Am Rande der Jahreshauptversammlung von ArcelorMittal in Luxemburg hat sich Wirtschaftsminister Etienne Schneider am Mittwoch mit dem Finanzchef von ArcelorMittal, Aditya Mittal, getroffen.
Thema war unter anderem der geplante Verkauf des Werks in Düdelingen. Der Finanzchef des Stahlkonzerns bestätigte dem Minister, dass der russische Stahlkonzern NLMK wohl wirklich am Standort interessiert sei. Derzeit gebe es aber nichts Konkretes – und vor allem keine Verhandlungen, erklärte Etienne Schneider am Mittwochabend am Rande der Geburtstagsfeier des «Cluster maritime» gegenüber dem Tageblatt. Es gebe jedoch noch andere Optionen, so der Minister weiter. Dabei handle es sich um den Verkauf des Werks an einen namentlich nicht genannten Stahlkonzern aus der Europäischen Union. «Es geht eher in diese Richtung», so Etienne Schneider. «Diese Option wird von ArcelorMittal bevorzugt.»
Bis Herbst muss der Verkauf der abzustoßenden Werke über die Bühne sein. «Für uns ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter zu den aktuellen Bedingungen übernommen werden», so der Minister weiter. Er habe das dem Finanzchef des Konzerns erklärt und sei zuversichtlich, dass dies klappt.
Zudem habe er mit Aditya Mittal über die EU-Kartellpolitik diskutiert. Man sei sich einig, dass es keinen Sinn ergebe, wenn ein europäischer Weltkonzern in der EU maximal 35 Prozent Marktanteil haben dürfe. In Japan seien 60 Prozent möglich, «und das, ohne dass jemand Probleme macht». Die EU aber zwinge ArcelorMittal, Unternehmen zu verkaufen. «Diese Kartellpolitik ist überlebt», so Schneider, der sich in Brüssel für eine Modernisierung des Regelwerks starkmachen will.
Zu Demaart
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