Auf der Bühne im „Ellergronn“ stehen Liz Braz und Brian Halsdorf mit dem Mikrofon in der Hand und geben den Ton an. Sie haben ein Heimspiel. Liz ist die Tochter des früheren Justizministers Félix Braz, der ebenfalls bei der Feier anwesend ist. Brian Halsdorf kommt von der anderen Seite des Berges, aus Kayl-Tetingen. Es brandet ein erstes Mal Applaus auf, als sie verkünden, dass sie eine sozialistische Jugendsektion für den Süden gegründet haben. So stehen Braz und Halsdorf stellvertretend für die Verjüngung der Partei, die an diesem Nachmittag allgegenwärtig ist. Zwar sind einige Granden der Partei, von Robert Goebbels über Mars di Bartolomeo, Alex Bodry hin zu Jean Asselborn, vor Ort, die jungen Gesichter sind aber deutlich in der Überzahl.
Das ist ein Grund, weshalb der Optimismus bei den Sozialisten im Vorwahljahr groß ist. Ein anderer steht etwas Abseits im Publikum und heißt Paulette Lenert. Als der portugiesische Abgeordnete Paulo Pisco, einer von zwei Ehrengästen der Feier, auf der Bühne seine Hoffnung auf eine zukünftige Luxemburger Premierministerin zum Ausdruck bringt, sind sie ein erstes Mal zu hören, die „Paulette, Paulette“-Sprechchöre. Lenert selbst schmunzelt darüber, es scheint ihr ein klein wenig peinlich zu sein. Neben ihr steht Außenminister Jean Asselborn. Auch er lächelt. Später werden die beiden gemeinsam auf der Bühne stehen, in ihrer Mitte Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die im April mit der Saar-SPD die bisher regierende CDU regelrecht abstrafte und die absolute Mehrheit im Landtag errang.
Personen und Inhalte
Rehlinger weiß also, wie es geht. „Ich sehe hier alles, was es braucht, um Wahlen zu gewinnen“, sagt sie. Die Moderatoren Braz und Halsdorf nutzten die Gelegenheit und fragen Paulette Lenert, ob die LSAP zu ähnlichem bereit ist wie die Kollegen aus dem Saarland. „Es gibt keine Ursache, weshalb das hier anders sein sollte“, antwortet die jetzige Gesundheitsministerin. Sie zeigt sich zuversichtlich und „extrem inspiriert“ von den Genossen aus dem Saarland. Ihr unaufgeregtes Krisenmanagement während der Pandemie hat Lenert das Vertrauen fast aller Luxemburger eingebracht, selbst wenn ihre Umfragewerte zuletzt etwas nachließen. Schlechtes Management in Dossiers wie dem der IRM sollen daran schuld sein. Eine Zweiklassengesellschaft in der Medizin aber werde es mit der LSAP nicht geben, sagt sie und erntet Applaus.
Der neben Lenert stehende Jean Asselborn nickt mit dem Kopf. Er tritt auf, wie man es von ihm gewohnt ist, und findet deutliche Worte zum Ukraine-Krieg. Asselborn hat im letzten Politmonitor seine angestammte Spitzenposition wieder einnehmen können und lag gleichauf mit Lenert auf dem ersten Platz. Gehen die Sozialisten im kommenden Jahr also mit einer Doppelspitze ins Rennen um den Premierministerposten? Co-Parteipräsident Dan Biancalana hört diese Frage nicht zum ersten Mal. Es sei zu früh für personelle Entscheidungen, erst müssten die Parteigremien ihre Arbeit machen. „Frühestens Anfang 2023“ werde es dahingehend Entscheidungen geben, so Biancalana. „Die Wahlen sind noch weit weg“, sagt derweil Hoffnungsträgerin Lenert, „lasst uns deshalb lieber über Inhalte reden und uns am Saarland inspirieren. Schließlich ist die LSAP eine Partei der Inhalte.“
Diese Inhalte hatten zuvor die Parteipräsidenten Biancalana und Francine Closener aufgezeichnet: Wohnungsbau, Arbeit, Gesundheit, Bildung und den Kampf gegen die Klimakrise. Die Dossiers wolle man mit den Werten der LSAP angehen, nämlich Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit und Sicherheit. „Ziel ist es, gestärkt aus den Gemeinde- und Parlamentswahlen herauszugehen. Damit kein Weg an der LSAP vorbeiführt“, sagt Dan Biancalana. Man sehe sich als Garant des sozialen Zusammenhalts. Stolz auf die Geschichte ihrer Partei zeigte sich unterdessen Paulette Lenert. In der Tat seien die sozialen Errungenschaften der Vergangenheit ein Verdienst der nunmehr 120-jährigen Partei. Allerdings, mahnten am Samstag gleich mehrere Redner, gelte es in den heutigen Zeiten, ebenjene sozialen Errungenschaften mit Vehemenz zu verteidigen.
Lenert, Asselborn und Rehlinger verlassen die Bühne. Es ist Zeit für den Geburtstagskuchen. Das Fest geht bei Kaiserwetter im „Ellergronn“ weiter. Die Laune ist prächtig, oder wie es Anke Rehlinger zuvor ausgedrückt hatte: „Wenn die Sonne so schön lacht, dann haben es die Sozialisten gemacht.“
Wou woren dann déi Privilegien-Bonzen ??
Krecké,Schneider,etc. Eng Partei déi schons laang
nêtt méi glaawürdég ass,alles sténkt bis zum Himmel.
@ charles.hild / "waren de Schneider an de Schroeder och op der Party?"
Ët gët nët all schwarzt Schoof op esou Partyen agelueden, zevill Öffentlechkeet.
@ Arm / Meine Inflationrate bei Supermarkteinkäufen von Januar bis heute liegt bei 28,6 %. Bananen scheinen noch nicht betroffen zu sein, sind noch immer bei 1,99 / kg.
Die LSAP scheint wohl vergessen zu haben, wieso sie in den Achtzigern in die Regierung gewählt wurde. Da sie dieses Jahr auf der anderen Seite ( nämlich auf der, der Indexmanipulation, also gegen das Volk) steht, frage ich mich, wo dieser selbstsichere Optimismus eigentlich herkommt?
Eine verkrustete, alte Partei, die Ideologien vom vorigem Jahrhundert verteidigt. Junge Menschen interessiert Marx nicht mehr.
Inflationsrate in Luxemburg bei 10,3 Prozent
In Luxemburg ist die Preissteigerungsrate im Mai laut der europäischen Berechnungsmethode auf satte 10,3 Prozent, nach 9,1 Prozent im Vormonat, gestiegen. Und dan sagt unsere Gambia keine hohe Inflation und die LSAP feiern die Feste da sie ja für die Bevölkerung alles gibt
@Grober: Déi "Aarbechter" setzen an der Grenzregioun an interesséieren keen. Hei am Land gett Velo gefuer, Fussball gekuckt, am Restaurant gebafft, Porsche Carrera Cup gekuckt an en Tour iwwer d'Réimecher Esplanade gemaach. An an der Woch ginn Formatiounen matgemaach fir Kritik un eisen Posten ze ennerbannen, dueno nach bessen mat Télétravail-Réuniounen opgefelt. Doheem hu mer Nanny, Dogwalker, Gärtner, Masseuse, Finanzberoder an e Weiher fir ze entspanen. All déi aner déi sech dat net leeschten kenen, sollen op de Camping wunne goen.
Et ass d' Partei vun der Indexmanipulatioun gin. Si sti fest hannert dem Fendel vun der DP, a machen alles fir de Liberalen d' Täschen ze fëllen. Deemols mat der CSV, do hu se nach sporadesch hirt Gewësse gespuert, a versicht séch duerch ze setzen. Elo si se zu DP Handlanger degradéiert. De Witz, si denke nach, si wiere "sozial", well se dauernd deene "Klenge" Suventioune ginn, Geld wat awer direkt, ouni Ëmmwee, an d' Täsche vun onsen Oligarche fléisst. A propos: waren de Schneider an de Schroeder och op der Party?
Simone, Tess, Francine, Cécile, Lydia, Mars, Dan, Dan, alles Aarbéchter-innen.
Ganz fréiher war mer déi Partei eigentlech sympatesch.
Wat mécht den H. Da Costa eigentlech?
Das "S" steht noch mal für was?
"A", möchte wissen wieviel Aarbéchter noch in der Partei sind. Früher habe ich etliche gekannt.
Eng LSAP-Show, soss dreimol neischt.