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Kommentar / Positive Freiheiten
Das Resultat einer jahrelangen Laisser-faire-Politik in der Stadtplanung kann in seelenlosen Stadtvierteln wie Kirchberg, „Cloche d’Or“ oder „Ban de Gasperich“ begutachtet werden Foto: Editpress

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Die Besitzverhältnisse von Wohnungen, Häusern und bebaubaren Grundstücken sind in Luxemburg sehr ungleich verteilt. Eine kleine Minderheit besitzt einen sehr großen Anteil an Immobilien. In der Stadt Luxemburg ist dieses Ungleichgewicht noch einmal deutlich höher als im Rest des Landes. Die Land- und Immobilienbesitzer verfügen aber nicht nur über ein großes Vermögen, sondern haben auch viel Macht. Wenn die Politik ihnen keine Vorgaben setzt, können sie ihre Grundstücke nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und die Stadtentwicklung maßgeblich beeinflussen. In den allermeisten Fällen spielen dabei Profitmaximierung und hohe Renditen eine weitaus wichtigere Rolle als das Gemeinwohl. Das Resultat solcher kapitalistischen Auswüchse kann in Stadtvierteln wie Kirchberg, „Cloche d’Or“ oder „Ban de Gasperich“ begutachtet werden. Innerhalb weniger Jahre sind dort seelenlose Bürosiedlungen entstanden, in denen kaum jemand wohnt.

Die öffentliche Hand hat jahrelang eine Laisser-faire-Politik im Wohnungsbau und in der Stadtplanung betrieben. Die Bedürfnisse der Einwohner wurden denen der Investoren hinten angestellt. Die Kritik an diesem liberalistischen Ansatz ist in den vergangenen Jahren aber gewachsen. In der Stadt Luxemburg hat sich nun eine Bürgerinitiative gebildet, die der Disneyfizierung Einhalt gebieten und die Stadt (zurück-)erobern will. Schließlich sind es die Einwohner, die sie aufgebaut haben und sie mit Leben füllen. Erreichen will die Initiative ihr Ziel mit der Stärkung positiver Freiheiten wie Mitspracherecht und Bürgerbeteiligung.

Es wäre zu begrüßen, wenn dieses Modell Erfolg hätte und sich auch an anderen Orten solche Initiativen gründen würden. Denn in einer Zeit, in der Staat und Gemeinden sich darüber uneinig sind, wer denn nun für die Wohnungskrise verantwortlich ist und wer sie zu lösen hat, müssen die Bürger erkennen, dass sie selbst Einfluss auf die Gestaltung ihres Umfelds nehmen können. Und es letztendlich auch tun müssen, damit sich etwas ändert.

boufermamm
1. Februar 2020 - 21.49

@ roller. Hauptsache, Sie haben's verstanden!

roller
28. Januar 2020 - 8.35

@de bouferpapp
"Dieses Riesenloch in der Fassade ist pure Verschwendung. Da hätte noch viel Wohnraum reingepasst."

Das verstehen Sie nicht, da fliegt der Drache durch, Feng Shui.

de bouferpapp
27. Januar 2020 - 14.45

Dieses Riesenloch in der Fassade ist pure Verschwendung. Da hätte noch viel Wohnraum reingepasst.

Duesselmann
27. Januar 2020 - 13.42

Diese Minderheit nennt man üblicherweise 'Bauern'.
Die brauche die Bauplätze um Milch zu produzieren die kein Mensch will und womit sie , nach eigenen Angaben, nichts verdienen.