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Dominanzen

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Am Samstag fällt mit dem Ligapokal der offizielle Startschuss zur Fußballmeisterschaft 2018/2019. Misstöne gab es schon im Vorfeld, zogen sich doch unlängst mit der Escher Fola und dem Progrès Niederkorn gleich zwei Schwergewichte des Luxemburger Fußballs aus dem Ligaverband LFL zurück, was zur Absage der für am Samstag geplanten Mannschaftsvorstellungen führte. Die Fola und der Progrès protestieren gegen die Übermacht des F91, genauer von dessen Mäzen Flavio Becca.

Dass der F91 auch in dieser Saison Meister wird, daran zweifelt kein Experte. Zu stark ist der Serienmeister besetzt, als dass sich die Konkurrenz ernsthafte Chancen auf den Titel ausrechnen dürfte. Mit dem früheren Dortmunder Marc-André Kruska zogen die Düdelinger einen ganz dicken Fisch an Land. 98 Bundes- und 206 Zweitligaspiele hat der ehemalige U21-Nationalspieler aus Deutschland auf seinem Konto, mit 31 Jahren ist er zudem noch lange kein Fußballrentner, der seine Karriere in der (Fußball-)Provinz ausklingen lässt. Der F91 sollte also noch stärker als in den vergangenen Jahren sein und trainiert in dieser Saison unter Profibedingungen, zweimal pro Tag.

Spannung verspricht neben dem Abstiegskampf in erster Linie das Rennen um die Europapokalplätze. Wer an die europäischen Fleischtöpfe gelangt, der entrückt der nationalen Konkurrenz dank der Startprämien der UEFA. Zwei Runden (500.000 Euro) reichen aus, um fast alle anderen Vereine der Nationaldivision budgetmäßig zu übertrumpfen. Was freilich kein exklusiv luxemburgisches Phänomen ist. Die Schere zwischen Arm und Reich geht in allen europäischen Meisterschaften so stark auseinander, dass auch dort der Meister eigentlich vor der Saison feststeht. Ähnlich wie in Luxemburg, wo der F91 Düdelingen 14 der letzten 19 Championate als Titelgewinner abschloss. Dass die Dominanz zwar auch dank der Einnahmen aus den europäischen Wettbewerben, aber in erster Linie durch die finanzielle Hilfe von Mäzen Becca erreicht wird, kann man dem Verein nicht zum Vorwurf machen.

Worüber sich die Konkurrenz aber aufregt, ist der zunehmende Einfluss Beccas auf die gesamte Liga. Insgesamt spielen rund 45 Becca-Schützlinge in der obersten Division, zudem ist der Bauunternehmer neuerdings beim belgischen Drittligisten Virton eingestiegen. Vor allem das Engagement bei Rekordmeister Jeunesse Esch und die damit verbundene Transferpolitik stoßen der Fola und dem Progrès übel auf. Ein gutes halbes Dutzend von ihm finanzierte Spieler platzierte Becca leihweise bei der Jeunesse, wodurch sich dann auch zwangläufig die Frage nach dem Einfluss des Quasi-Investors auf die Vereinspolitik stellt.

Das Problem der Leihspieler ist jedoch nicht so einfach zu lösen und macht auch der UEFA Sorgen. Für Luxemburg hat FLF-Präsident Paul Philipp Gespräche mit den Vereinen zu diesem Thema angekündigt. Es wäre eine gute Gelegenheit, generell über einige Absurditäten des Meisterschaftsbetriebs zu sprechen, wie die Regelung bei Sperren oder aber die Unfähigkeit, eine kohärente und frühzeitige Ansetzung der Spieltage zu gewährleisten.

Don Camillo
31. Juli 2018 - 17.41

Don Becca oder Uli Hoeness haben das Geschäft verstanden. Ob die Meisterschaft interessanter wird durch die Dominanz eines einzelnen Vereins ist leicht geklärt. Aber stellen wir uns einmal vor der Meister hat ein Spiel und keiner geht hin. Oder die Meisterschaft beginnt mit dem zweiten Platz?
Man erinnere sich an das Meisterfoto vom FC Grevenmacher 19-sowieso. Da war ein(1) hellhäutiger Spieler zu sehen und der kam aus Differdingen. Wie müssen die Grevenmacher Leute sich damals über den Titel gefreut haben.

Leih
30. Juli 2018 - 19.40

Das Problem der Leihspieler soll nicht einfach zu lösen sein! Das System einfach verbieten, schnell!