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KinderwissenWie man einen Drachen baut und was zu beachten ist, wenn man ihn fliegen lässt

Kinderwissen / Wie man einen Drachen baut und was zu beachten ist, wenn man ihn fliegen lässt
 Foto: dpa/Jonathan Borg/XinHua

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Die kühlen Herbsttage hindern uns nicht daran, hinaus an die frische Luft zu gehen. Gerade wenn der Wind uns ein wenig in den Haaren zaust, kann es sehr lustig draußen sein. Bunte Blätter wirbeln durcheinander, Wolken bilden rasch neue Bilder am Himmel. Und an solchen Tagen kann man hier und dort auch einen Drachen sehen. Keinen richtigen, gefährlichen natürlich. Sondern solche aus Papier und Stoff. Wie wir solch einen Drachen bauen können und was wir bei Steigenlassen beachten müssen, dafür interessierte sich unsere Korrespondentin Elke Bunge.

Herbst. Die Felder sind abgeerntet, die Wiesen liegen brach. Ein gutes Gelände, um Drachen steigen zu lassen. Doch darf man das überall und was muss ich bei diesem Freizeitspaß beachten?

Die Umgebung

Der Ort, an dem ich meinen Drachen steigen lassen will, muss sich mindestens 600 m von einer Überlandstromleitung, einem Windrad, Strommasten, Autobahnen oder Gleisanlagen entfernt befinden. Der Abstand zu Flughäfen oder Segelflugplätzen muss sogar drei Kilometer betragen. Doch sicher werdet ihr ein geeignetes Feld oder eine große Wiese in eurer Umgebung finden, wo ihr prima die Drachen steigen lassen könnt.

Theoretisch kann ein Drachen so hoch fliegen, wie lange die Schnur reicht, an dem ich ihn halte. Vorausgesetzt natürlich, dass die Schnur dann nicht so schwer ist und meinen Drachen hinabzieht. In der Europäischen Union ist es meist so geregelt, dass die Drachenschnur nicht länger als 100 m sein darf. Ansonsten könnte mein Drachen – wie es die Amtssprache nennt – ein Luftfahrthindernis sein. Dann müsste ich einen speziellen Antrag an die Zivilluftfahrtbehörde (noch ein Amtswort) stellen, wie es zum Beispiel Menschen machen müssen, die Kinderballons oder Himmelslaternen steigen lassen wollen.

Sollte ein Drachen wirklich einmal in eine Stromleitung gelangen, dürft ihr ihn auf keinen Fall selbst herunterholen – es besteht dann Lebensgefahr!

Die Bedingungen

Am besten fliegen die Drachen, wenn etwas Wind weht. Ideal sind dabei Windstärken zwischen 2 und 3. Das kann man heute mit modernen Mitteln in der Wetter-App nachschauen. Doch eigentlich reicht auch wie schon immer ein Blick in nahe gelegene Baumkronen: Wenn der Wind dort dünne Äste leicht bewegt, ist er ideal, um einen Drachen steigen zu lassen. Bei Windstärken über 3 muss man schon ein erfahrener Pilot sein, um den liebevoll erbauten Drachen nicht unnötigen Absturzgefahren auszusetzen.

Wenn sich dunkle Wolken zu einem Unwetter zusammenbrauen, solltet ihr euren Drachen schnell einholen. Denn bei einem Gewitter könnten der Drachen und die Schnur, an der er hängt, leicht zum Blitzableiter werden und euch gefährden. Außerdem ist man auch selbst bei einem Gewitter auf freiem Feld nicht sicher.

Unser Drachen

Im Handel gibt es verschiedene Drachenmodelle zu kaufen. Darunter die klassischen Ein-Schnur-Drachen sowie Lenkdrachen, die mit zwei Schnüren gesteuert werden. Lenkdrachen sind jedoch viel schwerer zu bedienen, außerdem fliegen sie nicht so schön hoch.

Schöner ist es, einen selbst gestalteten Ein-Schnur-Drachen an den Himmel steigen zu lassen. Und solch einen wollen wir uns jetzt bauen.

Wir brauchen dazu:

– 1 Folie Drachenpapier/Transparentpapier 70×100 cm
– 2 Holzleisten, eine 90 cm, eine 60 cm lang, jede 5×10 mm stark
– Leim
– Paketschnur

Die Holzleisten werden an den Enden eingekerbt. Dann legen wir sie so übereinander, dass die kurze Leiste in der Hälfte, die längere im oberen Drittel gekreuzt wird. Dort leimen wir sie aneinander und binden sie fest zusammen.

Dieses Kreuz bekommt nun einen Schnurrahmen über alle vier Ecken. Über diesen Rahmen spannen wir jetzt das Transparentpapier und verleimen es wieder fest. An den Leistenenden befestigen wir noch Steuerschnüre, die in einem Abstand miteinander verknotet werden. An diesen Knoten binden wir unsere Drachenschnur, die wir vorher leicht laufend auf eine Spindel gewickelt haben. Zum Stabilisieren können wir am unteren Ende des Drachens noch einen schönen Schwanz aus Krepppapier binden.

Um den Drachen steigen zu lassen, braucht es zwei Kinder: Eines hält die Schnurspindel, das andere den Drachen in die Höhe. Wenn das erste Kind losläuft, hebt sich der Drachen in die Lüfte. Guten Flug!