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Westen wirft russischem Militärgeheimdienst massive Cyberattacken vor

Westen wirft russischem Militärgeheimdienst massive Cyberattacken vor

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Cyberattacken auf die US-Demokraten im Wahlkampf 2016 oder die Anti-Doping-Agentur WADA galten im Westen schon länger als das Werk russischer Hacker. Jetzt beschuldigen Großbritannien, die Niederlande und die USA konkret den Moskauer Militärgeheimdienst GRU.

Der Westen wirft Russland offiziell vor, hinter vielen großen Hackerangriffen der vergangenen Jahre zu stecken. Die USA klagten sieben Agenten des Militärgeheimdiensts GRU unter anderem wegen der Cyberattacke auf Welt-Anti-Doping-Agentur WADA an. Niederländische Behörden erwischten nach eigenen Angaben GRU-Agenten beim Versuch, sich ins Computernetz der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zu hacken. Die britische Cyberabwehr rechnet dem GRU auch die Hackergruppe APT 28 zu, die hinter den Cyberattacken auf den Deutschen Bundestag und das Datennetzwerk des Bundes vermutet wird.

Die Enthüllungen aus London, Den Haag und Washington sind die bisher schärfsten Anschuldigungen im Zusammenhang mit mutmaßlich russischen Hackerangriffen. Besonders ausführlich und gut dokumentiert waren die Vorwürfe der Niederländer. Sie veröffentlichten am Donnerstag unter anderem Bilder von der Spionageausrüstung sowie Daten von beschlagnahmten Geräten. Nach Angaben der Ermittler wollten die GRU-Agenten im April ins WLAN-Netz der OPCW eindringen. Die Organisation untersuchte damals Chemiewaffen-Angriffe in Syrien sowie die Nervengift-Attacke auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien.

Aus den Gerätedaten gehe hervor, dass auch Hacker-Attacken in der Schweiz und auf die strafrechtliche Untersuchung zum Abschuss des Passagierfluges MH17 geplant gewesen seien, hieß es.

Ablenkung vom Dopingskandal?

Mit den Angriffen auf die WADA und den Leichtathletikverband IAAF wollten die russischen Hacker nach Darstellung der US-Ermittler von den Vorwürfen eines staatlich Betriebenen Dopings gegen Russland ablenken. Sie hätten aber auch versucht, sich in den US-Atomkonzern Westinghouse zu hacken. Details dazu – etwa, ob die Attacke Erfolg hatte – gab es nicht.

Bereits am Morgen veröffentlichte die britische Cyberabwehr eine Liste von Hackergruppen, hinter denen «so gut wie sicher» der GRU stehe. Darunter ist auch «APT 28», die hinter den Angriffen in Deutschland vermutet wird. Experten gingen bereits davon aus, die offizielle Anschuldigung aus London untermauert nun den Verdacht.

Bei dem Angriff auf den Bundestag im Jahr 2015 hatten sich Angreifer so weitreichenden Zugang verschafft, dass die Bundestags-IT ausgetauscht werden musste. Bei dem im Februar bekannt gewordenen Angriff auf das Datennetzwerk des Bundes hatten Cyberspione unter anderem das deutsche Außen- und das Verteidigungsministerium attackiert. Dabei sollen sie auch Daten erbeutet haben.

GRU griff laut Briten auch US-Demokraten an

Das britische National Cyber ​​Security Center fand nach eigenen Angaben heraus, dass der GRU auch für Attacken auf die Demokratische Partei vor den US-Präsidentschaftswahlen 2016, einen Flughafen in der Ukraine sowie eine TV-Station in Großbritannien verantwortlich ist.

Politiker griffen zu scharfen Worten: Laut dem britischen Außenminister Jeremy Hunt zeigen die Angriffe, dass Russland agiere, ohne das Völkerrecht zu beachten. Verteidigungsminister Gavin Williamson sagte am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel: «So handelt keine Großmacht, das sind Handlungen eines Pariastaates.»

«Ich habe genügend Beweise gesehen, um sagen zu können, dass die Niederländer und Briten zu 100 Prozent richtig liegen», sagte US-Verteidigungsminister James Mattis. EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker verurteilten das Vorgehen.

Ob und wenn ja wie auf die neuen Vorwürfe gegen Russland reagiert wird, blieb zunächst offen. Hunt brachte neue Strafmaßnahmen gegen Russland ins Gespräch. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Mattis gingen darauf jedoch nicht ein. Nach dem Anschlag auf die Sripals wurden bereits zahlreiche russische Diplomaten ausgewiesen. Bei der Tat wurde der in der früheren Sowjetunion entwickelte Kampfstoff Nowitschok verwendet und britische Ermittler vermuten zwei GRU-Agenten dahinter. Moskau weist jegliche Verantwortung zurück.

Moskau: «Keine echten Beweise»

Auch mit Blick auf die Cyberangriffe betonte das russische Außenministerium, London habe keine echten Beweise für die Anschuldigungen präsentiert. Die Fantasie der britischen Behörden kenne keine Grenzen mehr. «Hier wird einfach alles vermischt: GRU, Cyperspione und Kremlhacker. Das ist einfach eine Parfümmischung aus der Hölle», sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Der Satz war eine Anspielung auf die Angaben britischer Ermittler, wonach das Nowitschok-Gift in einer Duft-Probe transportiert worden sei. Eine Britin war gestorben, nachdem sie sich mit dem im Müll gefundenem vermeintlichem Parfüm eingesprüht hatte.

Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow bezweifelte, dass die Anschuldigungen gegen sein Land wahr sind. Ihm lägen nur wenige Informationen dazu vor, deshalb wolle er sich zu den Vorwürfen nicht konkret äußern, sagte er russischen Medien zufolge. Aber das Thema der sogenannten russischen Cyberangriffe habe «in letzter Zeit in bestimmten Kreisen, die sich negativ auf Russland eingestellt haben, an Popularität gewonnen». Der Chef des Außenausschusses im russischen Parlament, Leonid Sluzki, nannte die Vorwürfe Unsinn und sprach von einer «großangelegten Provokation».

Stoltenberg verwies darauf, dass die Nato bereits seit einiger Zeit ihre Cyberfähigkeiten ausbaue. So einigten sich die Bündnispartner bereits im vergangenen Jahr auf den Aufbau eines Zentrums für Cyber-Operationen. Nach Großbritannien, den Niederlanden, Estland und Dänemark erklärten sich am Donnerstag auch die USA bereit, der Nato nationale Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen.

Mit gezielten Cyberattacken lassen sich beispielsweise Webseiten des Gegners lahmlegen. Möglich wäre es aber auch, ganze Computer- oder Mobilfunknetze auszuschalten, um die Kommunikation oder die Stromversorgung von Militäranlagen und Unternehmen zu stören.

GuyT
7. Oktober 2018 - 10.25

Ech froen mech wen sech hei am Forum eeseiteg informéiert. Natierlech kann en RT net alles gleewen , mais wien just dpa &Co liest ass genau sou verluer.Ech sin iwersecht , datt den Konfrontationskurs matt Russland Europa schued an carrément geféierlech ass. Lies selwer mol alternativ Informatiouen amplatz aneren dat virzegeheien oder wéi anerer hei frech an perséinlech ze gin, wéi z.B. Nachdenkseiten. Well Stemmung sou aggressiv ass, hun verschieden intelligent Politiker&Journalisten an Deitschland elo en Upruff gestart (Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen) Mtthies Platzeck,Peter Gauweiler,Antje Vollmer, Krone-Schmalz, Peter Brandt...
Wann der gären iwert Sauerrei an der Welt liest, dann misst der secherlech och den Noam Chomski seng Bicher kennen, wou hien faktenräich erklärt wéi amerikanesch Aussenpolitik funktionnéiert.
Natierlech ass dem Putin alles zouzetrauen, mais ech géif emol soen , dann géifen ze awer raffinéiert virgoen. Wen also hei behaapt den Fall Skripal wär alles 100% geklärt, outet sech als hoffnungslosen Naivling

Muller Guy
6. Oktober 2018 - 16.30

@Guyt; Dann as den Verheugen wat den Putin ugeet, genau sou naiv wéi dir et sid. Fir eert Wuert ze gebrauchen. Oder vleicht och schwach weil hin sech vum Propaganda- Liegen- an Verdréin-Sender Russia today berieseln léist. Och dir sollt iech net sou eenseiteg informéieren w.e.g. ier dir schreiwt. Dat mecht keen gudden Androck. Aber dir kennt iech jo hannert dem "Guyt" verstoppen. All Mensch misst jo awer wessen an verstoen wat mam Putin & Co an Russland leeft.

Mephisto
6. Oktober 2018 - 16.11

Dir hutt Recht !

De Putin a seng Oligarchen hunn eng Kleptokratie a Russland agefouert di d´Land ausplönnert. Alles land op hiren Konten.

Duerfir sinn elo Staatskeesen eidel an Leit mussen mi lang schaffen goen ir se d´Rent kréien.

Fir dovun ofzelenken dreiwt en seng Sauereien am Ausland.
De Fall Skripal zu Salisbury huet jo elo bewisen dat Geftmärder GRU- Agenten waren. Zum Ufank huet en alles ofgestridden.

GuyT
6. Oktober 2018 - 14.46

KTG mag nicht auf unliebsame Wahrheiten hingewiesen werden. Ablenken ist genau das Thema, denn es ist offensichtlich, dass versucht wird Stimmung zu schüren, gegen Russland um eine weitere Aufrüstung des NATO zu forcieren.Tolles neues Wort haben sie da entdeckt, Whataboutisms, ich kenne da ein besseres und das heißt Naivität.
Viel erfahren Politiker die noch die Zeiten der Ost Entspannungspolitik kennen äußern sich inzwischen ähnlich äussern: So sagt Günter Verheugen( EU-Kommissar)"Die Haltung, dass Putin und die Russen im Zweifel für alles verantwortlich sind, ist eine Vergiftung des Denkens, die aufhören muss",

KTG
6. Oktober 2018 - 6.45

Dat trëfft et nach net ganz. De Putin ass net en normale Gangster. De Putin ass de Boss vun enger Mafia. Firwat? Hien ass duerch seng Zäit als Präsident steeräich ginn an déi Oligarchen. déi mat him zesummeschaffen, däerfen dat bleiwen. Dat ass fir mech eng Mafia, net méi nëmmen en einfache Gangster.
Fir de Rescht: Absolut averstanen. Dee Kärel huet iwwerall seng Fangeren dran a kuckt da wéi Wisel duerchzekommen domat.

KTG
6. Oktober 2018 - 6.43

Und erneut macht sich "GuyT" des Whataboutisms schuldig. Wie wäre es, wenn "GuyT" mal beim Thema bleiben würde? Ablenken ist irgendwie eine dämliche Taktik.

Muller Guy
5. Oktober 2018 - 20.34

Egal bei waat an wou och emmer. Iwerall an der Welt wou Sauereien gemacht gin oder gesteppelt get sin Putin an seng Schergen an der 1. Déi. Natierlech streiden sie emmer alles of. Och wann d'Beweiser erdreckend sind. Wat dir eng ruckelzeg Gangsterband. Für dem Putin seng eegen Wierder ze gebrauchen: Wat as den Putin dach den Drecksack.

Guyt
5. Oktober 2018 - 7.38

Die Amerikaner sollten nicht mit Steinen aus dem Glashaus werfen: Spätestens seit Snowden müsste jeder wissen, was Sache ist.