Da werden Kindheitserinnerungen wach und sind bis heute ein Garant für einen gelungenen Urlaub: Ostende, Blankenberge und Knokke-Heist sind die belgischen Küstenstädte, die jedes Jahr die meisten Touristen aus Luxemburg willkommen heißen. Einer Pressemitteilung der belgischen Tourismusagentur zufolge besuchten 70 Prozent der Gäste aus dem Großherzogtum bereits mehrmals eines der Seebäder.
Doch die Luxemburger sind nicht nur die treuesten Besucher der belgischen Küste, sie geben auch am meisten für ihren Aufenthalt aus, in der Regel 120 Euro pro Person, erzählt Dirk Marteel, Geschäftsführer für Kommunikation und Presse von Westtoer, gegenüber dem Tageblatt.
Belgien als beliebtes Reiseziel
Warum so viele Gäste aus Luxemburg die Küste des Nachbarstaates immer wieder besuchen, dafür gibt es mehrere Gründe: Während die einen die gesunde Meeresluft, das ikonische Dünenbild, das Klima und die langen Strandpromenaden genießen, gehen andere dort wandern oder nehmen das vielfältige kulturelle Angebot wahr. Darüber hinaus gilt die belgische Küste als die Destination für den entspannten Familienurlaub.
Auch wenn das Wetter nicht immer dem üblichen Klima für einen Strandurlaub entspricht und es sehr windig werden kann, bieten die belgische Küste und ihre Seebäder einen perfekten Urlaubsort für viele Menschen. Dirk Marteel erzählt im Tageblatt-Gespräch, dass zu Beginn der Pandemie die Zahl der Touristen zunächst sank. Grund dafür waren Covid-19-Bestimmungen und Flugausfälle, die viele Menschen dazu veranlassten, regional zu reisen.
Außergewöhnlich an den Seebädern Belgiens, die sich über die 67 Kilometer lange Küste erstrecken, ist ihr unterschiedlicher Charakter und ihre besondere Atmosphäre. So bietet jede Stadt dort das passende Programm für die individuellen Interessen ihrer Gäste.
Eine Hafenstadt mit viel Kunst
Ostende ist wohl eines der bekanntesten Seebäder der belgischen Küste. Touristen genießen die langen Strände, die mit Familie und Freunden zum Flanieren oder zu einem Sprung ins Meer einladen. Die frische Meeresluft und der Anblick des großen Hafens, wo alle Schiffe morgens mit Fischen andocken – mehr Strandidylle geht nicht. Morgens kann man am nahe gelegenen Markt sofort die frisch geangelten Meeresfrüchte kaufen. Sie spielen auch die Hauptrolle im Gastronomieangebot der Hafenstadt. So lautet ein Geheimtipp der Einheimischen, die Garnelen-Kroketten, die man überall in der Stadt finden kann, zu kosten, erzählt Dirk Marteel dem Tageblatt.
Doch Ostende ist mehr als nur für seinen Hafen und den Fischfang bekannt, hier spielt auch die Kunst eine entscheidende Rolle. So zeichnet sich die Stadt durch das Projekt „Crystal Ship“ aus, wo Kunstwerke auf über 60 Gebäuden in Ostende ausgestellt sind. Bei einer Rundtour durch die Stadt lassen sich die Bilder der zahlreichen Künstler mit ihren Botschaften näher kennenlernen.
Ostende überzeugt auch mit einer Vielzahl an Museen, wie zum Beispiel dem Ensor-Haus, einem Museum über James Ensor, der in Ostende gelebt hat. Der Künstler, der für seine Darstellung von Masken und grotesken Figuren bekannt ist, hat selbst im heutigen Museumsgebäude gewohnt und gearbeitet. Während des Besuchs der interaktiven Ausstellung, die sich besonders für Familien mit Kindern eignet, lernen die Besucher das Leben in Ostende zu früheren Zeiten näher kennen.
Hoher Lebensstandard mit familiärer Atmosphäre
Im Gegensatz zu Ostende ist die Atmosphäre in Knokke-Heist ganz anders. Während die Touristen auch in Knokke die langen Strandpromenaden und das Meer genießen können, überzeugt die Stadt hauptsächlich mit ihrem hohen Lebensstandard. So gibt es zum Beispiel rund 90 Kunstgalerien und Einkaufsstraßen mit Modegeschäften. Kunstaffine Besucher mögen die zahlreichen Ausstellungen, wie zum Beispiel „Legacy“. Die Retrospektive, die gerade dort gezeigt wird, stellt bislang unbekannte oder vergessene Motive des bekannten Modefotografen Helmut Newton aus. Die Ausstellung findet noch bis zum 25. September dieses Jahres in Knokke statt.
Ein weiterer Publikumsmagnet, für den Knokke europaweit bekannt ist, ist das „Zoute Grand Prix“-Rennen in Strandnähe mit jährlich mehr als 300.000 Besuchern, darunter viele Autoliebhaber und Touristen. Es findet vom 6. bis 9. Oktober in Knokke-Heist statt.
Um einen Abend in Knokke gebührend abzuschließen, hat Street-Fotograf Olivier Depaep einen Geheimtipp. Ein Besuch im ikonischen Restaurant Marie-Siska sei ein Muss, erzählt er im Tageblatt-Gespräch. Seit 1882 werden dort die berühmten herzförmigen Siska-Waffeln gebacken; Familien mit Kindern schätzen neben den köstlichen Gaumenfreuden den großen Spielplatz in unmittelbarer Nähe, so Olivier Depaep.
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