Die erste Reaktion auf die neuen Affenpocken-Ausbrüche in der EU waren bei vielen Menschen zunächst häufig: „Oje, nicht schon wieder das nächste Virus“. Während Experten versicherten, dass die Krankheit keine neue Pandemie auslösen werde, kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Pockenart bestimmte Menschengruppen häufiger erkranken lässt als andere. Immer häufiger fällt die Beschreibung „Männer, die Sex mit Männern haben“ (MSM) bei der Aufzählung der Gruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko.
Schnell folgten darauf Aufrufe zur Vorsicht: Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) warnte beispielsweise laut ZDF vor der Diskriminierung Homosexueller. Und auch die Luxemburger Grünen-Abgeordneten Josée Lorsché und Marc Hansen wiesen in einer parlamentarischen Anfrage von Ende Juni darauf hin, dass eine auf die sexuelle Orientierung ausgerichtete Kommunikation zum Thema Affenpocken in doppelter Hinsicht kontraproduktiv sei. „Auf der einen Seite könnten die Betroffenen ihre Krankheit aus Angst vor diskriminierenden Reaktionen verheimlichen. Auf der anderen Seite könnten sich Personen, die nicht zu den oben genannten Gruppen gehören, nicht angesprochen fühlen und die notwendigen Schutzmaßnahmen vernachlässigen“, schreiben die beiden Politiker in der Anfrage.
Aidskranke wurden auch stigmatisiert.Heute wissen ,dass es jeden treffen kann.