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KlangweltenCypress Hill: So gut wie lange nicht mehr

Klangwelten / Cypress Hill: So gut wie lange nicht mehr
Cypress Hill – „Back In Black“

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Es ist etwas absurd, dass Cypress Hill auf ihrem zehnten Album nicht mit ihrem angestammten Produzenten und DJ, Lawrence Muggerud alias DJ Muggs, gearbeitet haben und ausgerechnet jetzt zu ihren Wurzeln und Stärken zurückgefunden haben. Verantwortlich dafür ist Produzent Curtis Eugene Cross, besser bekannt als der Rapper Black Milk. Er hat schon Songs für Slum Village, J Dilla, Pharoahe Monch, RZA und Black Thought produziert, weiß also ganz genau, was er da macht. Auf „Back In Black“ hat er Cypress Hill einen willkommenen Old-School-Sound auf den Leib geschneidert.

Cypress Hill
Cypress Hill Foto: Eitan Miskevich

In den Texten ist ein Thema natürlich weiterhin dominant: das Rauchen von Gras. Kiffen und Cypress Hill gehört zusammen. Wobei es in „Open Ya Mind“ nicht um eine naive Verherrlichung des Kiffens geht, sondern um rechtliche Aufklärung und das Durchsetzen der Legalisierung in allen US-Bundesstaaten. Außerdem verneigen sich Cypress Hill mit dem Kiffersong „Come With Me“ vor dem viel zu früh gestorbenen Tupac Shakur und erzählen in „Bye Bye“ mit Gastrapper Dizzy Wright von der Gewalt in den Straßen von Los Angeles, die sie einst erlebt haben.

Im Begleitschreiben zum Album wird Sen Dog wie folgt zitiert: „Man muss immer bissig und aggressiv bleiben und seinen Weg unbeirrt verfolgen. Das muss unbedingt der Plan sein, denn ohne diese Denkweise kommt man nicht sehr weit. Wir haben das alles erlebt. Doch um sich von der Masse abzuheben, muss man ordentlich Gas geben und den Laden am Laufen halten. Oder man landet eben im Straßengraben. Das wollen wir nicht.“ Mit Blick auf „Back In Black“ sind sie voll auf Kurs und laufen nicht Gefahr, vom Weg abzukommen. Es heißt schließlich auch in dem wütend-treibenden „Break Of Dawn“: „In the dark I roll / Never sell my soul / Just keep pushin’ on and on and on / I’ll never stop ’till the break of fucking dawn“.

Anspieltipps: „Takeover“, „Open Ya Mind“, „Come With Me“, „The Original“

Bewertung: 9 von 10 Punkten

(Kai Florian Becker)