Die Entscheidung über den Gesamtsieg der Flèche du Sud sollte bereits am Freitag gefallen sein. Auf der Königsetappe rund um Bourscheid hatte sich Thibau Nys den Etappensieg gesichert – und führte seitdem, mit lediglich 2 Sekunden, das Gesamtklassement vor dem Franzosen Thomas Bonnet (Vendée) an.

Am Samstag fuhr der 19-jährige Belgier souverän mit der ersten Gruppe als Achter ins Ziel. Siegreich war auf der 4. Etappe der Däne Sebastian Kolze Changizi (ColoQuick). Nach 165,4 Kilometern rund um Mondorf setzte er sich am Samstag im Sprint durch. Etwa 20 Fahrer hatten sich bereits früh vom Peloton gelöst. Es war von Beginn an ein sehr aktives Rennen, das jedoch von den großen Mannschaften im Peloton kontrolliert wurde. Baloise-Trek Lions, das mit Thibau Nys den Führenden im Gesamtklassement in seinen Reihen hatte, schien das Rennen im Griff zu haben.

Während die große Gruppe eingeholt wurde, versuchten immer wieder andere Fahrer zu attackieren. So auch Arthur Kluckers (Leopard), dessen Gruppe aber schnell wieder eingefangen wurde.

Nach 165,4 Kilometern kam es dann zum Sprint, den der Däne Sebastian Kolze Changizi für sich entscheiden konnte. „Es war wirklich ein harter Tag“, sagte der Däne. „Die Gruppe wurde von Runde zu Runde kleiner. Mein großer Vorteil war, dass wir stark im Team waren.“

Bester Luxemburger war erneut Tom Paquet als 13. „Es war nicht einfach nach gestern“, sagte Paquet am Samstag. „Der Sprint war etwas schwierig. Etwa 500 Meter vor dem Ziel sollten wir im Kreisel links fahren, leider standen dort aber Autos, also mussten wir rechts vorbei. Ich ging auf die Bremse, verlor Schwung und etwa fünf Positionen.“ Paquet kletterte aber dadurch in der Gesamtwertung und lag nach Samstag auf Platz 7. 

 Auch am Sonntag ließ Thibau Nys nichts am Gesamtsieg anbrennen. Nach 140 Kilometern rund um Esch fuhr er als 31. mit dem Hauptfeld ins Ziel.

Einen versöhnlichen Abschluss fand das Team Leopard Pro Cycling. Nach eher enttäuschenden vier Etappen siegte Arthur Kluckers am Sonntag. „Der Plan war, für Tim (Torn Teutenberg, sein Teamkollege bei Leopard) den Sprint anzufahren“, sagte Kluckers. „Wir wollten aber auch im Finale versuchen, in eine Gruppe zu kommen. Das haben wir etwa eineinhalb Runden vor dem Ziel getan. Wir haben uns hinter der ersten Ausreißergruppe in einer kleinen Gruppe abgesetzt. Es lief gut in der letzten Runde, nachdem wir den Zusammenschluss geschafft hatten. Ich habe nie nach hinten geschaut, sondern bin einfach gefahren. Vor den letzten kleinen Bodenwellen hatten wir einen Vorsprung von etwa 20 Sekunden.“ 

Kluckers gewann also am Sonntag, konnte damit die Enttäuschung der Königsetappe in Bourscheid vergessen machen. „Ich war in Bourscheid sehr enttäuscht, weil ich Ambitionen für die Gesamtwertung hatte. Aber hier die letzte Etappe zu gewinnen, tut auch gut. Es ist mein erster Sieg auf diesem Niveau. Das fühlt sich gut an. Und für unser Team ist es wichtig.“ 

Nys war laut dem Luxemburger nach Freitag aber nicht mehr zu schlagen. „Sein Team (Baloise Trek Lions) hat das Rennen gut kontrolliert und er war stark. Sein Erfolg ist verdient. Der Gesamtsieg war schon seit Freitag so gut wie entschieden.“ Kluckers belegt in der Gesamtwertung Platt 15 und ist damit hinter Tom Paquet der zweitbeste Luxemburger.

Paquet beendet das Etappenrennen auf Platz Sieben. „Es war eine ziemlich ruhige letzte Etappe im Vergleich zu den vorherigen Tagen“, sagte Paquet. „Alles in allem war es ein guter Tag. Ich hatte Glück, dass der Sturz auf dem letzten Kilometer direkt hinter mir stattfand. Ich dachte, wir würden auf die Ausreißer auflaufen, aber wir haben sie auf der Linie eingeholt. Ich habe meinen Platz als bester Luxemburger in der Gesamtwertung behalten, das ist toll. Ich bin zufrieden mit der Flèche.“