Mai, noch während des Lockdowns, haben die Verbraucher wieder leicht an Zuversicht gewonnen. Nach und nach ging es mit dem Verbrauchervertrauen, trotz einiger Unterbrechungen, langsam wieder aufwärts. Im Dezember 2020 stand der Index bei -11 Punkten.
Insgesamt, so schätzt Statec, haben die Verbraucher 2020 etwa 9 Prozent weniger Konsumausgaben getätigt, als wenn es keine Krise gegeben hätte. Am stärksten betroffen seien Ausgaben für Hotels, Cafés und Restaurants (minus 33 Prozent), Ausgaben für Freizeit und Kultur (minus 22 Prozent) sowie Ausgaben für Transport und für Kleider und Schuhe (jeweils minus 19 Prozent).
Zum Sparen gezwungen
Obwohl der Staat mit seinen Hilfsmaßnahmen (etwa Kurzarbeit) die Einkommen der Haushalte relativ stabil gehalten hat, wurden sie praktisch zum Sparen gezwungen, so das statistische Institut weiter. In Luxemburg haben die Haushalte letztes Jahr insgesamt 1,2 Milliarden Euro mehr auf die hohe Kante gelegt, als es ohne Corona-Krise der Fall gewesen wäre. In der gesamten Eurozone war die Sparquote nach oben geschnellt.
Seit Beginn dieses Jahres liegen die Resultate des Index nun wieder im einstelligen Bereich. Im April verzeichnete der Index ein Resultat von -3 Punkten (verglichen mit -7 im Vormonat März). Damit ist das von der Zentralbank gemessene Verbrauchervertrauen wieder auf das Niveau von vor dem Beginn der Corona-Krise gestiegen. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Luxemburger Zentralbank am Freitag per Pressemeldung mitgeteilt hat.
Das Verbrauchervertrauen ist im April 2021 „deutlich angestiegen“, so die BCL. „Alle Komponenten haben sich in dem Monat positiv entwickelt.“ Die befragten Haushalte haben somit heute wieder positivere Erwartungen, was die wirtschaftliche Situation im Lande betrifft – und was ihre eigene finanzielle Situation anbelangt. Auch ihre Bereitschaft, größere Ausgaben zu tätigen, ist wieder gestiegen.
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