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„En ale Minister“: Großherzog Jean als Thema in der Schule

„En ale Minister“: Großherzog Jean als Thema in der Schule

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„De Jang ass dout.“ Der Tod des 98-jährigen ehemaligen Staatschefs am Dienstag war in den vergangenen Tagen das Gesprächsthema Nummer eins hierzulande. Sämtliche Medien gingen auf sein Leben ein. Es gab unzählige Reaktionen. Unter anderem aus dem Ausland. Jean de Luxembourg wird auch in den kommenden Tagen die Schlagzeilen beherrschen. Speziell am 4. Mai, wenn unzählige gekrönte und ungekrönte Staatsoberhäupter dem Monarchen die letzte Ehre erweisen werden.

Als Jean am 5. Januar 1921 auf Schloss Berg zur Welt kam, war diese noch eine völlig andere. Die Pulverschwaden des Ersten Weltkriegs hatten sich kaum verzogen. Am 1. Januar wird Winston Churchill zum britischen Kolonialminister ernannt. Jenseits der Mosel wird Ende Juli ein gebürtiger Österreicher, der später die Welt in den Abgrund stürzen wird, Vorsitzender einer Partei. Im Jahr 1921 unterzeichnet das Großherzogtum das Abkommen zur Schaffung der belgisch-luxemburgischen Wirtschafts- und Währungsunion.

Als Nazideutschland am 10. Mai 1940 Luxemburg besetzt, geht die großherzogliche Familie ins Exil – ein Schritt, der einst umstritten war. Anders als während des Ersten Weltkriegs, als die deutschen Truppen als „freundliche Gäste“ angesehen wurden, wehren sich die Luxemburger gegen den Besatzer. Doch längst nicht alle Luxemburger sind in der „Resistenz“. Viele schlagen Nutzen aus den neuen Machtverhältnissen. Jahrzehnte später löst der Artuso-Rapport einen Historikerstreit aus. Es geht dabei in erster Linie um die Judenverfolgung und darum, inwieweit Luxemburg kollaborierte.

„De Prënz ass do“, heißt es am 10. September 1944, als Prinz Jean gegen 15.30 Uhr in einem Willys-Jeep die hauptstädtische place Guillaume erreicht. Die Aufnahmen, die bei seiner Rückkehr entstehen, sind von historischem Wert, doch noch ist der Krieg nicht beendet. Die Rundstedt-Offensive wird noch reichlich Leid, speziell über den Norden Luxemburgs, bringen.

Im Jahr 1964 tritt Jean dann in die mächtigen Fußstapfen seiner Mutter. Er erfüllt seine Aufgabe mit Pflichtbewusstsein. Mit seinem Tod geht, wie mit dem seiner Mutter am 9. Juli 1985, eine Epoche zu Ende.

Bildungsminister Claude Meisch (DP) lancierte diese Woche den Vorschlag, das Leben von Großherzog Jean in den Schulen zu thematisieren und sich mehr mit dem Thema Monarchie auseinanderzusetzen. Generell soll die Geschichte unseres Landes mehr in den Fokus gerückt werden. Das ist begrüßenswert. Auch wenn Luxemburg ein Land ist, das aufgrund seiner geringen Größe oft von seinen Nachbarstaaten in eine Nebenrolle gedrängt wurde, sollte seine Geschichte weit über eine solche im Unterrichtswesen hinauskommen. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, warum dies erst jetzt passiert.

Wie notwendig diese Maßnahme indes ist, zeigt sich anhand des Folgenden: Am Dienstag, dem Todestag des Großherzogs, war eine Schulklasse zu Besuch in den Redaktionsräumen des Tageblatt. Auf die Frage eines Journalisten, was denn morgen der Aufmacher der Zeitung sein werde, wussten die Heranwachsenden keine Antwort. Einzig eine Schülerin sagte: „Haut ass jo en ale Minister gestuerwen …“

spëtzbouf
2. Mai 2019 - 13.31

Da gi mer jo enger schéiner Zukunft entgéint, an esou Leit sollen enges Dags Verantwortung iwwerhuelen!

linda
2. Mai 2019 - 13.28

@Claude. Sind das Ihre einzigen Sorgen? Eine Verlagerung der eigentlichen Problematik auf einen Nebenschauplatz. Der " Schéifermisch " hat zurecht den Mangel an Bildung und Respekt verschiedener Heranwachsender bemängelt und angeprangert. So zumindest habe ich seinen Kommentar verstanden und interpretiert.

de Schéifermisch
2. Mai 2019 - 0.00

Bei enger Uried oder bei der Héiflechskeetformel nët.

Claude
30. April 2019 - 17.18

@Schéifermisch: ma nee Schéifer: "aert, ärt, ären" kann een grouss oder kleng schreiwen, kuckt mol an en lëtzebuerger Dictionnaire, dén aktuellen, oder an en spellchecker

de Schéifermisch
30. April 2019 - 16.10

@ Jennifer.Nodeem Dir mech op mäi Schreiwfehler opmierksam gemat hutt, befollegen ech Äre Rot, bleiwe bei menge Schof a léiere Lëtzebuergesch, och déi Lëtzebuergesch idiomatesch Ausdréck! Ët muss méi fir d'Bildung gemat ginn , z.B " aert oder äre " , an der Héiflechkeetsform nach ëmmer grouss geschriwwen. Dir musst mech entschëllegen, als Schéifer feelt et mir un där néideger Schoulbildung. Awer Manéieren a Respekt hunn ech e wéineg geléiert.

Jennifer
29. April 2019 - 15.17

@Schéifermisch: t'Léierin schreiwt korrekt "schwätzen" net aert "schwëtzen", an de Jang ass scho bal eng expression idiomatique op Lëtzebuergesch, zanter senger Jugend gett hien léif sou genannt. idem den Heng... Bleiwt léiwer bei äre Schof.

de Schéifermisch
29. April 2019 - 15.02

Fir eng Léierin:.... " iwwert de Jang schwëtzen "...... Respekt ! Dat léisst deef blécken! Dann huet d' @boufermamm jo nët onrecht, wa sie vun enger gewësser Niveaulosegkeet an der Educatioun schreiwt.

minikeks
29. April 2019 - 14.54

@Bender. Ët muss een eben säi Choix treffen. Dat sierf jiddferengem selwer iwerlooss .

n der Parad
29. April 2019 - 14.50

Keng Panik,hei am Frankreich ass et keen Deit besser,do waren alt emol schon jonk Leit deï den laangen Charel fir een Rocker gehaal hun!

Bender
29. April 2019 - 14.01

Also ech weess net wéi der op déi Bildungslück kommt. Eis rezent Geschicht gett an Civic an Civic-ähnlechen Coursen op 3e etc. zimlech détailléiert bäibruet. Bei Gedenkzeremoniem zum 2.WK sin och emmer vill Jonker derbäi. Säit Joren ginn all Joër Lycéeesschüler Ausschwitz an Birkenheim besichen.
Dass et an der Europaschoul an a gewessen Private Schoulen ze kuerz kënnt, dorun ännert een souwisou näischt. Wann mer eis Arbechtskraft importéire mussen, ginn eben Saache verluer. Et well awer keen op séng Pensioun no 40 Schaffjoren oder manner, resp. den bequemen SUV verzichten.

teacher
29. April 2019 - 12.50

Ech sinn Léierin zanter 30 J., an ech brauch kee Meisch, fir mir ze soën, ech sellt aktuell mat menge Schüler iwwert de Jang schwätzen, dat man mir an der Schoul automatesch, well t'Kanner schon dovun erzielen (vun doheem, aus Medien...), wéi och iwwer aner Aktualitéiten.

minikeks
29. April 2019 - 9.46

@Bender.Ich beschäftige mich in meinem Kommentar vorwiegend mit den Bildungslücken unserer jüngeren Mitbürger/innen in Sachen ( rezenter ) Geschichte unseres Landes und betone, dass das nichts mit Patriotismus zu tun hat. Ob der aktuelle Grossherzog fliessend Luxemburgisch reden kann oder nicht, darüber soll jeder denken wie er will.

Realist
29. April 2019 - 8.12

Ech gesi' jo wéi et bei eis doheem geet. D'Meedchen liewt 24/7 op YouTube an Instagram a schwätzt och mat senge Schoulfrëndinnen quasi nëmme nach englesch. Entspriechend oft gëtt no Wierder a Begrëffer gesicht, wann hatt lëtzebuergesch schwätze muss. An de Bouw ass permanent mat däitsche "Gamer" verbonnen a schwätzt lëtzebuergesch mat engem Akzent wéi wann hien zu Bielefeld op d'Welt komm wier. D'Geschicht vum Land oder och nëmmen eppes, wat ee fréier Allgemengbildung genannt huet, ass schlicht e "Non-lieu". De Grand-Duc ass e Kinnek (oder wéi hei am Artikel e Minister) a gëtt schonn mol op Photoen mam Loriot verwiesselt a bei de Weltkricher kann een liicht an d'Grübele kommen wann ee gefrot gët, wéivill et der woren. Zwee? Oder dach dräi...? An am Frankräich gouf et eng Revolutioun? A jo, natirlech, dat war eppes mam De Gaulle, gelldu? Iwwregens hunn ech mer soe gelooss, dass eis Kanner nach laang net di schlëmmste Fäll sinn.

Bender
28. April 2019 - 19.50

Wa mer schon bei Patriotismus sin, en aktuelle Groussherzog dee mol net fléissend Lëtzebuergesch schwätzen kann, naja. Fiir mech as a war déi ganz Famill nie Lëtzebuergesch an ech gesinn net an, dass déi schaffend Leit fiir hieren absolut iwwerdriwwene Luxus bezuele muss.

Geschicht as wichteg, d'Monarchien sin trotzdem iwwerliewt.

trottinette josi
28. April 2019 - 19.25

Dingo @. Lesen Sie meinen Kommentar gründlich. Ich versuche zumindest objektiv zu sein. Ich stelle nur Fragen, auf die ich keine Antwort weiss. Ich betrachte und bezeichne das Auswandern unserer grossherzoglichen Familie ins Exil absolut nicht als " croisière s'amuse ". Wäre ich so gut informiert, wie Sie es mir unterstellen, würde ich mir keine Fragen stellen. Sollten Sie besser Bescheid wissen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich aufklären würden.

Dingo
28. April 2019 - 17.49

Fehlt nur noch, dass sie die ganze Flucht der grossherzoglichen Familie während des 2. Weltkriegs als "Croisière s'amuse" bezeichnen. Offenbar sind Sie auch nicht so ganz informiert ,wie Sie dies hier vorgeben wollen, respektive legen sie verschiedene Tatsachen nach ihrem Gusto aus.

trottinette josi
28. April 2019 - 14.20

Bin kein Anhänger der Monarchie und bin es nie gewesen. Frage mich allerdings, was die grossherzogliche Familie, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen, hätte tun sollen. Hier bleiben und als Geisel der Nazis genommen werden, ins Reich verschleppt und gegebenenfalls exekutiert werden? Den Heldentod zu sterben? Wem hätte das gedient? Übrigens ging nicht nur der grossherzogliche Hof ins Exil, auch die damalige Regierung mit den sozialistischen Ministern Victor Bodson und Pierre Krier, um nur diese zu nennen. Man muss sich allen Ernstes fragen, welche Alternative sie hatten. In Frankreich tat es ihnen General de Gaulle gleich. Er war kein Monarch, auch wenn er später so aufgetreten ist. Grossherzog Jean hat sich während seiner langjährigen Amtszeit unser aller Respekt verdient. Auch ein Monarchie Gegner soll ihm das fairerweise zugestehen.
Die Niveaulosigkeit, nicht aller, aber vieler Jugendlicher bezieht sich übrigens nicht nur auf diese Epoche unserer Geschichte sondern auf das Allgemeinwissen- resp. bildung.

minikeks
28. April 2019 - 10.50

Gerade weil wir ein kleines Land sind und weil 47,5% unserer Einwohner Ausländer sind, ist es wichtig dass unserer, zumindest rezenteren Geschichte ( z.B. ab dem 2. Weltkrieg ), im Unterrichtswesen einen höheren Stellenwert beigemessen wird. Wenn nicht, verlieren wir unsere Identität. Das hat nichts mit Patriotismus oder Nationalismus zu tun. Jede Familie hat ihre eigene Geschichte, ihre eigene Vergangenheit, über die ihre Mitglieder Bescheid wissen. Und das ist wichtig, weil die Familie die Zelle der Gesellschaft ist. So wie jeder vernünftige Mensch über seine Herkunft informiert sein will, sollte jeder Bürger an der Geschichte seines Landes interessiert sein. Wenn man die Gegenwart verstehen will, muss man die Vergangenheit kennen.

Jacques Zeyen
27. April 2019 - 19.57

"Den ale Minister" - herzlichst!! Entzückend. Aber den Kindern des 21.Jahrhunderts "Niveaulosigkeit" vorzuwerfen ist in diesem Fall vielleicht nicht gerecht. Sie sind nicht richtig informiert. Das ist das Problem.
Rückblick: Als die deutsche Wehrmacht über Wasserbillig die Grenze überschritt,rief ein gewisser Herr XY über Funk in Luxemburg-Stadt an und meldete pflichtbewusst; " Se kommen!!"
Danach war von der "royal Family" nichts mehr zu hören bis sie in England installiert war und später über Funk mitteilte: "Tenez bon.On arrive." Bis dahin hatten viele Luxemburger ihren Kopf verloren oder waren in KZ-Ferienkolonien verschwunden. Als dann die Invasion stattfand ließ es sich unser Grand Duc Jean nicht nehmen an der Parade teilzunehmen,nicht in Omaha-Beach ,aber immerhin,er war dabei. Respekt muss man sich verdienen.
Das ist die andere Seite der Medaille.

boufermamm
27. April 2019 - 17.52

…..an och soll. Entschëllecht.

boufermamm
27. April 2019 - 17.51

natiirlech sool ët Unkerufen heeschen!

boufermamm
27. April 2019 - 17.49

Déi Werter vu fréier si passé. Fréier war d'Bildung e Kapital dat gefrot war a vun deene meeschten ugestriewt gouf. Haut ass ët méi wichteg en décken SUV an der Garage ze hunn, wéi Grips am Kapp. Sou gesäit déi ongeschminkte Réalitéit, ouni soziale Neid, aus. Schold un där traureger Evolutioun sinn d'Erzéiung ( privat ) an d'Education Nationale ( staatlech ). Dass dat an eng Katastroph féiert, ass virauszegesinn. Dat huet näischt mat Ukerufen ze dinn. D'Wouerecht ass heiansdo schwéier ze erdroen an deet wéi. Awer sou ass d'Wierklechkeet op d'mannst wat d'allgemeng Bildung betrëft. Awer déi gëtt jo duerch den iPad ersaat! Wa mar weltwäit d'Netz zesummebrecht, sti mer mam Fanger am Mond do!

Camille Robert
27. April 2019 - 16.29

Schued dass de josi 100% Recht huet!

trottinette josi
27. April 2019 - 16.17

Ët geet nët nëmmen ëm d'Monarchie. Am allgemenge stellt ee fest, dass de Niveau vun de Schoulen an d'Bildung vun der Juegend an deene leschte Joeren staark nogelooss huet. Déi Jongk wousste keng Äntwert, wëll si nët wëssen wat ronderëm si an der Welt geschitt, därbaants si am Internet ennerwee oder mat hirem Smartphone beschäftegt sinn. Mir si gläich sou wäit, dass si mat deem ganzen elektrotechneschem Geméchs nët méi amstand sin 2 an 2 zesummenzielen. Doriwwer si nët nëmmen d'Bauchpinseler oder Speechellecker schockéiert, dat ass leider d'Réalitéit an eiser " moderner" Gesellschaft an an eiser schnelllieweger Zäit. D'Welt dréint weider awer vill Leit ginn nët méi gescheit!

Muller Guy
27. April 2019 - 15.27

Déi Jonk woussten keng Äntwert.
Jo, d'Welt dréint weider an d'Gesellschaft moderniséiert sech. Monarchie war geschter. D'Bauchpinseler wärt dat schokéieren. As awer d'Réalitéit.

de Schéifermisch
27. April 2019 - 13.03

Soviel zur Allgemeinbildung und zum Bildungsstand vieler Schüler und Jugendlicher hierzulande. Wieso wird in unseren Grundschulen und Lyzeen kein Fach wie früher die Heimatkunde oder Zivilkunde eingeführt, das die Heranwachsenden über unsere Konstitution, die Struktu und die Grundelemente unseres Staates , in einer ihnen verständlichen Sprache, unterrichtet? Allerdings fehlt bei den meisten wohl auch das Interesse, weil ihnen viele interessantere , amusantere und oberflächliche Informationen via Internet und soziale Medien angeboten werden. Welchen jungen Menschen sind heute die Namen Josy Barthel, Charly Gaul, Joseph Bech, Gaston Thorn , Pierre Werner usw. noch ein Begriff?