Großer Abwesender der Escher Gemeinderatssitzung vom Freitag war Bürgermeister Georges Mischo (CSV), der an den Koalitionsverhandlungen zwischen CSV und DP teilnahm. Und damit deutlich machte, dass seine Zukunft wohl nicht in Esch, sondern in der neuen Regierung liegt. Designierter Nachfolger auf dem Bürgermeisterstuhl ist Christian Weis (CSV), der als zuständiger Schöffe die neue Nachbarschafts-App Hoplr vorstellte.
Dinge des Alltags ausleihen, Events ankündigen, Hilfsleistungen austauschen: Um diese Interaktion zwischen Nachbarn zu verbessern, bietet Esch seinen Bürgern nun die Nutzung der sozialen Plattform „Hoplr“ an. In der Gemeinderatssitzung wurde der dementsprechende Punkt einstimmig angenommen.
Hoplr ist ein privates soziales Netzwerk für Nachbarschaften aus Belgien, ein Facebook auf Gemeindeebene, wenn man so will. Ziel des Netzwerks ist, Nachbarn wieder verstärkt zusammenzubringen, oder anders ausgedrückt, das Wohnviertel wieder solidarischer werden zu lassen. Als erste Gemeinde in Luxemburg führte Strassen die App im Oktober 2021 ein. Es folgten Hesperingen und die Hauptstadt. Alle berichten von guten Erfahrungen.
Europaweit nutzen momentan rund 850.000 Menschen die App, vor allem in Belgien, aber auch in Luxemburg ist sie auf dem Vormarsch. So fand am Donnerstag eine Informationsveranstaltung zu Hoplr in Differdingen statt (mehr zur App am Dienstag im Tageblatt). Die Kosten der Lizenz werden auf die Einwohnerzahl der Gemeinde berechnet, für Esch macht das 14.800 Euro pro Jahr aus.
Die App ist auf Luxemburgisch verfügbar, allerdings soll die Übersetzungsqualität zu wünschen übrig lassen, weshalb die Stadt Luxemburg eine eigene Übersetzung umgesetzt habe, wie Liz Braz (LSAP) berichtete. Braz und auch Marc Baum („déi Lénk“) brachten die Hoffnung zum Ausdruck, dass die App auch dafür genutzt werde, wofür sie bestimmt sei, und nicht zu einem Nachbarschafts-Dating-Portal à la Tinder werde.
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