Der Wetterbericht zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht: Am Tag der kalten Sophie – des letzten Tages der diesjährigen Eisheiligen – zeigte das Thermometer Temperaturen um die 25° Celsius an, fast den ganzen Tag über schien die Sonne. Das zweite Maiwochenende ließ schon Urlaubsstimmung aufkommen, überall sah man Ausflügler, die sich hier und da auch ein Sonnenbad gönnten.
Zwar gehören die Zeiten, da man sich eine knusperbraune Haut brutzeln ließ, längst der Vergangenheit an. Doch auch heute noch macht einen ein schöner Teint froh, freut sich die Haut über etwas Luft und Licht. Das Auftreffen des Sonnenlichts regt Pigmentzellen an, Melanin zu produzieren. Dieses Pigment ist dann der Grund dafür, dass unsere Haut bräunt. Doch wie bei so vielen Dingen kommt es auch beim Sonnengenuss auf die Dosierung an. Ein Zuviel kann schnell in einen Sonnenbrand umschlagen oder sogar noch gravierendere gesundheitliche Folgen tragen. Um dies zu erkunden, wollen wir uns das Sonnenlicht einmal genauer anschauen.
Sonnenbrand durch UVB
Die Sonne bringt nicht nur unser Tageslicht, ihre Strahlen ermöglichen auch alles Leben auf unserem Planeten. Nebst den sichtbaren Strahlen gehören dazu aber auch welche im ultravioletten Bereich (UV-Strahlung) und, entgegengesetzt, im Infrarot-Bereich des Lichtspektrums.
Die UV-Strahlung wiederum teilt sich in UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung auf. Letztere wäre für uns Menschen sehr gesundheitsschädigend, doch sie erreicht unseren Planeten nicht und kann also im Folgenden ignoriert werden.
Für unser Sonnenbad zeichnen die UV-A- und UV-B-Strahlen verantwortlich. Vor allem die UV-B-Strahlen sind sehr energiereich. Sie treffen auf unsere oberste Hautschicht, die Epidermis, und regen dort die Pigmentzellen an, Melanin zu produzieren. Gleichzeitig sind sie in dieser Hautebene auch für die Vitamin-D-Produktion verantwortlich. Bei einem längeren Einstrahlen dieses UV-B-Lichts jedoch treten Verbrennungserscheinungen in der obersten Hautschicht auf. Dies beginnt mit leichten Rötungen, kann jedoch bei längerer intensiver Einwirkung auch zu schweren Verbrennungen führen. Untersuchungen zeigten, dass die Hautveränderungen durch UV-B-Strahlung langfristig auch zu DNA-Mutationen führen können, die eventuell schließlich – wenn auch nach langen Jahren – Hautkrebs auslösen können.
Weniger energiereich sind die UV-A-Strahlen. Aufgrund ihrer Wellenlänge dringen sie jedoch in tiefere Hautschichten ein. Dort können sie zur Bildung von Melanomen (schwarzer Hautkrebs) führen. Weiterhin sind die UV-A-Strahlen verantwortlich für ein schnelleres Altern der Haut.
Schönheit und Schutz
Eine leicht gebräunte Haut gilt auch heute noch als attraktiv und gesund. Dies ist soweit richtig, wenn man grundlegende Regeln zum Aufenthalt an der Sonne beachtet. Nach langen Wintermonaten, wo die Sonne nur spärlich Licht spendete und unfreundliches Wetter uns lieber im Hause hielt, sollte man sich vorsichtig an die direkte Sonnenstrahlung gewöhnen. Ähnliches gilt auch für den Urlaub, in dem wir ja richtig „sonnenbaden“ möchten. Auch dort sollte man an den ersten Tagen vor allem die Stunden der stärksten Sonneneinstrahlung, also die Zeit zwischen 11 und 16 Uhr, eher im Schatten verbringen. So kennen wir es vielleicht auch von den Bewohnern der südeuropäischen Länder: Um die Mittagszeit bis hin zum frühen Nachmittag wird eine Siesta gehalten, Tätigkeiten im Freien werden eingestellt, am besten, man hält eine Ruhepause. Man kann auch beobachten, dass Handwerker dortzulande die frühen Morgen- und die späten Nachmittagsstunden zum Arbeiten nutzen.
Besonders Hellhäutige unter uns sollten auch leichte Kleidung, Hüte oder Tücher tragen, um die Haut vor direkter Einstrahlung zu schützen. Keine Angst, man bräunt auch im Schatten und in den Nachmittagsstunden. Schutz geht in jedem Falle vor Schönheit, schließlich wollen wir den Urlaub ja gesund erleben.
Zudem können wir noch Faustregeln für den Aufenthalt in der Sonne beachten. Grundsätzlich gilt hierbei – je heller der Haut- und Haartyp, desto geringer die Zeit, zu der man sich voller Strahlung aussetzen kann. Von Natur aus Braunhäutige und Schwarzhaarige vertragen die Einstrahlung unseres Gestirns besser als wir Westeuropäer – dies hat die Geschichte der Menschen jahrtausendelang über die Genetik so eingerichtet.
Um uns zu schützen, hat die pharmazeutische und kosmetische Forschung jedoch viele Mittel erfunden. Das Kernstichwort hier heißt „Lichtschutzfaktor“ (LSF).
Denk mol drun, iwwert dSonn aeren VitaminD Späicher opzefëllen.
Einfach keine Sonnenbäder nehmen, ist eh idiotisch.