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CoronaMit der Hundenase gegen die Pandemie: Geruchssinn soll Infizierte aufspüren

Corona / Mit der Hundenase gegen die Pandemie: Geruchssinn soll Infizierte aufspüren
Der Geruchssinn des Hundes ist furchtbar empfindlich und bis zu 10.000-mal genauer als beim Menschen – jetzt sollen die Tiere helfen, Corona-Ansteckungen zu erkennen Foto: AFP/Joël Saget

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Für den Mischlingshund „Kössi“ ist es ein nettes Spiel, das er in der Universität Helsinki treibt, für den Kampf gegen Covid-19 kann es von großer Bedeutung sein.

Kössis trainierte und empfindliche Hundenase kann unter mehreren menschlichen Urinproben das mit dem Coronavirus nachweisen, nur ein kurzes Schnuppern genügt und er legt die Pfote auf den richtigen Behälter. Dies legt eine aktuelle Studie der Universität Helsinki nahe, die sogar Hunde als zuverlässigere Quelle als herkömmliche Tests auf Molekularbasis ansieht.

„Wir haben grundlegende Erfahrung im Training von auf Krankheiten bezogene Spürhunde. Es war fantastisch zu sehen, wie schnell die Hunde den neuen Geruch identifiziert haben“, so Forschungsleiterin Anne Hielm-Björkman von der Veterinärmedizin in einer Presseerklärung.

Die ersten Ergebnisse sollen nun mit umfangreichen Tests bestätigt werden, dabei sollen die Hunde auch Covid-19-positiven Urin von Personen bekommen, die an weiteren Krankheiten leiden. In mehreren Ländern wird derzeit mit Hunden als mögliche Covid-19-Sensoren gearbeitet, so auch in Großbritannien.

Die Universität von Durham, die Londoner Hygiene- und Tropenmedizinhochschule und die Wohltätigkeitsorganisation Medical Detection Dogs haben bereits begonnen, Hunde auszubilden, sie sollen in sechs Wochen einsatzfähig sein. Den Vierbeinern wird dort zudem beigebracht, Menschen mit erhöhter Temperatur zu erkennen.

Krebs können sie schon erschnüffeln

Doch die finnische Universität gilt als Vorreiter. Und Kössi, der neben seinem Hundekollegen „Lucky“ die Corona-Urinproben unterscheiden kann, hat sich bereits anderweitig bewährt. Vor sieben Jahren wurde er als Straßenhund bei Malaga in Spanien von Projektkoordinatorin Susanna Paavilainen aufgelesen und stach bald durch seine gute Nase und Gelehrigkeit hervor. Medial bekannt wurde er vor fünf Jahren, als er Krebs im Urin nachweisen konnte.

Der Geruchssinn des Hundes ist furchtbar empfindlich und bis zu 10.000-mal genauer als beim Menschen. Dabei käme es nicht so sehr auf die Rasse an, sondern auf das Wesen des Hundes, sich auf das Spiel einzulassen, so die tiermedizinische Fakultät an der Universität. 

„Im Moment besteht das Problem darin, dass wir nicht wissen, welchen Geruch sie von diesem Covid-19-infizierten Patienten aufgenommen haben“, erklärte Hielm-Björkman der finnischen Zeitung Iltahleti. Vermutlich sei es ein Teil des Stoffwechsel-Endprodukts im Urin der Patienten, die aufgrund einer durch das Coronavirus verursachten Entzündung entstanden ist. Die Forscherin glaubt sogar, dass Hunde Viren riechen und die Infektion an der Kleidung der Infizierten feststellen können. Sollten sich die Hunde und das Konzept des Erschnüffelns von Covid-19-Gerüchen weiterhin bewähren, könnten sie im Eingangsbereich von sensiblen Orten wie Pflegeheimen, Krankenhäusern und dem Flughafen eingesetzt werden.

Dabei gibt es jedoch auch ein Problem zu beachten, das noch nicht gelöst ist – die Sicherheit der Hunde. Es ist mittlerweile erwiesen, dass diese infiziert werden können. Ob wie beim Menschen dann auch der Geruchssinn beeinträchtigt wird, ist bislang noch unklar. Ein Ausfall der feinen Hundenase vor einer Pflegeheim-Pforte hätte dann fatale Folgen.

Fuchsberger
24. Mai 2020 - 22.20

Ja und nach 'ner halben bis maximal einer ganzen Stunde ist Schluss.