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Opel Grandland X Hybrid 4Spar-SUV im Durchmarsch

Opel Grandland X Hybrid 4 / Spar-SUV im Durchmarsch
Der Opel Grandland X Hybrid 4 überzeugt mit viel Temperament und hohem Fahrkomfort Foto: Marc Schonckert

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Der Opel Grandland X Hybrid 4 ist ein Plug-in-Hybrid, das über 50 km rein elektrisch bewältigen kann. Doch imponierende Fahrleistungen und Antrittsvermögen lassen seine Verbrauchs- und Umweltvorzüge etwas verblassen. Marc Schonckert über die zwei Gesichter des Grandland X.

Es ist schon erstaunlich, was Opel mit diesem Hybrid-Grandland-X-Allrad auf die Räder gestellt hat. Vorrangig sollte hier eigentlich der Umweltbonus durch den beschränkten Elektroantrieb sein, der bei vollgeladener Batterie immerhin eine Autonomie von 59 km laut WLTP-Testverfahren verspricht, so lauten die Werksangaben. In der Praxis jedoch wird man sich mit weniger abfinden müssen, auch nach voller Ladedauer von gut zwei Stunden standen uns laut E-Anzeige knappe 40 Kilometer zur Verfügung. Dafür entschädigte dieser Grandland mit bestechenden Fahrleistungen, die aus ihm in bestimmten Situationen ein außergewöhnliches SUV mit enorm viel Temperament bei gleichzeitig hohem Fahrkomfort machen. Auch räumlich kann dieses 4,48 m langes SUV überzeugen: Im gepflegten Innenraum herrschen Übersichtlichkeit und vorbildlicher Sitzkomfort. Opel hat sich in diesem Bereich einen hervorragenden Ruf als Ergonomie-Pionier erarbeitet.

Der Abtrieb erfolgt durch einen 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 147 kW/200 PS sowie durch einen E-Motor vorne, der 81 kW/110 PS leistet, und einen E-Motor hinten mit einer Kraft von 83 kW/113 PS. Die Systemleistung beträgt 221 kW/300 PS, das ist mehr als genug um auf der Landstraße oder der Autobahn mit beschwingtem Durchzug zu imponieren. Der Antrieb erfolgt über 8-Gang-Automatik im Normalfall auf die Vorderräder, je nach Erfordernis oder bei resolutem Druck aufs Gaspedal werden auch die Hinterräder zugeschaltet. Im Fahrmodus „4WD“ erfolgt reiner Allradbetrieb. Die anderen Fahrmodi sind „Hybrid“, „Electric“ und „Sport“.

Das Plug-in-Hybrid kann über 50 km rein elektrisch bewältigen
Das Plug-in-Hybrid kann über 50 km rein elektrisch bewältigen Foto: Marc Schonckert

Bei „Sport“ geht es kraftvoll zur Sache und der Grandland X verliert hier jeden Anspruch auf betontes Umweltbewusstsein oder Sparsamkeit, aber man muss den Antritt und das Durchzugsvermögen einmal erlebt haben, wenn Benziner und E-Motoren sich zu einem rasanten Kraftausbruch vereinigen. So absolviert er im „Sport“-Modus den Sprint von null auf hundert in weniger als sieben Sekunden. Wie gesagt, dies macht aus dem Grandland nicht gerade das absolute Vorbild für rein umweltorientiertes Dahingleiten, doch über die „E-save“-Taste am Touchscreen kann man sich zumindest den E-Vorrat in der Batterie für die Rückfahrt in die Stadt oder die Ortsdurchfahrt sparen. Rein elektrisch läuft er bis 135 km/h Spitze, was die E-Autonomie allerdings beträchtlich verkürzt.

Durch Rekuperation beim Bremsen oder Gaswegnehmen kann die Batterie-Reserve während der Fahrt nur unwesentlich aufgestockt werden, beim Betätigen des Automatik-Schalthebels von „Drive“ auf Position „B“ erfolgt eine verstärkte Verzögerung durch die Motorbremse, beim Blick auf die Anzeigen sieht man die Nadel beim Bremsen und Gaswegnehmen in den „Charge“-Bereich sinken, doch ein wesentlicher Gewinn lässt sich an der E-Reserve nicht feststellen. Bleibt nur das Laden zu Hause oder an der öffentlichen Chargy-Säule, vorausgesetzt, man hat eine Ladekarte und es hat nicht irgendein humorloser Zeitgenosse seinen Benziner oder Diesel hier abgestellt. Beim Verbrauch geben die Hersteller immer nur den Benzinverbrauch auf den ersten 100 km mit voller Batterieladung an. Kein Wunder, dass die Jungs dann mit Werten von 1,4 Liter angeben: Das war bei unserer Fahrt nicht der Fall, auch mit 40 km E-Autonomie waren es um die 4 Liter auf den ersten 100 km, danach stieg der Benzin-Verbrauch auf gut über 6 Liter, nach 300 km hauptsächlich über Landstraßen und durch Wohngebiete kamen wir auf einen Durchschnitt von 6,1 Liter. Wie gesagt, die „Sport“-Einstellung auf einigen Abschnitten war einfach zu verlockend.