Die rund 300 Mitarbeiter des Werks von ArcelorMittal in Düdelingen müssen weiter warten. Wie ihre Zukunft aussehen wird, bleibt unklar.
Um den Stahlhersteller Ilva in Italien kaufen zu können, muss ArcelorMittal einige Werke in Europa verkaufen. Hierzu zählt auch das Werk in Düdelingen.
Ursprünglich war geplant, dass interessierte Käufer bis zum nun abgelaufenen Wochenende ihre Kauf-Offerten für das Werk einreichen müssen. Diese Frist wurde nun jedoch bis Mitte September verlängert, wie aus Gewerkschaftskreisen zu erfahren war. Hintergrund der Verschiebung des Datums sind Verzögerungen bei der Übernahme des Werks in Italien.
Frist verlängert
Das lange Warten drückt jedoch auf die Moral der Mitarbeiter, so ein Gewerkschafter. «Sie wissen, dass sie verkauft werden. Sie wissen aber nicht an wen und zu welchen Bedingungen.» Der Käufer wird den Kollektivvertrag zwar mit übernehmen müssen – was seine Zukunftspläne sein werden, bleibt aber voraussichtlich noch lange unbekannt. ArcelorMittal selbst plant, das Werk in Düdelingen bis zum Jahresende an einen neuen Besitzer verkauft zu haben. Das sehen die Vorgaben der EU so vor.
«Es gibt mehrere interessierte Kandidaten und es laufen Verhandlungen», bestätigte ein Sprecher gegenüber dem Tageblatt. Man werde aber nichts Konkretes mitteilen, bevor es entschieden sei, so der Sprecher. Den Informationen aus Gewerkschaftskreisen zufolge gibt es weiterhin drei interessierte Kandidaten. Dazu zählen der russische Stahlkonzern NLMK, der deutsche Konzern Salzgitter und der schwedische Konzern SSAB. Salzgitter und SSAB gelten als Favoriten.
Bis der Verkauf über die Bühne gebracht ist, wird das Werk von einem «unabhängigen» Manager verwaltet. Dieser ist seit Juni im Amt. Da man das Werk verkaufe, könne man nicht mehr verantwortlich fürs Tagesgeschäft sein, so der Konzern-Sprecher.
Das Werk in Düdelingen beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. 2016 erwirtschaftete es einen Umsatz von fast 100 Millionen Euro und einen Gewinn von über 2,5 Millionen Euro.
Stahlmafia ??
Das Geschäftsmodell von Mittal ist bekannt: er kauft und bezahlt mit Aktien seines eigenen Konzerns und ein bisschen Knete aus einem Bankdarlehen, kassiert die Regierung Beihilfen ein...verschrottet und verkauft und hinterlässt dann die Industriebrachen, genau wie in Luxemburg. Aber er hat seinen Sitz in London wo er zu der etablierten Geld-Gentry zählt....
Klingt ja auch logisch und voll überzeugend. Es gibt mehrere interessierte Kandidaten. Deshalb suchen wir noch nach weiter und haben die Frist verlängert ...
Keine Angst, Etienne macht das schon. Im September wird man hören, es tut uns leid aber wir konnten nicht verhindern, dass das Werk schließen muss. Luxemburg verkommt langsam zum Dienstleister und das ist gefährlich. Man müsste mal unter dem Johannisberg etwas tiefer graben, vielleicht finden wir doch genügend Öl.