Angesichts der aktuellen Energiekrise stellt sich die Frage nach der richtigen Methode, um die Wärme im Haus zu halten, dringender denn je. Es ergebe immer Sinn, zu dämmen, unterstreicht Gilles Reding, im Tageblatt-Gespräch. Der Experte leitet die Direktion für Beratung und Dienstleistungen in der „Chambre des métiers“. Mit ihm haben wir uns mit den häufigsten Fragen rund um die (Wärme-)Dämmung im Eigenheim befasst.
Dämmung oder Isolierung
Umgangssprachlich wird der Begriff „Isolierung“ oder „Isolation“ verwendet, Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von „(Wärme-)Dämmung“.
Seit 2017 ist in Luxemburg gesetzlich geregelt, dass alle neuen Wohngebäude sogenannten „Passivhaus-Standards“ (Nearly Zero Energy Building Standards) entsprechen müssen. Während neue Gebäude also „perfekt gedämmt“ seien, wiesen schon bestehende Häuser häufiger Mankos in ihrer Wärmebilanz auf, erklärt Gilles Reding. Daher stellen sich die Fragen nach dem Dämmungsmaterial häufiger bei einer Renovierung als bei einem Neubau.
Staatliche Beihilfen
„Es gibt attraktive staatliche Förderungen“, sagt Reding, wenn jemand sein Zuhause renoviert und in diesem Prozess auch richtig dämmen möchte. Dieses sogenannten Klimabonus gibt unter anderem vor, welche Dämmstärke angewendet werden muss, um eine Förderung zu erhalten.
Entscheiden sich Verbraucher, ihr Zuhause energetisch zu sanieren, so haben sie zwei Möglichkeiten, dieses Projekt anzugehen: entweder bei einem Beratungsgespräch mit einem Energieberater oder mithilfe eines spezialisierten Handwerkers. Ein Termin mit einem Energieberater bietet sich dann an, wenn man eine umfassende Renovierung der Bausubstanz plant.
Neu ist ab sofort die Unterstützung durch zertifizierte Handwerker („Klima-Agence certified artisan“), wenn man beispielsweise eine Einzelmaßnahme wie den Austausch der Fenster oder eine Dämmung der Fassade umsetzen möchte. Der speziell ausgebildete Handwerker unterstützt den Bauherren bei der Umsetzung seines Projekts und hilft ihm, den Antrag auf staatliche Förderung bei den zuständigen Behörden einzureichen, erklärt der „Chambre des métiers“-Experte.
Der beste Zeitpunkt, um zu dämmen
Zu der Frage, wann es denn sinnvoll sei, zu dämmen, betont der Experte der Handwerkskammer: „Es macht immer Sinn, besonders jetzt, da die Energiepreise explodieren.“ Über Dämmung nachzudenken, bietet sich aber auch an, wenn man beispielsweise vorhat, eine Gas- oder Ölheizung gegen eine Wärmepumpe auszutauschen. „Ist das Haus dann nicht ausreichend isoliert, bietet es sich nicht an, eine Wärmepumpe einzubauen. Denn anders als herkömmliche Heizsysteme brauchen Wärmepumpen niedrigere Vorlauftemperaturen“, führt Reding aus.
Eine ausreichende Isolierung eines bestehenden Hauses oder einer Wohnung sei Voraussetzung, um die Gastherme durch eine Wärmepumpe auszutauschen: „Das bedeutet, dass das Umfeld ausreichend gedämmt sein muss, damit die Wärmepumpe nicht zu viel elektrische Energie aufbringen muss, um einen Raum zu heizen“, erklärt der Experte.
Speziell ausgebildete Handwerker
Seit September führt die „Chambre des métiers“ ein neues Label, das Verbrauchern die Wahl zum richtigen Handwerksprofi erleichtern soll, wenn es um Bau- und Renovierungsarbeiten mit Zukunftspotenzial geht. Das neue Label heißt „Nohalteg an d’Zukunft +“. Dabei absolvieren Handwerksleute ein spezielles Weiterbildungsprogramm rund um den Bau von energieeffizienten und nachhaltigen Gebäuden, das sie mit einem Examen abschließen. Nach erfolgreichem Abschluss des Programms, das die „Chambre des métiers“ gemeinsam mit der „Energiegence“ organisiert, dürfen die Unternehmen das Label als Qualitätsnachweis tragen.
Bereits 2012 wurde in Luxemburg das Label „Energie fir d’Zukunft +“ gesetzlich eingeführt, um Handwerksbetriebe darauf vorzubereiten, nach Passivhaus-Standards zu bauen. Jetzt wird dieses Label durch das neue, „Nohalteg an d’Zukunft +“, abgelöst. Das neue Zertifikat wurde um den Themenbereich „Nachhaltigkeit“ ausgeweitet, hierbei liegt der Fokus auf Renovierung und nachhaltigen Dämmstoffen. Denn der Trend gehe ganz klar in Richtung nachhaltige, da aus nachwachsenden Rohstoffen produzierten, Dämmstoffen. Letztere werden zudem in Luxemburg stärker finanziell bezuschusst, sagt Reding.
Derzeit werde häufig Polystyrol (Styropor) oder Polyurethan zur Wärmedämmung eingesetzt. Die Styropordämmung, hergestellt aus fossilen Ressourcen, soll nach und nach durch Dämmstoffe ersetzt werden, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.
Smarte Energiesysteme
Des Weiteren spielen gesunde Baumaterialien im Innenausbau eine zentralere Rolle bei den Lerninhalten im Rahmen des Labels „Nohalteg an d’Zukunft +“. „Es geht darum, die Betriebe zu sensibilisieren, Materialien zu nutzen, die nicht gesundheitsschädlich sind und ein gesundes Raumklima im Inneren von Gebäuden garantieren“, erläutert der Experte.
Neben einem gesunden Wohnklima zeichnet sich das Haus der Zukunft auch durch eine Vernetzung verschiedener Systeme aus. „Ob eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach oder eine elektrische Ladestation in der Garage – es geht darum, zu lernen, wie man intelligent die Energie nutzt, die man im Haus produziert“, erklärt Reding. Dieser Gedanke bildet den Hintergrund des Lehrmoduls „Smarte Energiesysteme in Gebäuden“ im Rahmen des neuen Zertifikats.
Glossar
Passivhaus
Vereinfacht erklärt, handelt es sich dabei um Gebäude, die von ihrer Bau- und Dämmart so gefertigt sind, dass sie besonders viel Energie sparen und ohne jegliche Heizung und Kamin auskommen. „Sie sind so gut isoliert, dass sie kaum Wärme an ihrer Umgebung abgeben“, schreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz online in einer Definition. Für die Wärmegewinnung nutze das Passivhaus eben die vorhandenen passiven Energiequellen.
„Nohalteg an d’Zukunft +“
Das neue Label zeichnet Handwerksbetriebe aus, die sich in puncto nachhaltige Baumaterialien im Innen- und Außenausbau sowie smarte Energiesysteme besonders gut auskennen. Mehr zum Zertifikat als Qualitätsmerkmal für handwerkliches Know-how lesen Sie unter www.yde.lu/labels-clubs/labels/nohalteg-an-d-zukunft-de.
seit langem gibt's hochwertige
Isolierblöcke auf dem Markt,
da braucht man keine Aussen-
Isolation mit Kunststoff wo man
drinnen mit Pilz und Schimmel
kämpfen muss,diese mit Isolierblöcken Bauweise ist
gesünder,warum haben die
Grünspechte nix beigelernt,
höchste Zeit also zum Umdenken.