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Der nötige Stadion-Neubau in Düdelingen als lokales Politikum

Der nötige Stadion-Neubau in Düdelingen als lokales Politikum

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Das Beste hatte sich der F91 Düdelingen für das letzte Spiel aufgehoben. Gegen Real Betis Sevilla gelang ein torloses Unentschieden. Mit dieser kleinen Sensation wurde eine bis dato einmalige Leistung gekrönt. Monatelang sorgte der Klub für Furore und schaltete auf dem Weg zur Gruppenphase der Europa League reihenweise Gegner aus, die auf dem Papier stärker einzustufen waren. Vor allem aber handelt es sich dabei um Teams, die ausnahmslos über mehr Budget verfügen als die von Flavio Becca gesponserte Mannschaft. Hut ab!

Alles im Lot demnach in der nationalen Fußball-Hochburg? Ja und nein! In sportlicher Hinsicht schon, aber außersportlich schwelt seit Monaten ein Konflikt, oder besser ein Interessenkonflikt. Knackpunkt ist der Bau eines neuen Stadions. Am Stade Jos Nosbaum hat der Zahn der Zeit gehörig genagt. „Wir haben eine Infrastruktur wie die eines Zweitdivisionärs“, sagte F91-Präsident Romain Schumacher unlängst in einem Tageblatt-Interview. Zu Recht! Da macht sich ein Verein europaweit einen Namen, schreibt das schönste Kapitel im Luxemburger Vereinsfußball, erwirtschaftet ganze 3,18 Millionen Euro Nettogewinn und kickt in einem Stadion, das nicht dem Niveau entspricht, das auf dem grünen Rasen geboten wird.

Nachvollziehbar ist, dass Flavio Becca die Faxen dicke hat. In den letzten Wochen ließ der Immobilien-Tycoon keine Gelegenheit aus, um Druck auf den Düdelinger Bürgermeister Dan Biancalana auszuüben, und hatte sogar ein Ultimatum gestellt. Die Stadtoberen sonnten sich zwar im Glanz des F91 Düdelingen, knickten aber nicht ein. Sie schoben seinem Wunsch nach einem neuen Stadion einen Riegel vor. Das Projekt Stadionneubau findet nicht in dieser Legislaturperiode statt, sondern in der kommenden. So funktioniert Politik halt.

Flavio Becca wäre aber nicht Flavio Becca, hätte er nicht einen Plan in der Hinterhand gehabt. Er kündigte sein Engagement in Düdelingen auf, zum Leidwesen des Vereins, der ohne ihn wohl nie mehr einen solchen Höhenflug erleben wird. Ohne Moos nichts los. Und die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern, dass Becca beim FC Swift Hesperingen, dem derzeitigen Tabellenersten der Ehrenpromotion, bereits die Fäden zieht. Beim F91 Düdelingen hat der Mann ohnehin alles erreicht, was zu erreichen war.

Unabhängig davon machte Flavio Becca erneut aus dem Thema Stadion ein Politikum, wenn auch diesmal nur auf lokaler Ebene, nicht auf nationaler wie einst in Liwingen und Wickringen. Damals gab es reichlich „Gemauschels“. Die ehemaligen Sportminister Jeannot Krecké und Innenminister Jean-Marie Halsdorf gerieten in dem Zusammenhang arg in Bedrängnis und ihr Chef Jean-Claude Juncker hatte alle Hände voll zu tun, um für klar Schiff zu sorgen.

Zeitgleich hat Becca auch den Finger in eine offene Wunde gelegt: Im Hallensport scheint die Infrastruktur hierzulande besser zu sein als im Fußball. Gegenwärtig befindet sich aber nicht nur die FLF-Auswahl im Aufwind, sondern eben auch die gesamte Vereinselite. Und diese Wunde wird auch nach der Eröffnung des neuen Nationalstadions auf Cloche d’or weiterhin klaffen …

(Foto: Christopher Voitus, Stade Jos Nosbaum-001-Stadiontor, CC BY-SA 2.5)

DeSupporter
18. Dezember 2018 - 21.58

Gehe gerne nach Düdelingen zum Fussball.Parkplatz (bei der Gemeinde, schönes Stadion). Nur dass die Sitzplätze (gegenüber Tribune couverte) nach einem morgendliche Regen mittags oder abends noch nicht trocken waren. So musste man stehen bleiben! Da wäre einfach Abhilfe zu tun! Ohne neues Stadion!

Jacques Zeyen
18. Dezember 2018 - 19.15

Thema ist sicher: " Haben wir den Bodenkontakt verloren?" Ein Sponsor à la Flaav und einige Treffer gegen die Großen und schon brüllt man nach einem neuen Stadion. Wie wär's mit 50.000 Plätzen,überdacht und beheiztem Kunstrasen? Auch die Nationalmannschaft liegt gut im Rennen. Bald gehören wir zu den ganz Großen. Nur richtig einkaufen,dann klappts.

KTG
18. Dezember 2018 - 17.26

Wenn das neue Stadion nur ein Fußballfeld ist mit einer überdachten Tribüne für 1000-2000 Leute (mehr Zuschauer kommen ja eh kaum), dann ist das völlig ausreichend. Für größere Spiele auf Europa-Ebene gibt's eh bald das neue Stadion in der Hauptstadt. Alles andere wäre Geldverschwendung und das wissen auch die Stadtväter von Düdelingen.
Die wissen übrigens auch, dass es in Düdelingen noch mehrere andere gute Mannschaften in anderen Sportarten gibt (Handball beispielsweise...)

KTG
18. Dezember 2018 - 17.23

Aber nur einen Stein.

Pierre Wollscheid
18. Dezember 2018 - 13.36

Bleiwt dach emol beim Thema

Epikur
18. Dezember 2018 - 11.30

Becca kauft teure Profis anstatt die lokale Jugend zu fördern. So geht der Breitensport zugrunde.

koob Pierre
18. Dezember 2018 - 10.40

mit den 3,18 Millionen Euro netto könnte man schon den Grundstein eines neuen Stadions legen

Grober J-P.
18. Dezember 2018 - 10.09

Hallo alle bitte melden, wer braucht noch ein neues Stadion? Jeunesse und Fola auf jeden Fall, bei den Zuschauerzahlen an den Wochenenden.