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KommentarEin kleiner Trost

Kommentar / Ein kleiner Trost

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Mit einer gewissen Beständigkeit treten Regierungsmitglieder seit Wochen vor die Presse, um der Bevölkerung frohe Kunde zu überbringen. Angesichts der Hiobsbotschaften zu Beginn der sanitären Krise ist die Begeisterung, die beim Premier mitunter mitschwingt, durchaus nachzuvollziehen. Inzwischen ist die Kurve abgeflacht, das Gesundheitssystem wurde verschont und die Akteure hatten mehr Zeit, sich mit dem Virus auseinanderzusetzen. Genau das aber ist es, was den vielen Entscheidungsträgern in den letzten drei Monaten oft fehlte: die Zeit.

Unter dem Druck der Öffentlichkeit mussten viele Entscheidungen rasch getroffen werden. Richtlinien wurden überhastet ausgearbeitet, immer wieder wurden Ankündigungen revidiert, Maßnahmen relativiert. Was, angesichts der Umstände, auch bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar ist. Aus einigen Fehlern hat die Regierung inzwischen gelernt, aus anderen aber nicht. So bleiben die Pressekonferenzen in Covid-Zeiten mit zuverlässiger Beständigkeit recht detailarm. Maßnahmen werden zwar angekündigt, auch vergessen die Akteure nie, an die Eigenverantwortung zu appellieren. Details aber bleiben sie den Bürgern, von denen viele die Pressekonferenzen live mitverfolgen, meist schuldig.

So auch gestern wieder, als der Staatsminister von „Geschäften“ berichtete, die bislang geschlossen blieben und am Freitag wieder öffnen dürfen. Details? Fehlanzeige. Gibt es Begrenzungen bei Zeremonien? Dürfen Sporthallen öffnen? Wie ist es mit den Schwimmbädern oder Tanzschulen? Gibt es maximale Kapazitäten für Restaurants? Und wie viele Menschen dürfen ins Kino? Mussten alles die Journalisten fragen. An alles aber können die Medien auch nicht denken.

Viele Unternehmer wissen heute noch nicht, ob sie Mitte März überhaupt schließen mussten. Und die Bevölkerung rätselt noch immer, was es mit dem Gutschein in Tourismus-Sachen auf sich hat. Ein Trost aber bleibt: All diese Fragen können die Bürger gleich wieder bei einem kühlen Getränk zusammen erörtern.

HTK
27. Mai 2020 - 9.29

"Eigenverantwortung" genau darauf wird es letztlich ankommen. Wir sind nicht so blöd wir wir aussehen,meistens jedenfalls.
Mal gespannt was passiert wenn der Impfstoff für Corona vorliegt.Wird es gehen wie bei der normalen Grippe? Die tötet mit beständiger Regelmässigkeit,obwohl geimpft werden kann und sollte. Und dann hört man,dass 70% der Verstorbenen eben nicht geimpft waren. Corona ist ein neues Virus das unter den Menschen aufgeräumt hat die ihm nichts entgegensetzen konnten. Das kann wieder passieren,wir sollten aber nicht in Depressionen verfallen und aufhören zu leben.Es gilt die gewaltige Logistik derer es in einer überbevölkerten und überalterten Gesellschaft bedarf,am Laufen zu halten. Viele Entscheidungen für den "Exit" sehen allerdings ziemlich dilettantisch aus. Also nicht vergessen den Mundschutz vor dem Essen abzulegen.Das könnte daneben gehen. Aber trotz dieses unangenehmen Gefühls sich als Versuchstier vorzukommen,lasst uns die Restaurant-und Cafébesitzer unterstützen und trotzdem essen gehen. Es kommen bessere Zeiten.

Cornichon
26. Mai 2020 - 11.33

Na hoffentlich gibt's jetzt wieder Platz in den Kinos. Die Sitzplätze dort werden auch immer enger. Die roten Stühle gingen noch so einigermassen, was jetzt aber da installiert wurde, grenzt an Folter. Jedenfalls ist das Kino auch für mich gestorben.