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Nach 14 Jahren Vorarbeit: Reckingen/Mess hat seinen Bebauungsplan verabschiedet

Nach 14 Jahren Vorarbeit: Reckingen/Mess hat seinen Bebauungsplan verabschiedet

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Zehn Punkte auf der Tagesordnung, etwas über eine Stunde konstruktives Arbeiten, ein sachlich-fairer Bürgermeister und alle Beschlüsse einstimmig angenommen: So lässt sich die jüngste Gemeinderatssitzung in Reckingen/Mess zusammenfassen. Bebauungsplan (PAG) und Musikschule waren die wichtigsten Punkte.

Nach insgesamt 14 Jahren Arbeit und einer Million ausgegebener Euro für diverse Studien ist der allgemeine Bebauungsplan nun endlich verabschiedet. 61 Einwände von Bürgern gab es, viele davon waren informative Nachfragen. Sie wurden samt und sonders von der Gemeinde beantwortet und die Antworten per Post verschickt. Dann hatten Innen- und Umweltministerium auch noch ein Wörtchen per „Avis“ mitzureden, bevor die endgültige Fassung ausgearbeitet werden konnte. Einstimmig ging am Donnerstagnachmittag dann der „Plan d’aménagement général“, kurz PAG, endgültig durch den Gemeinderat.

Wo andere Gemeinden sich bis aufs Blut zanken und Räte während der Abstimmung aus Protest den Saal verlassen, herrscht in Reckingen eher Erleichterung, dass das „Werk“ jetzt vollbracht ist. Alle Gemeinden in Luxemburg arbeiten daran und müssen LSAP-Innenministerin Taina Bofferding bis November spätestens etwas Spruchreifes vorlegen. Mangels Landesplanung ist dieses Dokument umso wichtiger, es definiert die Zukunft der Gemeinde. Darin ist das Territorium in einzelne Zonen aufgeteilt, die Naturschutz, Wirtschaft oder Wohnen erlauben oder eben auch nicht. Reckingen/Mess will „rural“ bleiben, seinen ländlichen Charakter bewahren.

Mit dieser Vorgabe haben die politischen Repräsentanten den Plan in „immens vielen Arbeitssitzungen“ ausgearbeitet, wie der Zweite Schöffe Christian Tolksdorf (43) auf Nachfrage bestätigt. „Im grünen Gürtel zwischen Stadt und Süden wollen wir auf dem wenigen Gelände, was noch da ist, qualitativ guten Wohnraum schaffen“, sagt Tolksdorf. Der soll sich, wenn er gebaut wird, möglichst ins Dorfbild einfügen und es nicht kaputtmachen. Letzteres ist so manch anderer ehemals „ruralen“ Gemeinde im Land widerfahren. Zwei Wochen haben Bürger, die mit dem PAG nicht zufrieden sind, nun noch Zeit, Einwände beim Innenministerium geltend zu machen.

Modernste Technik

Die Betonung auf „ländlich“ steht in krassem Gegensatz zum Einsatz von Technik in der Verwaltung der Gemeinde. Keine Sitzung ohne Power Point und noch während der Abstimmung über einzelne Punkte werden hinter den auf die Leinwand projizierten Rätenamen die Kreuze für Ja und Nein per Klick gemacht. Da kann sich so manche „große“ Gemeinde von den „ruralen“ inspirieren lassen.

In Reckingen/Mess wird Musikalität großgeschrieben. 85 Schüler sind aktuell an der Musikschule der UGDA eingeschrieben – zu viel für den Saal, der bislang zur Verfügung steht. Schon länger sucht die Gemeinde nach einer Lösung, die beengte Kurssituation zu entzerren. Sie ist gefunden. Im ehemaligen Feuerwehrgebäude, in dem nach dem Umzug der „Pompjeeën“ Richtung „Monnerich“ Platz frei wurde, werden ab dem neuen Schuljahr ebenfalls Kurse angeboten. Eine Schule, zwei Gebäude: Das wird für mehr Ruhe und Konzentration sorgen.