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Greifvogelpark SaarburgDie Geier warten schon!

Greifvogelpark Saarburg / Die Geier warten schon!
Unumstrittener König der Lüfte und Star der Show im Greifvogelpark Saarburg: Weißkopfseeadler Phoenix Foto: Herbert Becker

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Nicht nur die Geier: Weißkopfseeadler, Falklandkarakara alias Johnny Rock, Falken oder Schwarzmilane erwarten den Besucher im idyllisch gelegenen Greifvogelpark nahe Saarburg. Falkner Wolfgang Klotzbücher und sein Team bieten hier eine unterhaltsame und spektakuläre Flugshow mit den Königen der Lüfte. Unser Korrespondent Herbert Becker war für das Tageblatt-Magazin mit dabei.

Seit rund 20 Jahren gibt es den populären Greifvogelpark in Saarburg: Falkner Wolfgang Klotzbücher und sein Team haben hier mit Passion und Herzblut eine Einrichtung geschaffen, die eine einzigartige Begegnung mit den Königen der Lüfte verspricht und dieses Versprechen auch hält. Wir waren zu Gast bei der täglich stattfindenden spektakulären Flugshow auf dem ca. 4 Hektar großen, in einen Wald eingebetteten Gelände.

Im Greifvogelpark Saarburg leben 28 Greifvögel, darunter auch Lotte, ein Europäischer Uhu
Im Greifvogelpark Saarburg leben 28 Greifvögel, darunter auch Lotte, ein Europäischer Uhu Foto: Herbert Becker

28 Greifvögel beherbergt der Park, dazu eine große Anzahl Ziervögel und Hühner, aber auch Erdmännchen und neuerdings drei Waschbären, Findlinge, die hier liebevoll und fachgerecht aufgezogen werden. Wie viel Zeitaufwand erforderlich ist, um einen Greifvogel abzurichten, möchten wir gerne wissen. „Die Tiere sind sehr gelehrig“, erklärt Klotzbücher. „Vögel, die aus der Voliere kommen, also von den Eltern aufgezogen wurden, können schon nach ca. vier Wochen bei den Flugshows eingesetzt werden. Für Tiere aus der Handaufzucht brauchen wir etwa 60-70 Tage.“

Wanderfalke Timber: Er und seine Artgenossen bringen es auf über 300 km/h im Sturzflug
Wanderfalke Timber: Er und seine Artgenossen bringen es auf über 300 km/h im Sturzflug Foto: Herbert Becker

Mit 300 km/h im Sturzflug

Der Aufstieg zu der auf der Bergstation gelegenen Freiluftbühne ist etwas beschwerlich, es geht steil bergan, aber die Mühe sollte sich lohnen. Ori, ein Falklandkarakara, in Fachkreisen auch Johnny Rock genannt, eröffnet die Flugshow. Doch Ori ist flugfaul, das ist jedoch keine Laune, wie der Falkner erklärt, der Geierfalke, der fast ausschließlich auf den Falklandinseln beheimatet ist, sucht sein Futter oder seine Beute zumeist auf der Erde und ist daher meist „zu Fuß“ unterwegs.

Timber fliegt ein. Der Wanderfalke, mit mehr als 300 km/h der schnellste Vogel der Welt, steigt hoch in den wolkenlosen Himmel, während der Falkner ihn mit einem Federspiel anlockt. Das Federspiel ist eine an einem Ledergurt befestigte Beuteattrappe, die den Vogel anlocken und zum Zurückkehren bewegen soll. In einem atemberaubenden Sturzflug folgt Timber dieser Aufforderung, die Besucher halten erstaunt den Atem an.

Der Wappenvogel der USA, der Weißkopfseeadler Phoenix, ist der unumstrittene Star der Show. „Jetzt kommt ein Kleptomane“, warnt Klotzbücher die Besucher. „Auf Mützen aufpassen, kein Essen liegen lassen, nicht atmen.“ Der majestätische König der Lüfte mit einer Spannweite von fast 2 Metern hält Einzug ins Gelände und gleitet mit ausgebreiteten Flügeln zielstrebig über die Köpfe der Zuschauer auf den Handschuh des Falkners.

Falkner Wolfgang Klotzbücher mit Weißrückengeier Jimmy
Falkner Wolfgang Klotzbücher mit Weißrückengeier Jimmy Foto: Herbert Becker

Ein ähnlich guter Gleiter und Flugkünstler ist Jimmy, ein vornehmlich in Afrika beheimateter Weißrückengeier. 16 Jahre hat er schon im Gefieder, bringt mächtige 4 Kilogramm Gewicht auf die Waage und verfügt auch über eine beachtliche Spannweite von 2 Metern. Auffallend an Jimmy ist der lange, federlose Hals. Der Falkner klärt auch dieses Phänomen auf. „Der Geier hat zu schwache Krallen und Füße, um Beute schlagen zu können. Das Töten wird anderen überlassen, der Geier erfreut sich dann am Aas. Der federlose, lange Hals ermöglicht es ihm, sauber zu bleiben, wenn er den Kopf zur Nahrungsaufnahme in die Beute steckt.“ Wir sind beeindruckt. Zum Ende der Show zeigt uns das Team noch Eulen, Kauze und Uhus, sehr zur Freude der zahlreichen kleinen Gäste.

Erholen und entspannen kann man nach der spektakulären einstündigen Vorführung im Biergarten im Tal.

Greifvogelpark Saarburg: Must see!

Die putzigen Erdmännchen: Man ist gleich schockverliebt
Die putzigen Erdmännchen: Man ist gleich schockverliebt Foto: Herbert Becker

Greifvogelpark Saarburg

Am Engelbach 1
54439 Saarburg
Tel. +49 (0)6581/996094
www.greifvogelpark-saarburg.de

Öffnungszeiten:
Mitte März bis Anfang November
täglich von 10.00-18.00 Uhr
Flugvorführung: täglich um 15.00 Uhr
An Sonn- und Feiertagen sowie in den Ferien in
Rheinland-Pfalz um 11.00 und 15.00 Uhr

Eintrittspreise:
Erwachsene: 8 €
Kinder 4-15 Jahre: 5,50 €
Familienkarte und Gruppenpreise ermäßigt