Stell dir vor, es ist Fußball und keiner geht hin: Am Wochenende fand der elfte Spieltag der obersten Luxemburger Fußballliga quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Knapp 2.000 Fans kamen zu den sieben Spielen, was einen Schnitt von 289 bedeutet.
Dabei kamen an einem Tag so ziemlich alle Faktoren zusammen, die das Tageblatt in seiner sechsteiligen Serie über den Zuschauerschwund im einheimischen Fußball beleuchtete. Es musste am Samstag gespielt werden, um der Nationalmannschaft eine ordentliche Vorbereitung auf das entscheidende Spiel der Nations-League-Gruppenphase gegen Weißrussland zu ermöglichen. Am Rande bemerkt ist es ein Armutszeugnis, dass das Spiel des F91 nicht auf ein späteres Datum verlegt wurde, konnten die Düdelinger doch wegen der Europa League nicht vor Sonntag spielen. Eine Episode, die sinnbildlich für die Inkonsequenz der FLF steht.
Nicht besonders clever war an diesem Wochenende auch die Ansetzung der Samstagsspiele um 18 Uhr in direkter Konkurrenz zum Bundesliga-Topspiel zwischen Dortmund und Bayern. Wofür dagegen niemand verantwortlich gemacht werden kann, ist das Wetter. Der strömende Regen sorgte sicher auch dafür, dass das Duell des Tabellen-Ersten beim -Zweiten vor gerade einmal 300 Zuschauern stattfand. Werbung für den Luxemburger Fußball sieht jedenfalls anders aus.
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