Es ist eine schwierige Zeit, in die der kleine Thronfolger hineingeboren wird, selbst wenn die strengen Einschränkungen in den nächsten Tagen und Wochen schrittweise gelockert werden. Seine Mama, Erbgroßherzogin Stéphanie, war Anfang März, kurz vor dem gesellschaftlichen Lockdown, zum letzten Mal in der Öffentlichkeit. Dies bei der Vernissage der Ausstellung von Jean-Marie Biwer im Mudam.
„Das Baby bestimmt den Umfang des offiziellen Engagements und der Verpflichtungen“, hatte das erbgroßherzogliche Paar gleich bei der Ankündigung der Schwangerschaft gesagt. Prinzessin Stéphanie hatte auch erklärt, nicht mehr ins Ausland verreisen zu wollen, sie hat jedoch bis zum Lockdown ihre Verpflichtungen wahrgenommen. Und sie hat bei allen Terminen stets erwartungsvoll und zufrieden ausgesehen.
Ob ein kleiner Junge oder ein Mädchen in ihrem Bauch heranwächst, wollte sie vorab nicht verraten, auch der Name bleibt weiterhin ein Geheimnis. Bekannt ist allerdings, dass das Baby nach seinem Vater Guillaume Nummer drei in der dynastischen Erbfolge sein wird, ganz gleich welchen Geschlechts es ist. Es ist das fünfte Enkelkind von Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa. Seine Cousins sind die beiden Söhne von Prinz Louis und Tessy Antony, Gabriel und Noah, sowie Amalia und Liam, die Kinder von Prinz Félix und Prinzessin Claire. Sie wurden als potenzielle Nachfolger angesehen, solange der Erbgroßherzog keine Kinder hatte. So hatte die kleine Prinzessin Amalia, im Gegensatz zu ihrem Bruder Liam, in Luxemburg das Licht der Welt erblickt. Auch die Wahl ihres Vornamen war wohl kein Zufall.
Eine neue Ära
Das künftige Baby wird, wie gesagt, in eine angespannte Zeit hineingeboren, möglicherweise in den Anfang einer neuen Ära. Zur Welt kommen wird es voraussichtlich, genau wie sein Vater, in einer hauptstädtischen Klinik. Aufwachsen wird es jedenfalls auf Schloss Fischbach, dort wo auch sein Vater Guillaume seine Kindheit verbracht hat. Im Herbst vergangenen Jahres ist das erbgroßherzogliche Paar in das Schloss eingezogen, in dem bis April vergangenen Jahres Großherzog Jean gelebt hat.
Seinen besonderen Charme verdankt das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das König-Großherzog Wilhelm III. 1850 gekauft hat und das seit 1905 zur Privatdomäne der Nassauer gehört, Großherzogin Charlotte, die nach ihrer Abdankung 1964 dort lebte und deren Hand für Blumen zu ihrer Legende gehört.
Auch Erbgroßherzog Guillaume verbindet schöne Erinnerungen an die Domäne, in der er bis zum Jahr 2001 aufgewachsen ist und wo das ehemalige Spielzimmer noch immer existiert.
Er wolle sein Kind so heranwachsen lassen, wie er selbst dort gelebt hat. So entspannt wie nur irgendwie möglich. „Unser Vater hat uns immer mitgenommen in die Natur, hat uns alles gezeigt und dabei selbst erfundene Märchen erzählt. Bei jedem Spaziergang kam ein neues hinzu“, hat Prinz Guillaume der Zeitung Point de Vue anvertraut. Dieses Naturbewusstsein will er seinem Kind auch vermitteln.
Vorfreude aufs Baby
Unter dem Vorwand, die baulichen Änderungen zu zeigen, hatte das Paar im Spätherbst ein erstes Familienessen in Fischbach organisiert. Das war dann die Gelegenheit, die Ankunft des Nachfolgers zu verraten. Drei Monate lang hatten Guillaume und Stéphanie das Geheimnis zu zweit gehütet. „Eine wunderbare Zeit“, schwärmen sie rückblickend. Beide sind in kinderreichen Großfamilien aufgewachsen und freuen sich auf den Zuwachs.
Auch für seine verhältnismäßig lange Kinderlosigkeit hat das Paar, das im Oktober 2012 geheiratet hat, Erklärungen: Wir wollten zusammen arbeiten lernen, gemeinsam etwas aufbauen, uns Zeit lassen, bevor wir an ein Kind dachten, dessen Ankunft alles ändern wird.
Genossen haben Prinz Guillaume und Prinzessin Stéphanie dem Vernehmen nach ganz besonders das Jahr, das sie im Juni 2018 nach London führte. Gutgetan habe ihnen diese Zeit zu zweit sowie eine gewisse Anonymität. Prinz Guillaume hat am „Royal College of Defence Studies“ eine post-universitäre Ausbildung in internationalen Beziehungen, Geopolitik und Management gemacht, die speziell auf künftige hohe Beamte, Diplomaten und Offiziere zugeschnitten ist.
Prinzessin Stéphanie ihrerseits hat Kunstgeschichte am „Sotheby’s Institute of Art“ studiert. Sie habe die zeitgenössische Kunst erst in Luxemburg kennen und schätzen gelernt, sagt die eher klassisch erzogene Grafentochter.
Ihre neuen Kenntnisse kommen ihr im Mudam zugute, wo sie seit Januar 2016 dem Verwaltungsrat vorsitzt, genauso wie bei der Initiative „De Mains de Maîtres“, die die besten Kunsthandwerker unterstützt. Aber erst nach der Babypause.
Mittlerweile hat Charles schon das Licht der Welt erblickt und die Nachfolge der Dynastie ist gesichert. Noch 21 Kanonenschüsse um das freudige Ereignis zu verkünden und hoffentlich die Pandemie zu vertreiben.
Der Thronfolger soll im Mai zur Welt kommen?
Oder auch nicht.Falls Elle Duce wörtertobt, vielleicht nur ein neuen Erdenbürger. Ist auch schön.
Die wichtigste Neuigkeit inder Corona Zeit. Vive! Zwee Kinnekskanner…..hunn hiere Soll erföllt!