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EditorialJugend ohne Sommer: Die Vergessenen der Corona-Krise

Editorial / Jugend ohne Sommer: Die Vergessenen der Corona-Krise
Besonders die Jugendlichen tragen eine große Last in der Corona-Krise Foto: AFP/Asif Hassan

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Gerade wird wieder besonders auf sie geschimpft. Weil sie ihren Müll dort hinterlassen, wo es keine Mülleimer gibt. Die Schließung der „Dräi Eechelen“ am Freitagabend setzt nun auch einen Schlussstrich unter diese Treffen. Dort haben sich die vergangenen Wochen über insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene getroffen, dabei getrunken, Musik gehört. Was man eben als Jugendlicher so macht. Ob aus diesen Feiern Corona-Cluster entstanden sind, weiß man nicht.

Luxemburg hat vielleicht kein Bankgeheimnis mehr, dafür hat es jetzt ein Clustergeheimnis – einen Informationsnebel, in dem jeder sich seinen Schuldigen für die neuen Fälle zusammenreimen kann. Dass es dann nicht lange dauert, bis die Jugend am Pranger steht, war erwartbar – nach unten treten ist ein beliebter Zeitvertreib. Nicht nur bei uns – wer allerdings ein anderes europäisches Land kennt, das ähnlich geheimnisvoll tut, darf das gerne mitteilen; mir ist keines bekannt.

Davor waren alle die letzten beiden Schulwochen wieder gemeinsam in die Klassensäle geschickt worden. Ein Signal, nicht angetan, die Corona-Wachsamkeit der Schüler nachhaltig zu befeuern. Dass die Fallzahlen just zu dem Zeitpunkt wieder hochschossen, war unglücklich. Dass die Regierung die Entscheidung nicht rückgängig gemacht hat, war noch viel unglücklicher. Dass einige im Lycée dann zwei Wochen zu 25 in einem Raum rumsaßen und nichts mehr gearbeitet haben, ist eine Frechheit.

Mit dem dann neuen Corona-Umfeld hätte sich problemlos argumentieren lassen, was die Vorsicht geboten hätte: Die Aktion abblasen, den Schülern und Eltern sagen, dass man ja gerne wieder alle zusammengelegt hätte, das aber wegen der vielen Neuinfektionen nicht mehr gehe – und hätte so, quasi im Vorbeigehen, ein starkes Signal zur gehobenen Wachsamkeit ausgesendet. Aber lieber so tun, als wäre man über alle Zweifel erhaben, und die Schuld bei „Pyjamapartys“ suchen.

Dabei waren es auch die Monate davor besonders die Kinder und Jugendlichen, auf denen viel lastete. Freundschaften haben gelitten, auf die Rituale des zu Ende gehenden Schuljahres musste verzichtet werden.

Das wären Erinnerungen fürs Leben gewesen. Das Feiern nach der Première, die Diplomübergabe, das Ende eines Schuljahres, alles musste in einer Light-Version stattfinden. Die Jugend hat es mit Fassung getragen, genauso wie sie die Masken mit großem Ernst trägt. Die jüngeren Kinder sind sogar in ihren Pausen draußen mit Masken durch den Schulhof gefetzt, während die Erwachsenen abends zusammen im Restaurant drinnen saßen und ihren Wein gesüffelt haben. Ich habe viele Erwachsene über die Maskenpflicht klagen hören, Kinder und Jugendliche kaum.

Wer Jugendlichen nun in der Corona-Krise ihre Jugend vorwirft, ist ein Kleingeist. Erwachsene haben mit dem guten Beispiel voranzugehen. In diesen Wochen machen sie es oft nicht. Alle größeren Cluster, von denen Informationshappen bekannt wurden, haben nichts mit Jugendlichen zu tun. Also bitte, vielleicht einmal mit den Jüngeren mitfühlen und daran denken, auf was sie alles verzichten müssen.

Einer von ihnen, der im September auf die 7e kommt, sagte kürzlich, es sei zwar alles nicht einfach, aber machbar gewesen. Er wünsche sich nur, dass bei der Rentrée, in der dann neuen und „großen“ Schule, alles wieder normal ist. Das wird es nach augenblicklichem Ermessen kaum sein. Das wird auch in den kommenden Monaten nicht einfach für die Jungen – wir sollten ihnen nicht auch noch ein diffuses Bild von Schuld zuschieben. So viel Rückgrat darf von Erwachsenen erwartet werden.

Jangeli
20. Juli 2020 - 18.35

Daat ass eis Wuehlstandsgesellschaft,
respektlos,arrogant,nëtt vill leeschten,
vill Geld an der Taesch,egoistësch etc.etc.
Solidaritéit,Disziplin,Verantwortung,an nach vill aaneres,
daat wëllt keen méi wössen,
seriös Bierger musse mat dorënner leiden waat do
verschiddener vun séch ginn.

Ko
19. Juli 2020 - 16.16

Kinder Jugendliche sind Verlierer dieser Krise.msn nimmt ihnen alles
Sich zu verlieben auf Distanz wohl unmöglich
Nicht friern
Keine Abschlussreise.
Aber verlangen die Renten später derer zu zahlen die heute über sie herfallen.
Das kann nicht sein.
Die älteren Leute hstten ihr verlirbrn ihre Reisen ihr feiern und nun wieder egoistisch und fordern weizer auf sie besonders ac ht zu gebrn und der jungen Generatipn alles zu nehmen was gerade sie hatten.
Das ist keine Solidarität aber pirer egoismus.
Ich bin auch 50 plus und kann mich nicht mit dieser Mentalität anfreunden.

Sonia
19. Juli 2020 - 9.58

Super Bericht.
Ee schëllechen muss emmer fond ginn. Dat stemmt.
Just Natur net verknaschten an Kläppereien si lossen, dann wier ett jo net zou gemaach ginn.
Mä stëmmt. Vergiessen mir eis Jugend?!
?

Peter Meier
19. Juli 2020 - 7.14

Lieber Herr Back, vielen Dank für diesen guten Artikel!
Lieber Herr Kimmel, zu glauben, dass Masken vor Corona schützen, ist schon der erste große Fehler!

dorothee Thiel
18. Juli 2020 - 20.40

Also ich bin oft hier in Frankfurt am Main, hier liegt auch morgens der Dreck rum, und keiner regt sich auf. Er wird weg gemacht, die Polizei fährt rum und kontrolliert, die Jugendlichen genießen und haben Spaß.
Lasst die Jugendlichen doch endlich in Ruhe und achtet wirklich mal in den Geschäften auf die Masken. Besonders die älteren sehen das alles viel zu locker.

Stefanie
18. Juli 2020 - 19.29

Lieber Herr Back,
Sie haben mir aus der Seele gesprochen! Vielen Dank für Ihren Artikel.

Tarchamps
18. Juli 2020 - 18.18

Die Jugend ist an die jungen Menschen verschwendet, wir Älteren könnten sie besser gebrauchen.

Ute
18. Juli 2020 - 14.53

Lieber Herr Back,
Sie sprechen mir so sehr aus der Seele, dass es fast weh tut. Seit Wochen denke und sage ich an so vielen Stellen wie möglich: „Lasst den Kindern und Jugendlichen doch bitte wenigstens etwas von dem, dass ihre Kindheit und Jugend ausmacht!“ Wir haben das alles gehabt und könnten jetzt einfach mal großzügiger auf etwas verzichten. Aber da wird lieber von der Jugend alles verlangt und im Gegenzug selbst nur wenig gegeben. Trotzdem hat keiner von uns Schuld an dieser Krise und wir sollten aufhören immer mit dem Finger auf andere zu zeigen. Stattdessen etwas mehr Verständnis, Toleranz und Disziplin. Das muss man von Erwachsenen wirklich erwarten dürfen.

Nathalie Verharen
18. Juli 2020 - 14.24

Dir schwätzt mer aus dem Haerz !
Genau esou ass ët.

Laird Glenmore
18. Juli 2020 - 12.29

guter Artikel, einige jugendliche haben auch Fehler gemacht aber die größere Ignoranz liegt tatsächlich bei den Älteren insbesondere bei den früh und anderen Rentnern die ohne Masken und ohne Abstand auf sen Terrassen sitzen, sogar Menschen die im CHEM und auf der Gemeinde Esch ( Corona Hochburg ) arbeiten gehören zu den Ignoranten die sollten doch an und für sich mit gutem Beispiel voran gehen aber nein genau die machen es nicht und amüsieren sich ohne Rücksicht und halten dumme Reden.
Man sollte die Terrassen wieder schließen, leider zum Leidwesen der Betreiber aber anders werden wir diese Pandemie nie los werden.
Ich wünsche allen eine schönes Viren freies Wochenende.

J.Scholer
18. Juli 2020 - 12.20

Nein ich werfe der Jugend nicht ihre Jugend vor, habe sogar Verständnis dafür. Ich werfe allerdings den Erwachsenen , der Politik vor , in den letzten Jahren die Erziehung vernachlässigt zu haben, den Kinder schlechtes Vorbild gewesen zu sein, Konsum, Eigendenken mangelndes solidarisches Bewusstsein gefördert zuhaben.Die Jugend ist das was die Eltern, das Bildungssystem, die Gesellschaft vorlebt,Spiegelbild einer dekadenten Gesellschaft. Nun mag in allen Ehren , der Schreiber des Artikel der Jugend eine Lanze brechen wollen, doch ehrlich , wo bleibt die Jugend der Kinder in Syrien , in anderen Krisenländer, in Dritt Welt Länder, der Kindersoldaten,Kinderarbeiter, den Slums, den Vororten und Ghettos europäischer Städte,....Diese in vielem gegenüber unserer verwöhnten Jugend ausgebeuteten Jugendliche wären froh , „ emol den Bauch voll ze hun“, nicht Gefahren ausgesetzt zu sein.Gerade unser Wohlstand , die verwöhnte , verhätschelte Jugend und Gesellschaft lebt auf Kosten jener Jugendlicher, wo Jugend ein Fremdwort ist .Unser Wohlstand durch unsere rücksichtslose Ausbeutung dieser Länder, durch Lieferung von Waffen, unsere Machtinteressen..........gefördert wird. Im Endeffekt halten wir auf, uns , unsere Jugend zu bedauern.Im Gegensatz zu anderen Menschen sind wir ein verhätscheltes, verwöhntes Volk, das glaubt bei kleinsten Unbehagen „ op d’déck Tromm ze schloen „ und ins Jammern zu geraten.

Fernand Kimmel
18. Juli 2020 - 11.15

Wann fehlen vun Poubellen eng Entscheleschung sinn fir sein Dreck leien ze loosen, majo dann. Mir droen alleguer Verantwortung fir nei opkommen vum Virus. Dei dei mengen si brauchen keng Mask genauso vei dei net wellen begreifen wei een se richtesch undeet. Dass dach een Witz dat Leit Mask undoen am Supermarche an dann an den Gebeien ohni eremlafen. Och am Gebei virum Cactus, Auchan a wei se heschen ,kann een sech oder annerer ustiechen