In knapp zwei Wochen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland, und das mit dem Peruaner Paolo Guerrero. Dies hat der Schweizer Bundesgerichtshof entschieden. Eigentlich sitzt der Spieler gerade eine 14-monatige Sperre wegen Dopings ab, nachdem er positiv auf Kokain getestet wurde. „Insbesondere den diversen Nachteilen, die der bereits 34 Jahre alte Fußballspieler erleiden würde, wenn er nicht an einer Veranstaltung teilnehmen könnte, welche die Krönung seiner Fußballer-Karriere darstellen wird“, sei Rechnung getragen worden, so die Argumentation der Schweizer Richter. Man stelle sich vor, ein gesperrter Radprofi würde seine Sperre aufgeschoben bekommen, um an der Tour de France teilzunehmen! Der Aufschrei wäre enorm, und das zu Recht.
Anders ist es im Fußball, dort erhält der Dopingsünder noch von allen Seiten Zuspruch. Die Spielervereinigung FIFpro sprach von einer unverhältnismäßig hohen Strafe. Ja sogar die Spieler der WM-Gruppengegner von Peru haben sich für eine Teilnahme von Guerrero starkgemacht. Mit Erfolg. Fragt sich nur, wieso am Freitagmorgen um 7.00 Uhr die gesamte deutsche Nationalmannschaft um den Schlaf gebracht und zur Dopingprobe gebeten wurde, wenn die Sanktionen im Zweifelsfall ohnehin ausgesetzt werden. Man könnte fast meinen, König Fußball würde in der Sportwelt von einem Sonderstatus profitieren.
Zum Glück hat der renommierte Sportarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt erst vor Kurzem in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit klargestellt, dass Doping im Fußball nichts bringt. Wem es definitiv nichts bringt, ist der Weltverband FIFA. Denn positive Dopingfälle sind dem Milliardengeschäft Fußball-Weltmeisterschaft nicht förderlich.
Naja in diesem Fall bezweifele ich, dass Kokain leistungssteigernd sein soll.
Desweiteren ist mir bis jetzt kein Dopingmittel bekannt, welches einen Fussballspieler besser passen, dribbeln oder schiessen lässt.
Oder etwa, wenn ein positiv getestet Radfahrer den Giro d'Italia gewinnt...