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In der Scheiße – Gülle in Luxemburger Gewässern

In der Scheiße – Gülle in Luxemburger Gewässern

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Wenn zu viele Nährstoffe in die Gewässer gelangen, weil zum Beispiel zu viel Gülle auf den Feldern ausgebracht wird, dann hat das Konsequenzen. Die Gewässer werden überdüngt und das empfindliche Gleichgewicht darin verändert sich. Die Folge sind etwa Algen und Bakterien, die unter diesen neuen Bedingungen besser gedeihen als früher.

Wenn Landwirte es mit dem Düngen ihrer Felder übertreiben, weil sie zum Beispiel die viele Gülle, die in der Tierhaltung anfällt, loswerden müssen, dann schaden sie der Natur und damit langfristig auch sich selber. Schließlich leben Landwirte von der Natur – von dem, was auf ihren Feldern wächst – und sind bei ihrer Arbeit auch auf sauberes Wasser angewiesen.

Die Schäden, die durch Überdüngung entstehen, sind das, was Volkswirte eine «Externalität» nennen: ein Problem, verursacht durch einzelne Menschen oder Betriebe, für das diese nicht zahlen müssen und die Allgemeinheit aufkommen muss. Solche Probleme können, wenn alle Appelle nicht helfen, nur durch staatliche Eingriffe gelöst werden.

Dass die Grünen in der Regierung sind, sollte eigentlich das Glück der Natur sein. Das Umweltministerium bemüht sich auch sichtlich, z.B. indem mehr Messungen durchgeführt werden. Trotzdem sind die Gewässer wieder einmal voller Blaualgen. Die Regierung kann nun versuchen, sich herauszureden. Am Ende muss sie die Verantwortung dafür übernehmen.

roger wohlfart
20. August 2018 - 16.00

Es ist die Zahl der Rinder und Schweine, auf die es ankommt und auf deren Exkremente und natürlichen " Abgase "!

roger wohlfart
11. August 2018 - 23.27

Krass ausgedrückt, wenn nicht bald eine Kehrtwende einsetzt, werden wir noch eines Tages in unserer eigenen Scheisse ersticken! Wohin beispielsweise mit den Abwässern einer rasant ansteigenden Bevölkerungszahl?

H.Horst
10. August 2018 - 21.39

Dass das Verhältnis von Viehbestand und Fläche seit 1990 quasi gleich geblieben ist lässt mitnichten den Schluss zu, dass das Gülleaufkommen auch gleich geblieben ist. Die "Leistung" einer Kuh wurde durch Zuchtmassnahmen und Soja-Verfütterung gesteigert und entsprechend auch ihr Ausscheidungsprodukt.
Aber auch wenn es zu keiner Steigerung pro Kuh gekommen wäre, so ist ihre Aussage, dass der Gülleanfall von 1990 bis 2014 gleich geblieben sei ein untauglicher Ablenkungsversuch. Schon vor 25 Jahren war das Gülleproblem existent. Was sich geändert hat ist die feinere und weitgespanntere Analysetechnik und die Belastung der Gewässer durch erhöhten Verbrauch (Entnahme) durch Wirtschaft und steigende Bevölkerung. Vor allem ist aber die Öffentlichkeit nicht mehr bereit diese Sondermüllentsorgung von Gülle unter dem Deckmäntelchen der Düngung hinzunehmen. Dies hat auch damit zu tun, dass es einen politischen Wechsel gab der die schützende Hand von einem Berufsstand nahm der sich über Jahrzehnte in absoluter Sicherheit wähnen konnte was Anpassungsdruck angeht. Sie können es drehen und wenden wie sie wollen, die sozialen Rahmenbedingungen welche der Landwirtschaft in der Vergangenheit Narrenfreiheit gelassen haben, sind nicht mehr dieselben. CSV-intern ist man sogar froh, dass endlich irgendwer das Problem angepackt hat, da man aus elektoralen Gründen hierzu nie selbst imstande gewesen wäre. Die Gesetze der Chemie und Biologie gelten parteiübergreifend....auch wenn eine Abgeordnete Hansen sich dagegen zu streben scheint.

luss
10. August 2018 - 18.30

Nomi Beim Statec nachlesen.
1990 2014
Landwirtschafliche Flaeche 126298 HA 131077 ha
davon Wiesen und Weiden 68827 ha 66827 ha
Rinder 217452 198780
Schweine 75463 87092
landwirtschaftliche Betriebe 3803 2042

Das Verhaeltnis Viehbestand zu Flaeche bleibt Fast identisch von 1990 zu 2014
Also ist auch der Guelleanfall pro ha 2014 nicht groesser als 1990.
Nur die Zahl der Betriebe hat in sich dem Zeitraum um 1761 Einheiten verringert.
dh die durchschnittliche Groesse der Betriebe hat sich deutlich gesteigert.

Nomi
10. August 2018 - 13.23

""Das Gülleproblem ist auf das Missverhältnis von Viehbestand zu Fläche zurückzuführen. Außerdem wird das heimische Vieh mit Soja aus Übersee gefüttert aber die entstehende Gülle muss auf den zu kleinen heimischen Flächen ausgebracht werden.""

H.Horst
10. August 2018 - 9.47

Das Gülleproblem ist auf das Missverhältnis von Viehbestand zu Fläche zurückzuführen. Außerdem wird das heimische Vieh mit Soja aus Übersee gefüttert aber die entstehende Gülle muss auf den zu kleinen heimischen Flächen ausgebracht werden. Es gibt Möglichkeiten der Güllebehandlung, so z.B. die Trocknung. Diese ist kostenintensiv und schon verfügbar als Technik die eigentlich zur Behandlung von Klärschlamm entwickelt wurde. hauptproblem ist der energetische Aufwand zur Behandlung des belasteten Restwassers. Eine weitere Möglichkeit ist die sog. hydrothermale Carbonisation (HTC) die technisch u. umweltbiologisch den Königsweg darstellt weil sie ausserdem eine Möglichkeit darstellt über den Umweg der Verkohlung von Pflanzen der Atmosphäre CO2 zu entziehen. Die Kosten lägen bei ca. 20-30 Euro /Tonne Rindergülle. Das Problem ist prinzipiell lösbar zu einem Preis der vom Fleisch- und Milchkonsumenten getragen werden müsste. Alternative wäre auch eine Reduktion des Milch-u. Fleischkonsums was jedoch aus der liberalen Ecke als Bevormundung (Freier Frass dem freien Bürger) und aus der Sozialistischen als soziale Ungerechtigkeit (Fleisch nur für Reiche) dargestellt würde. Das Problem ist durch Verzicht oder zusätzliche Ausgaben lösbar. Wer hat eine bessere Idee ?

Romain
9. August 2018 - 15.19

Mir brauchen hei net den Bauer als den Schellegen durzestellen.
An eiser arbeitsteiliger Wirtschaft ass jiddferen drun schold waat geschitt.

Armes L.
9. August 2018 - 14.48

Tram und Radar(fallen!) einweihen soll, nach Ihnen, medienwirksamer sein als Biogasanlagen und Kläranlagen einweihen. Na dann, armes Luxemburg!

MarcL
9. August 2018 - 12.33

Das Verhältnis der Anzahl der gehaltenen Tiere zur nutzbaren Landfläche muss stimmen. Andernfalls produziert der Hof mehr Gülle als seine Böden aufnehmen können. Die Folge: Belastetes Grundwasser. Daran kann niemandem gelegen sein.

Hexe
9. August 2018 - 11.31

Ich habe Felder gesehen,auf denen stand zentimeterhoch die Gülle.
Wer ist denn so bekloppt dies zu tun?Gibt es aber!
Warum können die Landwirte nicht gezwungen werden eine Firma zu nehmen welche die Gülle nimmt und trocknet.Es liegt nur am guten Willen.
Ja,es kostet etwas für den Abtransport,aber die vielen Fahrer die helfen die Gülle auf die Felder zu fahren ,müssen auch bezahlt werden.
Was ist denn jetzt besser?

Polo
9. August 2018 - 10.58

Zu viel Gülle sagen Sie! Wo ist die Grenze? Wird wohl schwer zu bestimmen sein! Oder sollte überhaupt keine Gülle ausgebracht werden?

Grober J-P.
9. August 2018 - 10.42

Neue Tram einweihen, Radarfallen aufstellen ist weitaus medienwirksamer als Biogasanlagen oder Kläranlagen einweihen, hier stinkt’s gewaltig!!! Glaube, dass die Umwelt für die Grünen langsam zweitrangig wird.

Ernesto
9. August 2018 - 9.53

Firwat liesen eis Gréng an och déi aner an der Regierung net emol esou Artikelen.Amplaz nëmmen ze Soueren kéint een jo emol esou eppes bauen.

Grober J-P.
9. August 2018 - 9.44

Wir leben alle von der Natur, jeder Mensch verursacht seinen „Unrat“ nicht nur Bauern. Wie ist es mit Biogasanlagen, sind die Kläranlagen auf dem neuesten Stand, gibt es genügend davon? Glaube nicht, z.B. von Martelingen bis Esch-Sauer, wo fließen alle Abwässer hin?