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Endlich ist Urlaub

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Endlich Urlaub. Es darf sich zwar nicht jeder freuen, nun am Strand liegen oder durch die Berge wandern zu können – aber jeder in Luxemburg arbeitende Mensch darf aufatmen. Endlich gibt es wieder etwas mehr Platz auf den Straßen. Endlich werden die Staus wieder etwas kürzer. Selbst die Suche nach Parkplätzen gestaltet sich in der Urlaubszeit etwas einfacher.

Man darf wieder hoffen, auch wenn diese Hoffnung, die Strecke zwischen Esch und Luxemburg-Stadt in weniger als zwei Stunden hinter sich bringen zu können, dann doch enttäuscht werden kann. Demnach darf sich auch die arbeitende Bevölkerung derzeit fast wie im Urlaub fühlen. Der Arbeitstag vieler Pendler ist pro Tag deutlich kürzer als sonst. Am Abend bleibt noch Zeit für Familie und Hobbys – ehe man sich tags darauf wieder auf die Straßen wagen muss.

Regierungen haben das Thema Mobilität bereits vor Jahren zu einer Priorität erklärt. Und es ist viel passiert. Vor allem in den letzten paar Jahren wurde viel investiert, etwa in Bahnhöfe, Züge oder aber in die Tram. Ganz offensichtlich ist es jedoch nicht genug. Die getätigten Investitionen reichten höchstens, um die Bedürfnisse der Vergangenheit zu decken. Die CFL wird seit Jahren nicht müde, zu erklären, dass die Kapazität ausgelastet ist.

Und auf das eigene Auto will kaum jemand verzichten. Es steht für die persönliche Freiheit, sich frei bewegen zu können – obwohl Autofahrer in Luxemburg-Stadt, laut dem US-Unternehmen Inrix, letztes Jahr im Schnitt 33 Stunden im Stau verbrachten. Damit belegt sie den 148. Platz der am stärksten belasteten Städte der Welt. Wer nun die 33 Stunden in Arbeitstage umrechnet, der kommt auf mehr als vier komplette Arbeitstage pro Jahr, die im Stau verbracht werden.

Dabei gibt es keinen Mangel an guten Ideen. Und die vorliegenden Lösungsvorschläge gegen den täglichen Verkehrskollaps umfassen viel mehr als nur den Ausbau von Straßen, von öffentlichem Transport oder den Einsatz von Baufirmen aus China. Die aktuelle Regierung will die Fehler der Vergangenheit (fehlende Planung) nicht wiederholen und langfristig planen. Sie hat den Rifkin-Prozess ins Leben gerufen. Sie redet von Digitalisierung, autonomem Fahren, Carsharing, Auffangparkplätzen und Business-Parks an den Grenzen oder Arbeit von zu Hause aus. Auch über mögliche organisatorische Veränderungen wird diskutiert: Muss wirklich jeder Mensch zur gleichen Uhrzeit mit der Arbeit beginnen? Müssen die Schüler unbedingt zur gleichen Uhrzeit auf die Straßen wie die Pendler?

Klingt alles gut, könnte alles helfen. Wird es aber nicht, denn zuerst müssten die Ideen umgesetzt werden. Gleichzeitig wächst die Luxemburger Wirtschaft munter weiter – Debatte um Nachhaltigkeit hin oder her. Allein in diesem Jahr (Januar bis Mai) wurden etwa 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Im Jahr 2017 waren es über 13.000 neue Jobs. Alles in allem: Tausende zusätzlicher Autos.

Als symptomatisch für Lösungen der Luxemburger Mobilitätsproblematik könnte die von Infrastrukturminister François Bausch neu ins Leben gerufene Idee einer Tram zwischen Luxemburg-Stadt und Esch gelten: Die Idee ist gut – aber selbst der Minister rechnet im Idealfall mit einer Zeitspanne von mindestens 15 Jahren, bis ein erster Passagier sie nutzen könnte. Doch 15 Jahre? Dann sind die Hälfte der heutigen Arbeitnehmer bereits in Rente. Zudem ist hinlänglich bekannt, dass solche Projekte in Luxemburg gerne das Doppelte der vorgesehenen Zeit in Anspruch nehmen. Aber Stau gab es bereits gestern, vorgestern … und auch wieder nach der Urlaubszeit. Es gibt ja auch keinen Plan, der etwas anderes vorsieht.

Huds
21. Juli 2018 - 12.49

@bender

Ech fureen all Dag mat engem Hirgespinst (Elektrobus) vun Diddeléng op Beetebuerg an de Cactus.

Bender
20. Juli 2018 - 13.18

Ech soen et emmer rem, déi "aktiv" Südhalschent vum Land as net méi grouß wéi Metropole wéi Berlin. Do klappt den öffentlechen Transport, well en eben x-mol redundant as, heescht Tram/Trolleybus, Bus, Zuch parallel. Mir kenne just entweder oder. Den Tram kënnt, sämtlech Busser op der Streck gin ofgeschaft... Léif Politiker, vergiesst dat Hirngespinst vun Elektroauto an Elektrobusser, baut Oberleitungsbus-Netzer, déi Technik as uraal, spottbelleg(virun allem an der Maintenance!) an an 0,nix opgeriicht. Sou kéint een ruckzuck d'N7, N11, N1 propper un den öffenltechen Transport uschléissen, ouni Schinnen, ouni extrem déier Battrie-Systemer. Et misst ee just iergendwann mol ufänken, an net weiderhin 10 -20Joer aal Problemer an 15 Joer léisen.

Jacques Zeyen
20. Juli 2018 - 10.00

..und wie stand gestern zu lesen? 850 neue Wohnungen in Olm. Luxemburg steuert auf eine Sackgasse hin,doch die wird jetzt 6-spurig ausgebaut.