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Trainieren und beschäftigenSo können Sie Ihren Hund vor Giftködern schützen

Trainieren und beschäftigen / So können Sie Ihren Hund vor Giftködern schützen
Ein Border Collie schnüffelt sich bei einem Spaziergang durch sein Revier. Vergiftete oder mit gefährlichen Gegenständen gespickte Köder jagen Hundefreunden immer wieder Angst ein. Foto: dpa/Maurizio Gambarini

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Sie sind als leckere Hackbällchen oder Wurst-Häppchen getarnt, sind aber höchst gefährlich für das Tier. Wie können Hundehalter ihre Vierbeiner vor Giftködern schützen – und notfalls retten?

Die Angst ist auf der Gassirunde immer mit dabei: Was ist, wenn der Hund Leckerlis frisst, in denen Hundehasser Rasierklingen, Scherben oder Rattengift deponiert haben?

Allgemein sollten Halter stets wachsam sein. „Dem Fressen von Giftködern kann man vorbeugen, indem man darauf achtet, was das Tier zu sich nimmt“, erklärt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Wenn sie beim Spaziergang Würstchenstücke herumliegen sehen, sollten Besitzer aufmerksam werden. „Am besten ist es, wenn man seinem Hund beibringt, nichts zu fressen, was zum Beispiel im Gebüsch liegt“, so Schmitz.

Gefahr durch Schokolade

Nicht immer eindeutig ist, ob Giftköder extra gelegt wurden: „Manchmal sind die ausgelegten Köder gar nicht für Haustiere gedacht, sondern sollen andere Tiere wie Ratten oder Mäuse schädigen“, so Schmitz. Und nicht immer stecke bei einer Vergiftung ein klassischer Giftköder dahinter. Auch das Fressen von Schokolade, zuckerfreien Kaugummis oder giftigen Pflanzen kann für den Hund lebensbedrohlich werden.

Laut Schmitz würden zwischenmenschliche Konflikte, etwa zwischen Nachbarn, oft über das Haustier ausgetragen. „Wenn bekannt ist, dass in der Nachbarschaft Menschen Schwierigkeiten mit dem Tier haben, sollte man das Gespräch suchen, um Vorbehalte und Berührungsängste abzubauen“, rät sie.

Beachtung schenken

Wenn der Hund Giftiges verschluckt hat, gilt: Reste davon einsammeln und sofort zum Tierarzt gehen. Bricht der Hund unaufhörlich? Dann müssten Halter bis zur Ankunft beim Tierarzt die Atemwege des Hundes freihalten. „Besitzer sollten hierbei vorsichtig die Maulhöhle ihres Schützlings von Schleim und Erbrochenen befreien, den Kopf möglichst nach unten halten und die Zunge herauslagern“, erläutert die Expertin.

Was ist mit kursierenden Tipps, mit Hausmitteln selbst herumzudoktern? „Wir raten dringend davon ab, auf Sauerkraut, Senf oder Ähnliches zu vertrauen“, erklärt Sascha Schoppengerd von Giftköder-Radar. Auf der Webseite können sich Tierhalter über giftige Funde in ihrer Nähe informieren.

Schoppengerd gibt allerdings zu bedenken: „Auch wenn es hart klingt: Aber wenn Hunde draußen aktiv nach Futter suchen, sind Herrchen oder Frauchen meist zu langweilig.“ Die Tiere liefen oft nur nebenher und der Halter beschäftige sich mit Smartphone, Freundin oder Kindern. Der Hund suche sich dann eine „Beschäftigung“, um seine Gassirunde spannender zu machen.