Hunderte von Fahrzeugen, die eigentlich nichts in dem Wohnviertel zwischen der A3 im Osten, der Peppinger Straße im Norden und der Mondorfer Straße im Süden verloren haben, sorgten zuletzt Tag für Tag hauptsächlich in den Morgenstunden für eine chaotische Verkehrslage. Ab heute soll damit Schluss sein: Die Schleichwege, die genutzt wurden, um dem morgendlichen Stau auf der Autobahn zu entgehen, werden nun zu einer Sackgasse.
Irgendwann reichte es den Einwohnern des Viertels: Sie starteten eine Petition, in welcher der Schöffenrat der Eisenbahnerstadt aufgefordert wird, etwas gegen die gefährliche Verkehrsbelastung, mit der sie wochentags allmorgendlich konfrontiert waren, zu unternehmen. Der zögerte nicht lange und ließ über die Firma Luxplan während mehrerer Monate Studien durchführen, um sich ein konkretes Bild des Ganzen zu machen.
In der Woche vom 24. bis zum 28. Juni wurde so unter anderem mittels einer ganzen Reihe spezieller Kameras das Verkehrsaufkommen analysiert. Erfasst wurden alle Vehikel – Fahr- und Motorräder, Busse, Autos, Laster – wobei die Auflösung der Kameras so niedrig ist, dass nur der Fahrzeugtyp erkennbar ist, nicht aber Details wie Farbe, Marke, Nummernschild usw. Dies wegen des Datenschutzes.
Nur um drei Minuten zu sparen …
Mobilitätsschöffin Josée Lorsché („déi gréng“) erklärt, dass anlässlich der Studien beispielsweise herauskam, dass man, wenn man am Verteiler Hellingen die A3 verlässt und durch Bettemburg fährt – durch besagtes Viertel – und weiter über die Peppinger Straße, um dann wieder in Liwingen auf die Autobahn zu gelangen, ganze drei Minuten gewinnt. Kurz gesagt: Wer im Stau bleibt, benötigt rund 13 Minuten, schlängelt man sich durch die engen Wohnstraßen, so kommt man auf etwa zehn Minuten.
Die Studien hätten auch ergeben, dass allein in der Zeit zwischen 7 und 10 Uhr 400 Fahrzeuge über die rue Fernand Mertens in das Viertel fuhren, dies mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 42 km/h, obwohl hier Tempo 30 vorgeschrieben ist. Im gesamten Viertel wurden pro Tag bis zu 6.000 Verkehrsbewegungen verzeichnet. Damit soll ab heute –zumindest bis zum 15. Oktober, wenn die Testphase endet, Schluss sein, sagt Lorsché.
Die Studien ergaben, dass, wer auf der A3 im Stau bleibt, 13 Minuten für die Strecke benötigt, wer den Schleichweg durch Bettemburg benutzt, nur drei weniger
Damit den Fahrern die Lust vergeht
Um den Fahrern die Schleichweg-Tour madig zu machen, wird so etwa in der Fernand-Mertens-Straße Einbahnverkehr ab Höhe des «Reebou»-Pavillons eingeführt. Lediglich Busse und Fahrräder dürfen hier in beiden Richtungen unterwegs sein. Ebenfalls wird es ab diesem 1. August verboten sein, von der Mondorfer Straße kommend in die Klensch-Straße einzubiegen.
Eine weitere Maßnahme ist die teilweise Sperrung der Park-Straße. All dies soll dazu führen, dass den Fahrern die Lust vergeht, den bis dato genutzten Schleichweg zu fahren. «Ganz einfach weil er dann keiner mehr ist, die Verkehrsteilnehmer nirgendwo nicht mehr weiterkommen und schließlich umkehren müssen», betont die Mobilitätsschöffin.
Foto: François Besch
Die Auswertung erfolgt ab dem 15. Oktober
Man habe den Beginn der Testphase bewusst auf den 1. August gelegt, weil wegen der Sommerpause und des Kollektivurlaubs im Baugewerbe viel weniger Verkehr herrscht, erklärt Lorsché. «Die Kameras werden die ganze Zeit über vor Ort bleiben, sodass wir genau sehen, wie sich die Lage entwickelt.» Man wolle als Erstes herausfinden, wie die Anrainer mit der neuen Verkehrsführung zurechtkommen – denn auch sie müssen dann womöglich vereinzelt Umwege fahren.
Am 1. September, wenn der Kollektivurlaub vorbei ist, wird dann wieder mit einer starken Verkehrszunahme zu rechnen sein. Und ab dem 15. September, wenn der Schulunterricht wieder beginnt, wird sich das noch einmal steigern, warnt die Schöffin. «Ab dem 15. Oktober beginnen wir dann das Zahlenmaterial auszuwerten.» Die neue Verkehrsführung soll nach der Testphase nicht wieder rückgängig gemacht werden. «Außer, dass wir feststellen, dass hier noch immer zu viele Autos unterwegs sind. Dann müssen wir noch weitere Maßnahmen ergreifen.»
Foto: François Besch
Erinnert eher an einen Lautsprecher denn an eine Kamera: Details erkennt man nicht, es reicht aber, die Art des Verkehrsmittels und die Fahrtrichtung deutlich zu machen. An zehn Kreuzungen wird der Verkehr so überwacht.
Nur eine von vielen Maßnahmen
Josée Lorsché ist sich bewusst, dass mit der neuen Verkehrsführung die allgemeinen Probleme auf den Bettemburger Straßen nicht gelöst werden. «Viele Autos werden nach wie vor über die Mondorfer Straße in die Stadt hineinfahren. Da sie aber dann nicht mehr über den ihnen bekannten Schleichweg weiterkommen, wird sich wohl ein Großteil des Verkehrs in die Bahnhofsstraße verlagern.»
Es bleibe noch viel zu tun, vor allem auch, was die Förderung der Attraktivität des öffentlichen Transports und der sanften Mobilität angeht, um eine Verbesserung zu erzielen. Das kann eine Gemeinde allein nicht bewerkstelligen. «Hier muss man regional vorgehen. Alles hängt miteinander zusammen!» Gemeinsam mit Düdelingen habe die Bettemburger Gemeindeverwaltung schon vor Jahren eine diesbezügliche Studie durchführen lassen.
Peppinger Straße soll sicherer werden
Resultat dieser Studie war ein Maßnahmenkatalog von nicht weniger als 19 Punkten, deren Umsetzung zu einer Verbesserung der Lage führen sollen. Dazu gehört, so die Schöffin, vor allem, erst einmal für Verkehrsberuhigung an den Hauptachsen, die in die Stadt hineinführen, zu sorgen. So soll beispielsweise demnächst mit umfangreichen diesbezüglichen Arbeiten in der Peppinger Straße begonnen werden.
«Wir wollen diese so gestalten, dass es unmöglich sein wird, hier mit hoher Geschwindigkeit unterwegs zu sein und sowohl Fußgängern wie Radfahrern mehr Platz einräumen.» Es dürfte also wie inzwischen vielerorts Schwellen und Verengungen geben. Dem Drahtesel soll in Zukunft eine bedeutendere Rolle zukommen, durch den Ausbau der bestehenden und die Schaffung neuer Radwege. Kein Zweifel: Das Thema Verkehr wird in Bettemburg auch in den kommenden Jahren nicht an Aktualität einbüßen.
Passt ebe bei Lëtzebuerg: ze kleng an ze enk. Ass net nëmme am Bauwiesen esou, och op anere Plazen.
"D’A3 misst, beim Verkei’er vun haut, schon mindestens ob 2×3 Spuren ausgebaut sinn."
An dann? Spéitstens beim 'Wort' ass et just nach eng Spur.
An Europa herrscht Panoramafräiheet, do kann een alles filmen a fotograféieren wat ee wëll op de Stroossen.
Just d'Publizéieren ass gereegelt.
Lo geschwë kënnt erëm d'Fouer mam 'Kapp am Rondel', mengt der, déi wären alleguer gefrot ginn?
Wat ass dat sou schein hei uewen am Eislek. Ouni Stau.
D'A3 misst, beim Verkei'er vun haut, schon mindestens ob 2x3 Spuren ausgebaut sinn.
Wann se an 10 johr (2x3) faerdeg ass ginn schons 2x4 Spuren net mei' dur.
Beim zo'usaetzlechen Kamionsverkei'er vum Beetegurger Kreiz bis Burange (Helleng bis Kayl) haett een haut mindestens bei dem Birenger Rond Point di Brecken mat 2x3 Spuren missten bau'en fir net an 5 Johr dei' rem mei' breed ze machen ! Bei den P&Ch bau'en se wei' Schildbuerger !
Iirt awer och elo di A3 & A4 ausgebaut get misste eigentlech den Contournement vun Muensbeg bis Mamer ob 2x4 Spuren ausgebaut ginn ! De Contournement verdeelt de Verkei'er aus allen Richtungen an di verschidden Quartier'en vun der Stadt, an brauch dofir no'utgedrongen do eng mei' heich Kapazitei't !
Bei P&Ch plangen se fir an 100 Johr nach emmer der Arbecht hannendrun ze laafen !
Congestion fee wie in London hat nur kurz gewirkt, jetzt zahlt jeder und steht wieder im Stau
Auch wenn man so gedenkt den Autofahren die Schleichwege zu vergällen, ist es nicht die Lösung des Problems, denn entweder die finden neue oder fallen zurück auf der Autobahn und dann geht es dann dort wieder weiter im Schneckentempo! So wie hier in London muss eine "congestion fee" her, und alle Stadtkerne generell für den Individualverkehr sind zu sperren, allerdings muss dann der öffentliche Transport mal hochgepäppelt werden und genügend Alternativen anbieten in den entsprechenden Stosszeiten...da braucht es Planung und kein Grünspan Tram....