Wasserfarben und Gouache-Flecken weg mit Wasser
Wasserfarben kennen schon die Kleinsten. Sie bestehen aus Farb- und Weißpigmenten, aus Bindemittel und Füllstoffen wie Kreide.
Gouache ist der französische Begriff für Temperafarben. Sie bestehen aus Farbpigmenten, die mithilfe einer Wasser-Öl-Emulsion gebunden sind. Ähnlich zusammengestellt sind Aquarellfarben, sie sind jedoch nicht so deckend wie Tempera.
Aber unabhängig davon, wie die Farben beschaffen sind, beim Kreativsein lassen kleine Künstler schon mal etwas danebengehen. Die gute Nachricht zuerst: Sowohl Wasserfarben als auch Tempera lassen sich mit Wasser von den Händen auswaschen, ebenso von glatten Oberflächen. Bei Flecken auf Textilien aus Baumwolle hilft ein Reiniger auf Sauerstoffbasis oder ein spezieller Flüssigreiniger, der unter anderem auch Make-up und Grasflecken so gut wie möglich entfernt. Um die Flecken so rückstandslos wie möglich loszuwerden, lohnt es sich, schnell zu sein. Sonst ziehen sie zu tief in die Fasern ein und die Jeans oder der Pulli sind hinüber.
Gut zu wissen: Pelikan bietet auf seiner Webseite eine Datenbank mit Tausenden Tipps mit möglichen Erfolgsaussichten zur Fleckenentfernung, die durch seine Produkte verursacht wurden.
Vertrocknete Malfarben retten
Bei den klassischen Wasserfarben, die in einem Farbkasten mit Deckel liegen, ist das relativ einfach: mit einem feuchten Pinsel drüber streichen, Rückstände von anderen Farben entfernen – schon sind die Wasserfarben vom letzten Jahr wieder benutzbar.
Bei Temperafarben ist es etwas komplizierter: Da es sich dabei um Farben auf Wasserbasis handelt, sollte man es zunächst mit etwas Wasser versuchen. Dafür Deckel der Tube aufschrauben, mit einem Zahnstocher reinpiksen, ein paar Tropfen Wasser hineinträufeln, anschließend mit dem Zahnstocher versuchen, die angetrocknete Farbe umzurühren.
Wenn das nicht hilft, die geöffnete Farbtube mit der Öffnung nach unten in heißes Wasser legen, sodass die Farbpaste es einsaugt und dadurch etwas cremiger wird.
Eine letzte Möglichkeit zur „Wiederbelebung“ von eingetrockneten Farben sind spezielle Lösungsmittel, die es beim Künstlerbedarf gibt.
Pinsel ist nicht gleich Pinsel
Bestimmt haben Sie auf der Liste mit dem benötigten Material fürs neue Schuljahr die Sparte Pinsel gesehen. Meistens werden sowohl Haar- als auch Borstenpinsel notiert. Aber leisten nicht alle Pinsel den gleichen Dienst?
Offenbar nicht. In der Kunst werden, je nach Maltechnik, unterschiedliche Sorten Pinsel genutzt. Während Pinsel mit weichen Haaren eher für Detailarbeit eingesetzt werden, sind Borstenpinsel das richtige Werkzeug für eine ausdrucksstarke Malweise, so wie in Bildern von Grundschülern, zum Beispiel. Borstenpinsel bestehen üblicherweise aus Haaren vom Haus- bzw. Wildschein oder aus sogenannten Polyamidborsten. Sie gehören zur Gruppe der Flachpinsel und haben einen trapezförmigen, rechteckigen Querschnitt. Borstenpinsel helfen, die Farben aus dem Farbkasten leichter zu lösen, und nehmen sie besser auf.
Haarpinsel hingegen werden aus Naturmaterialien wie Pony-, Pferd- oder Rindschweinhaar gefertigt. Sie eignen sich besser für den Umgang mit flüssigeren Farben und sind rund. Die Haarpinsel nehmen generell mehr Farbe als die Borstenpinsel auf und werden vorzugsweise für Aquarellfarben genutzt.
Wachsmalstifte – worauf es ankommt
Nicht nur Hersteller von Naturprodukten setzen auf Bienenwachs als Hauptinhaltsstoff in ihren Stiften. Das Naturmaterial ist von Vorteil, wenn beim verträumten Malen der Wachsmalstift mal versehentlich im Mund landet.
Gleichzeitig kommt es auf satte Farben und die Stabilität der Farbstifte an. Um die Bruchsicherheit ihrer Farben zu garantieren, nutzen manche Hersteller Hülsen aus Plastik. Mithilfe eines Schiebemechanismus rutscht die Mine bei Bedarf nach. Wer auf Plastik verzichten möchte, greift zu Stiften, die von Papier ummantelt sind, oder zu Wachsmalkegeln und -blöcken. Sie liefern schöne Farben, färben nicht an Kinderhänden ab und verursachen weniger Abfall.
Aber Vorsicht, nach einer Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test (Jahrbuch Kinder und Familie 2019) mit zwölf Produkten sind nicht alle Wachsmalstifte unbedenklich. Die Mehrheit der Stifte überzeugte die Tester nicht. Sie erhielten Wachse auf Basis von erdölhaltigen Paraffinen. Laut Öko-Test zeigte die Laboranalyse mit Ausnahme von zwei Produkten in allen Stiften aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach. Unter den so bezeichneten Verbindungen können sich krebsverdächtige und erbgutschädigende Substanzen befinden.
Mehr noch: In drei Produkten wurden aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen. Einige Vertreter der sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) sind krebserzeugend, manche sind krebsverdächtig, schrieb die Zeitschrift. Zwei Stifte enthalten Farbstoffbestandteile aus der Gruppe der aromatischen Amine, und zwar solche, die in Bekleidung verboten sind, da sie krebserregend sind, bemängelten die Tester weiter. Ein Hersteller führte sogar Bienenwachs als Inhaltsstoff auf, im Labor konnte jedoch nichts davon nachgewiesen werden.
Zeichenpapier muss robust sein
Gute Malblöcke kosten. Die alte Binsenweisheit, die manch einem Elternteil sauer aufgestoßen ist, muss man allerdings relativieren. Wer viel mit feuchten Farben arbeitet, braucht dickeres Papier, das sich beim Kontakt mit Wasserfarben nicht vollsaugt, aufbläht oder gar reißt. Außerdem hält schweres Papier auch dem ausdrucksstärksten Zeichnen und dem kraftvollsten Radieren stand.
Als Orientierungshilfe für die Qualität könnte deshalb die Papierstärke dienen. Sie wird in der Maßeinheit Gramm/Quadratmeter berechnet. Bei Zeichenblöcken liegt die Papierstärke bei etwa 90 g/m2, Blätter für Aquarellmalblöcke sollten etwa 300 g/m2 stark sein. Für den Schulalltag eignen sich Malblöcke mit einer Papierstärke ab 90/100 g/m2. Fester Karton an der Rückseite des Blocks sorgt für mehr Halt.
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