Hat Corona das Vorhaben, eine neue Marke einzuführen und das Angebot um jeweils neun Mehl- und Pastasorten umfassend zu erweitern, vorangetrieben oder gebremst? „Die Frage habe ich oft gehört. Aber wenn man sich die Zahlen anschaut, könnte man davon ausgehen, Corona hätte es bei uns nicht gegeben“, antwortet der Direktor der Klengbettener Millen Jean Muller. Rund die Hälfte der Produktion der Mühle umfasst die Herstellung von Hartweizengrieß. Das ist die Basis für Nudeln. „Und Pasta war im Confinement besonders gefragt. Dort sind die Zahlen in die Höhe gegangen“ so Muller. Allerdings liefert die Klengbettener Millen auch Rohware an Bäcker und Gastronomie. Dort ging der Verkauf in dieser Zeit zurück. „Alles in einem haben wir ein normales Jahr“, sagt der Chef im Tageblatt-Gespräch bei der Präsentation der neuen Produkte am 14. September. Und so spricht seines Erachtens, „in einem normalen Jahr“, nichts gegen Erneuerung und Erweiterung. Sie beginnt beim Familienbetrieb mit der Einführung der neuen Marke Le Moulin und der allerersten Nudelserie in der Geschichte der Mühle.
Jean Muller leitet die Klengbettener Millen in 11. Generation. Ihre Geschichte beginnt aber 1704, als Mullers Urgroßvater beginnt, Mehl und Grieß herzustellen. Le Moulin, so heißt die neue Marke, erscheint mit neuem Logo, das sich aus den Nationalfarben Luxemburgs und dem Gründungsjahr 1704 zusammensetzt. Darin, sagt Jean Muller, seien die Verwurzelung des Familienunternehmens in Luxemburg, die Verbindung mit Getreideherstellern und Bäckern sowie das Savoir-faire, das von Generation zu Generation in seiner Familie weitergegeben wird, vereint. „Das Ziel dieser Marke ist, ein Qualitätsprodukt aus luxemburgischem Weizen herzustellen“, so der Chef. In den Supermärkten hierzulande gebe es viele Getreideprodukte, die aus dem Ausland kommen, aber keine, die aus luxemburgischen Getreide hierzulande hergestellt seien. Genau das ist die Berufung dieser Marke, erklärt der Direktor. Mehr noch: Le Moulin soll die Referenz für Verbraucher werden, die auf lokale Getreideprodukte setzen.
100 Prozent made in Luxembourg
Mit den Rohstoffen aus Luxemburg werden ab sofort Mehl und Nudeln in Kleinbettingen hergestellt. „Das ist die erste Pastamarke 100 Prozent made in Luxembourg“, erklärt Jean Muller. Neun Sorten, die die Luxemburger am liebsten mögen, gehören dazu. „Wir stellen gemeinsam mit heimischen Landwirten die Rohstoffe her und liefern sie an zwei Partner in der Großregion, die für uns die Pasta fertigen“, erklärt Jean Muller. Hingegen werden alle Mehlsorten, auch die neuen, in der Kleinbettinger Mühle hergestellt.
„Pasta mit rein luxemburgischem Rohmaterial gab es bisher noch nie. Der Hartweizen, der dafür benötigt wird, überlebte bisher die Winter in Luxemburg nicht“, erklärt Muller. Das Getreide sei relativ anfällig, seit etwa fünf Jahren gebe es neue Sorten, die der Bodenbeschaffenheit hierzulande angepasst seien. Gleichzeitig seien die Winter auch weniger streng, sodass in den letzten beiden Jahren eine exzellente Ernte eingefahren wurde. Etwas mehr als 1.000 Tonnen kamen in zwei Jahren zusammen, die jetzt zu Nudeln verarbeitet werden. Neben dem 100 Prozent Luxemburger Rohstoff zeichnet sich die neue Pasta durch eine vollständig wiederverwertbare Verpackung aus. Dafür musste die Produktion angepasst werden, vor allem um die Reinigung der Abfüllgeräte zu erleichtern, wie der Direktor der Mühle erzählt.
Und obwohl Pasta jetzt zum Sortiment der Klengbettener Millen gehört, bilden Mühlerhandwerk und Mehlherstellung weiterhin die Kernaufgaben des Unternehmens. Aber einfach Mehl zu machen und das Produkt im Supermarktregal sich selbst erklären zu lassen, reicht heute offenbar nicht mehr aus. „Seitdem ich vor etwa zehn Jahren in der Mühle angefangen habe, überlegen wir, wie wir Mehl klarer für die Verbraucher machen können“, sagt Jean Muller. Typzahlen auf den Verpackungen hat jeder gesehen, wenn er vor dem Supermarktregal stand. Aber was sie bedeuten und wofür man das Mehl nutzen könne, wüssten die wenigsten, erzählt Jean Muller. „Die neue Serie mit neun Mehlsorten soll daher verständlicher sein.“ Auf der Vorderseite findet sich die Bezeichnung der Sorte, auf der Verpackung helfen kleine Piktogramme, auf einen Blick zu erkennen, wofür sich das Mehl am besten eignet.
Der Star der neuen Mehlserie ist das sogenannte Gastronomie-Mehl, erklärt Jean Muller. Es ist sehr fein gesiebt und eignet sich besonders für Soßen oder flüssigere Teige wie für Pfannkuchen, weil es nicht klumpt. Darüber hinaus gibt es in der Serie spezielle Mehle zum Backen, Hartweizen zur Pastaherstellung in der Ein-Kilo-Packung, ein Allzweckmehl, ein Pizzamehl und ein Dinkelmehl aus Luxemburger Anbau. Seit 2018 arbeitet die Klengbettener Millen mit der „Bio-Bauere-Genossenschaft“ zusammen. Die Kooperation findet sich in Form von Allzweck-, Vollkorn- und Pâtisserie-Mehl wieder. Wie die Pasta sind auch die Mehlsorten ausschließlich aus Rohstoffen aus heimischem Anbau hergestellt. Die Produkte sind ab sofort in Luxemburgs Supermärkten erhältlich.
Mee Bio ass den Hartweizen awer sécher net.
Dir sot jo selwer, wéi kriddeleg en ass. Da stellen ech mir d'Fro, wéi dacks dee muss géint Pilz- an aner Krankheete behandelt ginn. An da warscheinlech och nach zeréck gesprëtzt virum Dreschen.
Fir wat hu mir esou vill Allergië?
Loosf da h dFangeren vum Weizen ewech
an iesst mei Sachen,
wou Vitaminen dra sin.
Nuddelen a Brout fellen just de Mo
a sinn alles anescht ewei gesond!!