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Seltener Rennwagen Kimera Evo 37: Wiedergeburt einer Lancia-Ikone

Seltener Rennwagen  / Kimera Evo 37: Wiedergeburt einer Lancia-Ikone
Der Kimera Evo 37 ist eine Evolution mit Elementen des Rallye 037 und des Delta S4, wobei die schöne Optik des 037 und der Antrieb des S4 in einem Auto zusammengebracht wurde Foto: Autoren-Union Mobilität/Wolfgang Wilhelm

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Lancia wird zurückkommen, hieß es nach der Fusion von PSA mit FCA. In Erwartung eines neuen Serien-Lancia berichtet automedienpotal.de vom Klang des Kimera Evo 37, eines Rennautos in geringer Stückzahl zu astronomischem Preis. Marc Schonckert hört die Botschaft wohl, allein ihm fehlt das nötige Kleingeld.

Der heckgetriebene Lancia 037, mit dem ein Walter Röhrl 1983 bei der Rallye Monte Carlo die Allrad-Konkurrenz besiegte, war eine puristische Rallye-Maschine. Der Kimera Evo 37 dagegen zeigt sich zumindest im Innenraum weitaus ziviler: Armaturenbrett und Sitze sind mit feinem Alcantara ausgeschlagen. Ansonsten dominieren sportliche Ansprüche. Rennkupplung, kurze Getriebeübersetzung und Kompressor. Dazu eine beeindruckende Geräuschkulisse. Ein wahrer Kurvenkünstler mit verblüffender Handlichkeit, so wie ein gut ausbalanciertes Rallye-Auto sein sollte. So lautet das Fazit nach einer ersten Testfahrt von B. Ostmann für ampnet.de auf der kleinen Rennstrecke in der Nähe von Cuneo und auf den schmalen Bergstraßen vor dem Monte Viso.

 Foto: Autoren-Union Mobilität/Wolfgang Wilhelm

Luca Betti, der Mann hinter dem Kimera-Projekt, ist vom Fach. Er hat die Leidenschaft zu Lancia schon von Kindesbeinen an aufgesaugt: Sein Vater fuhr Rallyes im Lancia Stratos. Und er setzte die Tradition fort, war 15 Jahre lang als Rallye-Profi bei verschiedenen Marken aktiv. Vom Rallye-Profi wechselte er ins Motorsport-Management und gründete sein eigenes Team. Dann baute er sein Unternehmen um und restaurierte Oldtimer. Schließlich startete er das Kimera-Projekt. Das Logo, das sein Auto ziert, ist eine Chimäre, ein Fabeltier aus der griechischen Sage, ein Löwe mit Flügeln. Betti benutzt die Gestalt und modifizierte den Namen. Aus Chimäre wurde Kimera.

Sein Kimera ist eigenständig, nicht so digital. Und kompromissloser als andere Supersportwagen. Kein Classic-Car, sondern ein Mix aus Alt und Neu. Er ist eine Evolution mit Elementen des Rallye 037 und des Delta S4, wobei die schöne Optik des 037 und der Antrieb des S4 in einem Auto zusammengebracht wurden. Die Basis, die Fahrgastzelle, stammt wie beim 037 vom alten Lancia Beta Montecarlo ab. Die Vorderachse mit den Kühlern und der Antriebsstrang mit der Hinterachse sitzen in einem soliden Rohrverbund aus hochmodernem Stahl. Den Vierzylinder hat Claudio Lombardi, der schon die Rallye-Motoren baute, auf Basis des S4-Triebwerks weiterentwickelt. Aufgeladen wird der 2,2-Liter-Vierzylinder durch einen Volumex-Kompressor und einen Turbolader. Früher musste der Serien-037 mit 205 PS auskommen. Und die Rallye-Artisten von einst mussten sich mit 350 PS abmühen. „Unsere Evolution mit modernen Materialien, modernen Fertigungsmethoden und modernster Elektronik“, erklärt Betti, „bringt heute 505 PS und ein Spitzendrehmoment von 500 Newtonmetern, wobei 400 Nm bereits bei moderaten 2000 Touren anliegen“.

 Foto: Autoren-Union Mobilität/Wolfgang Wilhelm

Auf Wunsch kann die Leistung des Vierzylinders per Knopfdruck auf moderate 400 PS reduziert werden. Dazu soll der Motor auch noch etwas weicher und geschmeidiger ausgelegt und der Auspuffsound noch etwas ziviler abgestimmt werden. Allerdings kann man über ein Klappensystem wieder auf den vollen Sound umschalten. Stammt der Motor in seiner Basis von Lancia, so kommt das Sechs-Gang-Getriebe aus dem VW-Baukasten und wurde einst für den Lamborghini Gallardo und den Audi R8 entwickelt. Auf Wunsch wird es auch eine einstellbare Traktionskontrolle geben. Den Motor baut Italtechnica, das Chassis kommt von Bonetto, das Interieur liefert Medici.

 Foto: Autoren-Union Mobilität/Wolfgang Wilhelm

Komplettiert wird das Ganze in der Nähe von Cuneo standesgemäß im Anbau eines Herrenhauses aus dem 16. Jahrhundert, der Villa Kimera. 37 Kimera werden gebaut, 24 davon sollen zum Preis von 480.000 Euro plus Steuern bereits verkauft sein. Die Kunden sind größtenteils Sammler, die bereits einige Autos besitzen. Die Kimera werden aber wohl kaum in Museen verstauben. Denn Betti betont: „Das sind Car-Guys. Alle wollen das Auto fahren.“ Und noch eines verbindet die Kimera-Gemeinde, wie Betti verrät: „Alle Autos tragen Frauennamen.“ Das Auto mit der Nummer eins hört auf den Namen Esmeralda. Egal, wie der neue, angekündigte Serien-Lancia auch immer heißen wird, er wird wohl preislich weit unter dem Evo 37 liegen müssen!

 Foto: Autoren-Union Mobilität/Wolfgang Wilhelm
HTK
7. Mai 2022 - 20.47

Rennwagen werden hoffentlich immer seltener. Wegen Umwelt und so...
Aber ernsthaft,ich schmeiße morgen die Ölheizung raus und baue Solarzellen auf's Dach und dann lese ich so einen Schmarrn....
Entmutigend das alles.