Nachdem Raphaël Stacchiotti am Mittwoch das Halbfinale über 200 m Lagen deutlich verpasst hatte, scheiterte Julie Meynen am Freitag über 100 m Kraul ebenfalls im Vorlauf. Es waren insgesamt die EM-Neulinge, die im 50-m-Becken der Duna Arena überzeugten. Allen voran Max Mannes, der dabei das größte Pensum mit einem Staffel- und vier Einzeleinsätzen zu bewältigen hatte. Am Freitag trat der Neu-Differdinger zu seinem letzten Auftritt auf den Startblock. Auf Bahn 3 nahm er im ersten Vorlauf (von fünf) die 200 m Rücken in Angriff. Dabei wies Mannes die zweitschlechteste Meldezeit in diesem Lauf auf (sechs Teilnehmer). Er lag dann auch bei 100 m und 150 m auf Platz fünf, konnte sich aber noch auf der letzten Bahn auf Rang vier vorarbeiten und schlug in 2’04“19 an. Dies bedeutete erneut persönliche Bestzeit: Mannes blieb 2“63 unter seiner Bestmarke aus dem Jahr 2018 und zeigte sich mit seinen Leistungen in Ungarn zufrieden: „Mein Akku war heute leer. Es war eine harte Wettkampfwoche, mit fünf Starts in fünf Tagen. Mit zwei Landesrekorden und drei Bestzeiten bin ich aber sehr zufrieden.“
Zuvor war Julie Meynen bereits die Königsdisziplin geschwommen. Es war ihr einziger Auftritt in Ungarn und aus luxemburgischer Sicht die letzte Hoffnung auf ein Halbfinale. Die Ettelbrückerin – die in Alabama lebt, trainiert und schwimmt – war spät in Budapest eingetroffen, weil sie sich zuvor (14. bis 16. Mai) schon einem praktischen Test in den USA unterzogen hatte. Sinn dieses Tests war die A-Norm für die Olympischen Spiele in Japan. Bei den „Atlanta Classics“ (Georgia/USA) verpasste sie dieses Vorhaben aber deutlich. Über 100 m Kraul schlug sie in den Vorläufen in 55“29 an und im Finale in 55“13, über 50 m in 25“59 beispielsweise 25“37. Der Sprint sollte zwar mit Silber belohnt werden, die olympischen Normen liegen aber bei 54“38 (100 m) und 24“77 (50 m), ihr Landesrekord bei 54“44 und 24“78.
In Budapest schwamm die SCDE-Akteurin im sechsten Vorlauf (von acht) auf Bahn sieben mit der sechsten Meldezeit dieser Serie (zehn Teilnehmerinnen). Zur Hälfte der 100 m Freistil lag Meynen auf Platz acht (26“77), dieser hatte auch beim Anschlag noch Gültigkeit. Das Chrono der 23-Jährigen blieb bei 55“46 stehen, sie war also langsamer als in Atlanta. Zudem blieb Meynen über eine Sekunde (1“02) über ihrem eigenen Rekord und auch über der Norm (1“08). Wäre sie an ihre Bestzeit herangekommen, hätte es locker zum Halbfinale gereicht: „Es war nicht einfach mit der langen Anreise und dem Jetlag.“ Vielleicht hatte die Kraulerin zu hoch gepokert und sich mit dem Doppeleinsatz zu sehr unter Belastung und Druck gesetzt.
Im Überblick
200 m Rücken – Vorlauf
1. Luke Greenbank (GBR) 1.54.67
17. Manuel Martos (ESP) 1.59.23 (Zeit, um sich zu qualifizieren)
42. Max Mannes (LUX) 2.04.19
(45 Teilnehmer)
100 m Freistil Frauen – Vorlauf
1. Femke Heemskerk (NED) 0.53.84
18. Fanni Gyurinovics (HUN) 0.55.04 (Zeit, um sich zu qualifizieren)
25. Julie Meynen (LUX) 0.55.46
(69 Teilnehmerinnen)
Das Programm vom Wochenende
Am Samstag: 50 m Freistil mit Julien Henx
Am Sonntag: 400 m Freistil mit Monique Olivier
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