Suzuki ist dabei, seine gesamte Modellreihe auf Hybrid umzustellen, die kleinen Kompakten erhalten eine 12-Volt- und die größeren Modelle eine 48-Volt-Mild-Hybridisierung, andere werden auf Full-Hybrid oder gar Plug-in-Hybrid umgerüstet. Eine Neuheit ist beim Vitara zu melden, denn das Kompakt-SUV von 4,17 m Länge wird neben dem Modell 1,4 Boosterjet 48 Volt Mild-Hybrid jetzt auch als „Strong Hybrid“ angeboten. Hier kommen ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Saug-Benziner zum Einsatz, der nach dem Atkinson-Prinzip funktioniert, so wie ein 33 PS starker E-Motor, der Antrieb erfolgt über eine Sechsgang-Automatik auf die Vorderräder oder beide Achsen beim „Allgrip“- Allrad-Modell.
Meine Oma mit den Springerstiefeln klärte mich auf: „Also Junge, laut Wikipedia versteht man unter dem Atkinson-Zyklus bei modernen Ottomotoren … das späte Schließen des Einlassventils deutlich nach dem unteren Totpunkt, wodurch ein Teil des angesaugten Gases wieder zurückgepumpt wird, bevor mit dem Ventil-Schluss die eigentliche Verdichtung beginnt. Alles klar? Eine hohe Verdichtung von 13:1, möchte ich hinzufügen. Leistungsmäßig eher bescheiden, dafür aber sehr sparsam und wie geschaffen für Hybrid, wo der E-Antrieb das Leistungsdefizit des Benziners wieder wettmacht. Alles klar?“
Oma hatte ihre Lektion gelernt. Ich war verhindert gewesen und so war sie für mich eingesprungen und hatte sich mit ihrer weltmännischen Nonchalance und ihrem scharfsinnigen Blick auf Anhieb Respekt erworben. „Vielleicht war es aber auch der doppelläufige Schießprügel, den ich gut sichtbar auf den Rücksitz gelegt hatte. Egal, alle waren nett zu mir und einer half mir sogar beim Aussteigen nach der Probefahrt!“
Zuverlässiger Alltagsbegleiter
Der 1,5 Liter Vitara Strong Hybrid leistet 75 kW/115 PS, wobei der E-Motor 24 kW/33 PS einbringt, gespeist aus einer Batterie von 840 Wh, was sehr bescheiden klingt, aber immerhin erlaubt, rein elektrisch unter optimalen Bedingungen bei sanfter Fahrt vornehmlich auf flacher Strecke eine Distanz von fast 4,5 km zu fahren, dies bei Tempo 60 km/h, laut Werksangaben. Die Batterie wird durch Energie-Rückgewinnung beim Bremsen oder beim Segeln geladen. Das maximale Drehmoment beträgt 138 Nm, ab Tempo 80 km/h oder weit früher, wenn die Lage es erfordert, schaltet sich der Benziner dazu und bringt den Vitara bis zu 180 km/h Spitze. Der Verbrauch soll laut Werksangaben 5,3 Liter beim 1.245 kg schweren Fronttriebler und 5,8 Liter beim 1315 kg wiegenden Allrad betragen. Für die null auf hundert lässt er sich genug Zeit mit 12, 7 Sekunden, als Sprinter oder Kraftpaket ist dieses komfortable und solide SUV nicht konzipiert worden. Dafür aber als zuverlässiger Alltagsbegleiter, der in der Allradversion „Allgrip“ sehr geländetauglich ist – auf diesem Gebiet hat Suzuki Tradition und Erfahrung.
Bedient wird der Allrad über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole, zuerst im „Automatik“-Modus, wobei die Hinterräder nur im Bedarfsfall zugeschaltet werden. Im „Sport“-Modus gelangt mehr Drehmoment auf die Hinterachse für ein dynamischeres Fahrerlebnis, der „Snow“-Modus ist geeignet für Schnee, Schlamm oder unbefestigte Straßen. Wenn nichts mehr geht, hilft der Modus „Lock“ mit vereinigten Kräften von Vorder- und Hinterradantrieb, sich aus schwierigen Situationen zu befreien, dies bis zu 60 km/h, darüber schaltet der Allrad automatisch in den „Snow“-Modus.
„Sieben Airbags hat das Ding“, grinste Oma, „sogar mit einem Knieschutz-Airbag vorne und einem Airbag für die Passagiere hinten. Und wir sind früher im Cabrio ohne Sicherheitsgurt durch die Gegend gerast!“ Naja, immerhin war Oma noch da, um davon erzählen zu können.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können