Ingwer erfreut sich heute auch in Europa einer wachsenden Beliebtheit. Nicht zuletzt, weil die Pflanze sehr vielseitig genutzt werden kann. Sie lässt sich für Curry genauso verwenden wie für Tee und Kekse. Ein paar Scheiben Ingwer sind eine einfache Methode, um einem Krug Wasser im Sommer ein wenig Geschmack zu verleihen. Ingwer ist bekannt für sein besonderes Aroma und seine Schärfe. Verantwortlich dafür sind die vielen ätherischen Öle und der Stoff Gingerol.
Ingwer wird vor allem in der asiatischen Küche verwendet. Mittlerweile wird er aber auch in Frankreich und Südamerika angebaut. Wo die Pflanze ursprünglich herkommt, ist nicht restlos geklärt.
In der Küche wird meistens der unterirdische Teil der Pflanze verwendet. Umgangssprachlich wird dieser oft als Knolle bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich aber um ein Rhizom – einen Wurzelstock. Daneben sind auch die Blätter sehr aromatisch (wenn auch faserig) und können in der Küche z.B. in Soßen verarbeitet werden.
Heimisch ist Ingwer in den Tropen, aber er kann auch in Europa ganz einfach in einem Topf gezüchtet werden. Dazu füllt man einen Blumentopf mit Erde und setzt ein frisches Ingwer-Rhizom hinein. Das Rhizom bedeckt man mit einer dünnen Schicht Erde. Damit der Ingwer Platz zum Wachsen hat, sollte der Topf mindestens einen Durchmesser von 26 Zentimetern haben. Ansonsten wird der Wurzelstock nach einigen Monaten versuchen, den Topf auseinanderzudrücken. Geeignet sind alle Ingwerrhizome, wie man sie in den meisten Supermärkten in der Gemüseabteilung kaufen kann. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Rhizom nicht ausgetrocknet ist und keine faulen Stellen hat.
Die Pflanze sollte nach einigen Wochen anfangen auszutreiben. Sie steht gerne an einem warmen und hellen Ort (z.B. an einem Fenster). Die Erde sollte regelmäßig gegossen werden, allerdings sollte auch Staunässe vermieden werden.
Die Pflanze bildet mehrere dicke Stängel, an denen lange schilfartige Blätter wachsen. Die Stängel werden gut und gerne 1,50 Meter hoch. Zugegeben: Um eine besonders hübsche Zierpflanze handelt es sich nicht. Gibt man der Pflanze einige Jahre Zeit, ohne Ingwer zu ernten, kann sie blühen.
Die Pflanze stirbt im Winter ab und treibt im Frühling neu aus. Das Rhizom wird dabei von Jahr zu Jahr größer. Nachdem die Blätter abgestorben sind, kann man das Rhizom ernten. Wenn man den Wurzelstock aus der Erde holt, sind die neuen Teile gut erkennbar. Sie sehen glatter und frischer aus. Die älteren Teile haben eine rauere dunklere Haut. Die jung geernteten Teile schmecken milder und werden manchmal als „grüner Ingwer“ bezeichnet. Um eine gute Ernte zu haben, sollte man mindestens zwei Jahre warten, bevor man zum ersten Mal Teile des Rhizoms abschneidet. Um die Pflanze zu vermehren, können einfach Teile des Rhizoms abgeschnitten und in einen neuen Topf gepflanzt werden.
Der geerntete Ingwer lässt sich leicht lagern. Bei Zimmertemperatur, etwa in einem Korb in der Küche, kann er allerdings leicht austrocknen. Insbesondere an den Schnittstellen bilden sich oft unschöne Stellen. Der ungeschälte Ingwer kann aber lange in einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahrt werden und sogar eingefroren werden.
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