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Eine „tiefe Krise“: Wenn Lehrer dazu abraten, Lehrer zu werden

Eine „tiefe Krise“: Wenn Lehrer dazu abraten, Lehrer zu werden

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Dass Lehrergewerkschaften auf Missstände hinweisen, Fehlentwicklungen anprangern – ja, auch mal jammern gehört zu ihren Aufgaben –, ist gängiges Instrumentarium im Kampf für ihren Berufsstand.

Wenn aber ein Viertel aller Grundschullehrer freiwillig an einer SEW-Umfrage teilnehmen und die Resultate Katastrophales über diese Lehrinstitute aussagen, dann ist dies ein gesellschaftliches Problem, das im Ministerium (und nicht nur dort) die Alarmglocken schrillen lassen müsste.

Die ersten Resultate dieser Studie wurden am Donnerstag veröffentlicht: Vom einstigen Traumjob Lehrer bleibt nicht mehr viel übrig. Wenn die Aussagen der Pädagogen in unseren Primärschulen (heute Grundschulen) stimmen – und es gibt keinen Grund, diese anzuzweifeln –, so sind die „Här Lehreren“ und die „Jofferen“ des 21. Jahrhunderts überarbeitete Menschen am Rande des Zusammenbruchs, denen das Ministerium verwaltungstechnische Knüppel zwischen die Beine wirft, die respektlose Eltern ertragen müssen, die das neue Bewertungssystem nicht verstehen, die mit immer mehr Schülern fertig werden müssen, welche zudem noch in den „Maisons relais“ rundum betreut und rund um die Uhr animiert werden und so kaum noch konzentrationsfähig sind. Wer diese Beschreibung für überspitzt hält, der sehe sich die Studie auf der Internetseite www.sew.lu an oder spreche mit einem Lehrer …

Dass die Situation in den Sekundarschulen viel besser aussieht, ist kaum zu erwarten: Die entsprechende Studie wird in Kürze veröffentlicht.

Das große Unbehagen: Grundschullehrer beschweren sich über Respektlosigkeit und Überforderung

trotinette josy
17. Juni 2019 - 13.43

Hatte vor etwa 30 Jahren eine interessante Unterredung mit einem anerkannten Pädagogen und Erziehungswissenschaftler über die antiautoritäre Erziehung. Auf meine Frage, wie und wann das einmal enden würde, meinte er: " Wenn die Kinder gegen ihre Eltern handgreiflich werden, ist der Tiefpunkt erreicht. Es wird noch eine Weile dauern, bis das entritt, aber so weit wird und muss es kommen!" Inzwischen bin ich überzeugt, dass diese Vorhersage nicht aus der Luft gegriffen war.

de Schéifermisch
17. Juni 2019 - 9.27

Alles andere als ein Lehrer oder Pädagoge, mit einer solchen Einstellung zu diesem Beruf ist man dafür nicht geeignet, besonders wenn man sie noch öffentlich kundtut.

Obésix
16. Juni 2019 - 9.55

...einen Anreiz muss es ja noch geben um dieses Amt überhaupt am Leben zu erhalten. Es gab einen Lehrer der pflegte immer zu sagen:" Es gibt drei Ursachen um Lehrer zu sein. Juli,August und September".

Jacques Zeyen
16. Juni 2019 - 9.53

...und mal so ganz nebenbei.Früher konnte ein Student mit luxemburger Abitur sofort auf jeder Uni anfangen.Heute müssen sie Tests machen um in Französisch zu glänzen. Delvaux's ( und Hennikot's) Simsalabimreform (Lückentext&Co) hat tiefe Spuren hinterlassen.Das wussten wir aber auch damals schon. So ist das,wenn man die schlechteren Schüler um jeden Preis mit durchbringen muss.
" Vor drei Jahr wusste ich noch nicht wie Ingeniör geschribben wird,heute bin ich einen." Wenn der Lehrer dann auch noch vom Bengel(eisen mécht sou eppes nëtt) mit dem Anwalt der Eltern gedroht bekommt,weil er ihn zurechtgewiesen hat,dann bleibt nur noch der Psychiater.

de Schmatt
16. Juni 2019 - 0.06

Was ist das denn für eine kranke Einstellung?

Jang
15. Juni 2019 - 8.41

Lehrer oder Lehrerin werden bleibt aber
trotzdem wegen der Gehälter interressant,
der Rest des Jobs muss man nicht mehr
so genau nehmen bei der heutigen kranken Gesellschaft.

KTG
15. Juni 2019 - 7.35

Korrektur: Das hat Mady Delvaux so gewollt. Diese Frau hat mit ihrer Reform von 2009 quasi alles über den Haufen geworfen.

Meisch macht allerdings leider nur wenig, um die Problem wirklich zu beheben. Die Reform von 2009 müsste quasi komplett aufgehoben werden.

Cornichon
15. Juni 2019 - 2.09

Ech héieren emmer dass Proffen vun Naturwessenschaften net vill ze dinn hunn an déi vun de Kulturwessenschaften zimlech iwwerfuerdert sinn well een déi Prüfungen 50 Mol iwwerliesen muss.

Jemp
14. Juni 2019 - 21.33

Nein, das Wörtchen "fast" ist zuviel. Aber das hat Meisch so gewollt. Jetzt kriegt er die gewünschte Armada an Ersatzlehrern, die er erstens rausschmeißen kann wenn er will, und die zweitens sowieso nach ein paar Jahren wegen Burnout aufgeben. Das Wohl der Kinder zieht er überhaupt nicht in Betracht, obschon er das ja in seinem Buch behauptet. Aber in der Politik werden die dreistesten und schlimmsten Lügner wohl als letzte entlarvt.

de bouferpapp
14. Juni 2019 - 14.05

Genau so ist es. Die Familie ist die Zelle unserer Gesellschaft und beide sind krank. Das wird uns noch teuer zu stehen kommen.

trottinette josi
14. Juni 2019 - 14.03

Wer heute noch Lehrer wird oder werden will, muss schon fast ein Masoschist sein!

rene reichling
14. Juni 2019 - 11.13

richteg

Grober J-P.
14. Juni 2019 - 10.54

Diese Krise besteht schon seit mehreren Jahren. Wenn Kinder sich selbst überlassen werden und von Zuhause keine Erziehung erfahren, wird es unweigerlich Dysfunktionen kommen. Es geht nur noch um den schnöden Mammon, beide Eltern müssen Geld verdienen, die Kleinen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in den Crêches, wenn sie Glück haben vielleicht bei besonnenen Großeltern.

Jang
14. Juni 2019 - 8.13

D'Autoritéit ass iwerall um Déifpunkt.
Neischt méi därfen déi Leit do nach maachen,
alles gewärden loossen,eng armsélech Gesellschaft
hun mir haut.