Auf dem von ihr produziertem Album „Covers“ interpretiert sie in folgender Reihenfolge Songs von Frank Ocean, Dead Man‘s Bones, der Band von Schauspieler Ryan Gosling und Zachary Shields, Lana Del Rey, The Pogues, Bob Seger, Iggy Pop, Jackson Browne, der Countrymusikerin Kitty Wells, Nick Cave, The Replacements und den schon vielfach neu eingespielten Song „I’ll Be Seeing You“ aus dem Jahr 1938. An zweiter Stelle hat sie obendrein ihren eigenen Song „Hate“, erschienen auf „The Greatest“ (2006), unter dem Titel „Unhate“ in einer neuen Version platziert. Wie sie ohne mit den Wimpern zu zucken Frank Ocean (großartig ihre eigenwillige Version von „Bad Religion“ mit umgeschriebenem Text!), Nick Cave, The Pogues und Kitty Wells in einen Topf wirft, sich vor ihnen verbeugt und es ihr zugleich gelingt, aus den so grundlegend verschiedenen Originalen ein stimmiges, kohärentes Gesamtwerk zu erschaffen, dafür gebührt ihr der größte Respekt.
Cat Power hat dieser Tage ihre US-Tournee aufgrund der weiter andauernden Corona-Pandemie verschieben müssen, aber dafür kann sie sich damit trösten, wieder ein großes Album abgeliefert zu haben. Sie hatte es in der Vergangenheit gewiss nicht immer leicht und es ihren Fans bei ihren letzten beiden Auftritten in Luxemburg aus unterschiedlichen Gründen nicht gerade leicht gemacht, doch „Covers“ versöhnt für ihren verstörend emotionalen Rockhal-Auftritt anno 2014 und ihren von eigener Unzufriedenheit geprägten Auftritt auf dem 2019er „Siren’s Call“-Festival.
Anspieltipps: Bad Religion, Unhate, I Had A Dream Joe
Punkte: 9 von 10 Punkten
(Kai Florian Becker)
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können