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Tennis: Luxemburgerin Eléonora Molinaro sieht „Bekanntheitsgrad ein wenig gestiegen“

Tennis: Luxemburgerin Eléonora Molinaro sieht „Bekanntheitsgrad ein wenig gestiegen“

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Im Tageblatt-Interview geht die FLT-Spielerin darauf ein, wie sie das zweite Major-Turnier ihrer Karriere erlebt hat und wie ihre Zukunftspläne aussehen.

Für Eléonora Molinaro (Junioren-Weltrangliste 9) sind die diesjährigen French Open vorbei. Gestern musste die Luxemburgerin nach einem harten Kampf auch im Doppel das Aus im Halbfinale hinnehmen. Im Einzel wurde ihr bemerkenswerter Lauf von 19 Siegen in Serie im Viertelfinale gestoppt. Das ist alles andere als eine schlechte Ausbeute, wenn man bedenkt, dass die 17-Jährige zuvor noch nie in Roland Garros angetreten war. Im Tageblatt-Interview geht die FLT-Spielerin u.a. darauf ein, wie sie das zweite Major-Turnier ihrer Karriere erlebt hat und wie ihre Zukunftspläne aussehen.

Von Laurent Neiertz

Tageblatt: Eléonora, was nimmst du aus den diesjährigen French Open mit? Eléonora Molinaro: Ich nehme sicherlich viele Erfahrungen mit. Als Spielerin schlägt man hier auf den gleichen Anlagen wie die Profis auf. Des Weiteren sind neben dem Schiedsrichter auch noch Ballkinder und Linienrichter bei jedem Spiel dabei. Das läuft alles sehr professionell. Ich hoffe, dass ich in Zukunft einmal bei den Profis hier antreten darf.

Vor den French Open stand bei dir die erstaunliche Bilanz von 29 Siegen und zwei Niederlagen bei den Junioren zu Buche. Du konntest in dieser Saison bereits vier Turniersiege auf dem Junioren-Circuit (darunter ein Erfolg bei einem renommierten Grad-A-Turnier) feiern. Hattest du eine gewisse Zielsetzung?
Ich wollte unbedingt die erste Runde überstehen. Deshalb war ich in meiner Auftaktpartie gegen Manon Léonard zu Beginn schon etwas nervös. Ich wusste, dass es mein erster Auftritt in Roland Garros ist und wollte nicht gleich wieder die Heimreise antreten, zumal neben meinem Vater, der mich fast immer zu den Turnieren begleitet, auch noch meine Mutter und meine Teamkollegin Claudine (Schaul) zugegen waren. Des Weiteren spielte ich gegen eine Lokalmatadorin, die das Publikum auf ihrer Seite hatte.

Bist du enttäuscht, dass es nicht zum ganz großen Coup gereicht hat?
Nein, ich kann mir absolut keinen Vorwurf machen. Ich kann richtig stolz auf mich sein, dass ich bei meinen ersten French Open gleich ins Viertelfinale eingezogen bin. Vielleicht hätte ich es noch weiter bringen können. Ich traf aber in der Runde der letzten acht auf eine extrem stark spielende Gegnerin, gegen die ich nur wenig ausrichten konnte. Heute (Freitag) trat Cori Gauff (Anm. d. Red.: die US-Amerikanerin steht jetzt im Finale) nicht so stark wie noch am Donnerstag auf. Ihr unterliefen allein schon acht Doppelfehler und sie servierte nur ein Ass. Gegen mich hat sie sechs Asse abgefeuert und nur zwei Doppelfehler gemacht. Klar ist man dann ein wenig enttäuscht, dass sie im Viertelfinale einen richtigen „Sahnen-Tag“ erwischte.

Nicht nur national standest du in letzter Zeit des Öfteren im Mittelpunkt der Medien, sondern auch über die Grenzen hinaus wurde über dich berichtet. Wie gehst du damit um?
Ich würde dies vielleicht als ersten kleinen Schritt für meine spätere Karriere ansehen. Wenn man gute Resultate erzielt, werden Leute auf dich aufmerksam. Trotzdem ist es schon recht cool, wenn auf der offiziellen Seite der ITF („International Tennis Federation“) zwei Artikel von dir veröffentlicht werden, in denen dein Name im Titel steht.
Damit steigt irgendwie auch dein Bekanntheitsgrad. Außerdem ist es bisher auch noch nicht so oft vorgekommen, dass mein Name im Pressezentrum durchs Mikrofon durchgesagt wurde, damit ich zu einem Interview erscheine.

Im Halbfinale der Juniorinnen verblieben nur noch zwei gesetzte Spielerinnen (die Nummer 15 und 16 des Turniers). Ist es im Junioren-Bereich schwer einzuschätzen, wie stark die jeweiligen Gegnerinnen eigentlich sind?
Ja. Ich kenne auch nicht alle Spielerinnen, somit ist das Niveau auch schwer einzuschätzen. Ich nehme hier nur meine Gegnerin im Viertelfinale, Cori Gauff, als Beispiel. Ich kannte sie im Vorfeld der Partie nicht. Danach habe ich mitbekommen, dass sie im Alter von 13 Jahren bereits im Finale der US Open stand. Beim Einspielen habe ich schon gemerkt, was mich erwarten würde. Für eine Spielerin aus dem Jahrgang 2004 ist sie vom Spielerischen und Körperlichen her bereits extrem weit entwickelt. „Hatt ass einfach eng Maschinn.“

In den letzten Monaten hast du wieder vermehrt an der Junioren-Tour teilgenommen. Wird das in Zukunft auch der Fall sein?
Nein, eigentlich nicht. Ich werde nur noch an den zwei Grand-Slam-Turnieren (Wimbledon und US Open) teilnehmen. Im Ranking habe ich nämlich keine Punkte zu verteidigen. So werde ich wohl bei den wichtigen Spielen in der Interklubmeisterschaft für meinen Verein, die „Schéiss“, an den Start gehen. Ansonsten stehen für mich die 15.000- und 25.000-Dollar-Turniere im Fokus, aber auch die Vorbereitung auf Wimbledon. Das könnte spannend werden, denn ich habe bisher noch nie ein Match auf Rasen bestritten. Weil die Trainingsmöglichkeiten in Luxemburg nicht gegeben sind, werde ich mich wohl in den Niederlanden umschauen müssen. Eine Option wäre vielleicht auch, etwas früher nach London zu reisen. Aber der genaue Trainingsplan steht noch nicht fest.

Wenn du dich für das „ITF Junior Masters“ in Chengdu, wo sich die besten acht Spielerinnen Ende September messen werden, qualifizieren könntest, würdest du dann in China an den Start gehen?
Ja, ich würde schon an diesem Wettbewerb teilnehmen. Das hängt aber auch von meinen Resultaten bei den nächsten Major-Turnieren ab. Aber dieses Turnier genießt für mich absolut keine Priorität.