Am Freitag fegte ein Tornado durch den Süden des Landes. Menschen wurden verletzt. Es entstanden schwere Schäden an Häusern, Autos und Infrastruktur. Tornados treten in Europa zwar selten auf, aber es gab sie in der Vergangenheit immer wieder.
Wer an Tornados denkt, der denkt an die USA. Zu Recht, denn zwischen 65 und 80 Prozent der Tornados, die es im Jahr gibt, treten dort auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nur in den USA vorkommen. Sie können sich überall auf der Erde entwickeln und kommen regelmäßig, wenn auch nicht so oft, auf allen Kontinenten außer in der Antarktis vor. Vergleicht man die Zahl der Stürme mit der Fläche des Landes, dann treten die meisten Tornados nicht in den USA, sondern in Großbritannien auf.
In den USA sind die Bedingungen für einen Tornado ideal. Feuchte, warme Luft aus dem Golf von Mexiko, trockene Luft aus den Wüsten im Südwesten und kalte Luft aus den Rocky Mountains bilden genau die richtigen Zutaten, die ein Tornado braucht, um zu entstehen und sein zerstörerisches Werk zu verrichten. Besonders in den «Great Plains» seien die Bedingungen optimal, sagt Andrew Ferrone vom luxemburgischen Wetterdienst. In Europa seien die Bedingungen nicht so optimal, aber auch hier kommen Tornados regelmäßig vor, bestätigt der Wetterexperte.
Keine direkte Verbindung mit dem Klimawandel
Damit ein Tornado sich bilden kann, braucht es zuerst eine besondere Art von Gewitter. Experten sprechen von einer «Superzelle». In einer «normalen» Wetterzelle steigen die Luftmassen mehr oder weniger vertikal nach oben, weil die Erde warm ist. Um die Zelle herum sinken die Luftmassen herab. «Sobald es anfängt zu regnen, kühlt sich die Erde ab und damit hat die Zelle ihre Lebensdauer erreicht und bricht langsam wieder zusammen», so Ferrone. «Im Grunde ist das ein Automatismus, mit dem sich die Zelle zerstört.»
Superzellen allerdings sind nicht vertikal, sondern etwas geneigt. Der Regen fällt deshalb nicht auf die warme Erde unter der Zelle, sondern an anderen Stellen. «Die warme Luft wird so immer noch in die Zelle hineingesogen, es kommt immer mehr Energie in die Superwolke.» In der Regel fangen die Luftmassen dabei an, zu rotieren. «Wenn dies extrem wird, dann entsteht ein Tornado», so Ferrone.
Von einer direkten Verbindung zwischen dem Tornado am Freitag und dem Klimawandel könne man nicht ausgehen, sagt Ferrone. In Europa sei das Phänomen sehr selten und werde nur in den allerwenigsten Fällen beobachtet. Deshalb gibt es in Europa kaum Statistiken zu Tornados, die Rückschlüsse darauf zuließen, dass sie wegen des Klimawandels öfter stattfinden. «Man kann das Gefühl haben, dass Tornados heute öfter auftreten. Das hat aber damit zu tun, dass heute mehr Tornados beobachtet und mit Smartphone gefilmt oder fotografiert werden. Früher haben hin und wieder Leute darüber berichtet, aber es wurde nicht festgehalten oder ihnen wurde kein Glauben geschenkt», so Ferrone.
Sichtungen auf dem freien Feld
Tornados hinterlassen auch nicht immer so deutliche Spuren wie der, der am Freitag Orte im Südwesten des Landes verwüstet hat. Wenn es in der Vergangenheit zu Tornadosichtungen in Luxemburg kam, dann auf freiem Feld oder in Wäldern. Weil keine Menschen zu Schaden gekommen sind, wurde nicht weiter verfolgt, ob es sich tatsächlich um einen Tornado gehandelt hat, sagt Ferrone. «Meines Wissens ist dies das erste Mal, dass der Tornado in einem Dorf war und Schaden verursacht hat.»
Einen Tornado vorherzusagen, ist schwer. «Es ist möglich, vorherzusagen, dass das Potenzial für Gewitter besteht», sagt der Mann vom Wetterdienst. Am Freitag war dies so geschehen. Eine «Alerte orange» war ausgerufen worden. Ob sich ein Gewitter in eine Superzelle verwandelt, sei schwer vorauszusagen, da es sich um ein so lokales Phänomen handelt, dass dies in den Wettermodellen nicht sichtbar ist, erklärt der Wetterexperte. «Und selbst wenn eine Superzelle entsteht, heißt das lange noch nicht, dass ein Tornado entsteht.»
Die tornadogeplagten USA sind da etwas weiter. «Sie können das Potenzial für Tornados vorhersagen und langlebige Superzellen verfolgen, wenn sie auftreten». So könnten Menschen gewarnt werden, die sich eventuell in der Zugbahn eines Tornados befinden. Derzeit sei der Deutsche Wetterdienst dabei, ein System zu entwickeln, um Superzellen vorherzusagen, dieses Produkt sei aber noch nicht marktreif.
Tornado-Skala
Der Tornado am Freitag hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen und Menschen verletzt. Doch wie ist er einzustufen? Tornados werden auf der Fujita-Skala mit einem Wert zwischen 0 und 12 eingestuft. Dabei bedeutet F0, dass es sich um einen ganz leichten Tornado handelt, und F12, dass es ein alles vernichtender Wirbel, ein Mahlstrom, ist. F12-Tornados können auf der Erde nicht auftreten. Die dazu nötige Windgeschwindigkeit liegt über der Schallgeschwindigkeit. Offiziell wurde noch nie ein Tornado mit einer Stärke über F5 gemessen.
«Sowohl anhand der gemessenen Windgeschwindigkeiten wie auch anhand der Fotos, die ich gesehen habe, ist der Tornado wahrscheinlich zwischen F0 und F1 einzustufen», sagt Ferrone. Die Grenze zwischen beiden Kategorien liegt bei Windgeschwindigkeiten von 117 km/h. Die Windgeschwindigkeiten im betroffenen Bereich Luxemburgs lagen knapp über dieser Grenze.
D'Enstohung vun Tornado'en sin oft gekoppelt un fiichtwarem Déeg,wou Kalfronten aus Westen op méi warem Loftmassen treffen,am Virfeld vun den Kalfronten stréimen Loftmassen horizontal aus entgéint gesaaten Richtungen openéen zou,sougenannten Windscherungen gin den Unstouss zur Tornadobildung an éng Superzell fänkt un ze rotéieren.Konvergenzlinnen marquéieren dén Beraich op den Buedemwiéderkaarten mat énger schwaarz gestrecheleter Linn parallel vun Kalfronten virun der Konvergenz,wou d'Loftmassen no uewen auswaichen mussen,fiichtwarem Loftpäck steigen op an killen sech an méi groussen Héichten erem of.Am Konvergenzberaich ass vill Energie an kann suguer Superzellen entstohen lossen,wouraus sech dann éen Triichter aus der Superzell entwéckelen kann bis erof op den Buedem,sou wéi gesin zu Péiténg an Bascharage.Konvergenzlinnen biérgen vill Onwiéderpotenzial.Den Tornado am Südwesten vum land war éen "F1 bis F2",dat héescht,dass et Wandvitessen am direktem Beraich vum Rüssel onmettelbar baussen vun bis zu 180 km/h oder liicht méi mussen gewiésst sin,villaicht och bis zu 200 km/h wann éen d'Schiéd an Aenschain hellt.