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Seehofer fördert Rebellion

Seehofer fördert Rebellion

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In Italien setzte der Togolese aus der Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen zum ersten Mal einen Fuß auf europäischen Boden. Was er wohl erlebt und riskiert hat, um von seinem Heimatland ins gelobte Europa zu gelangen? Zumindest hat er Mord und Totschlag, Vergewaltigungen, Demütigungen, Verzweiflung, tödliche Überfahrten in total vollgestopften und nicht mehr seetauglichen Fischerbooten gesehen.

Oder noch schlimmer: Vielleicht musste er Misshandlungen am eigenen Leib erfahren, hat in der Wüste Hunger und Durst gelitten und selbst bei seiner Überfahrt dem Tod ins Auge blicken müssen. Auf jeden Fall hat der Togolese Baden-Württemberg erreicht und sieht nicht ein, Deutschland nun verlassen zu müssen. Weil das so entschieden wurde. Nicht nach den ganzen Strapazen. Ganz ehrlich, wer wäre da nicht außer sich vor Wut?

Ein rebellierender Flüchtling also. Nicht nur für die AfD ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Sofort wird die Flüchtlingsunterkunft zum rechtsfreien Raum für illegale Aktivitäten deklassiert. Der konservative Flügel der Union nennt die verhinderte Abschiebung ein „gefährliches Staatsversagen“. Horst Seehofer spricht von einem „Schlag ins Gesicht der rechtstreuen Bevölkerung“. Und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt fordert „maximale Härte“ gegen Abschiebeverweigerer.
Auch diese Reaktionen sind impulsiv. Und vor allem unnütz. Insbesondere, weil Seehofer in Zukunft Asylbewerber bis zur Abschiebung in Aufnahmelagern kasernieren will und dadurch die Rebellion, bedingt durch Frust, bei den Flüchtlingen weiter fördern wird. Sinnvolle Lösungen sehen anders aus.

Muller Guy
5. Mai 2018 - 21.33

@Paula; ech hat wirklech gemengt Dir hät den Här Rings gemengt. Den Kommentar war net glecklech. Wat den Realist ugeet sin ech ganz eerer Meenung. Entschellegt mein Messverständnis.

Paula
5. Mai 2018 - 19.16

Ech mengen, Dir huet eppes falsch verstaan.
Mein Stär ass fir den Realist, NET fir den Här Rings!

de rom
5. Mai 2018 - 10.09

lieber Realist : stimme ich IHNEN in jeder Hinsicht zu.

Muller Guy
5. Mai 2018 - 7.16

@Paula; Een Steerchen fir sou een Kommentar?
As dat escht gemengt?
As den Här Seehofer, den einfach nemmen wellt dass Gesetzer respektéiert gin méi schlemm wéi een Anarchist an seng 200 "Bridder" déi sech dann eben net un Gesetzer wellen halen. An ausserdem huet déi Persoun aus dem Togo eng ganz aner Meenung wéi déi wéi se am Kommentar duergestallt get. Nozelauschteren op "youtube" Wann een eppes géint de Här Seehofer huet gin et bestemmt besser Geleenheeten fir en "schlecht ze schreiwen" wéi desen iwerdriwenen an verfälschtenen Kommentar. Ech muss op sou een Schwachsenn réagéieren, wees awer och dass desen, mein Kommentar net veröffentlecht get.

Paula
4. Mai 2018 - 20.10

Schade, dass ich kein Sternchen geben kann. Ihr Kommentar verdient eins!

Realist
4. Mai 2018 - 11.56

Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Demütigung, Verzweiflung, Wüste, Hunger, Durst... Klingt ja alles sehr interessant, was Sie da alles an Strapazen und prägende Erlebnisse auf dem Parcours jenes Herrn schildern. Haben Sie dafür aber auch nur den geringsten Beleg ausser Ihrer eigenen Phantasie? In der bislang einzigen Stellungnahme des Betreffenden selbst, nämlich einem kurzen, im Internet inzwischen leicht zu findenden Interview mit ihm, ist von "Verzweiflung" jedenfalls rein gar nichts zu spüren, dafür umso mehr von enormer Selbstsicherheit und einer noch ausgeprägteren... nennen wir es mal: Erwartungshaltung. Jene "Wut", für die Sie bei jenem "rebellierenden Flüchtling" (waren es nicht eher 200?) soviel Verständnis aufbringen, müssen Sie m.E. auch dem Steuerzahler und friedfertigen Bürger zugute halten, der sich das ansieht. Wut womöglich noch nicht einmal auf den Mann selbst, sondern auf einen Staat, der sich im Flüchtlingskontext immer wieder dermassen vorführen lässt, während er an anderer Stelle sehr genau rechnet und ggf. empfindlich zu strafen weiss. Auch eine Presse, die hier wenig nüchterne Berichterstattung, dafür umso mehr weltanschauliche Schulung, gepaart mit etwas Karl-May-Romantik produziert und die einzig angebrachte Konsequenz jenes Vorfalls, nämlich ein künftig entschlosseneres Vorgehen des Staates, sogleich als "impulsiv" und "unnütz" abtut, braucht sich über einen Verlust an Glaubwürdigkeit nicht zu wundern .

GuyT
4. Mai 2018 - 10.36

Wie sehen sinnvolle Lösungen denn aus?
Das Wegreden der Probleme mit dem rituellen Verweis auf die Afd bringt nichts und nagt auch ander Glaubwürdigkeit der Berichterstattung. Wenn schon EINE Abschiebung eine solchen Aufwand an Polizeiaufgeebot auslöst kann man sich ausdenken welche Herausforderungen da auf die Polizei zukommt. Bei allem Mitleid und Verständnis muss auch gesagt werden , dass es nur darum ging den Togolesen nach Italien abzuschieben und nicht in eine ferne Diktatur oder ein Kriegsgebiet.Asylrecht ist zu wichtig um es als Wunschkatalog auszulegen. Zudem ist dieser Einzelfall nicht der einzige wie ein Blick in die deutsche Presse zeigt. Wer schon Verständnis für alles und jeden zeigt sollte das dann auch wirklich für jeden tun.

Student
4. Mai 2018 - 10.22

Wer hat denn Wann Welche Hebel bewegt?

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
4. Mai 2018 - 9.13

Absolut richtig!

CESHA
4. Mai 2018 - 7.29

Sinnvoll wäre vor allem, klare Signale nach Afrika zu schicken: "Leute, bleibt, wo ihr seid. Die Grenzen sind zu - Europa kann euch nicht alle aufnehmen und euch einen besseren Lebensstil ermöglichen, als bei euch möglich ist".
Und vor allem müssten die finanziellen Reize abgeschaltet werden.
Ich meine: Wenn ich hören würde, dass es dort oben Länder gibt, die alle ohne triftige Begründung über die Grenze lassen und mir mehr Taschengeld ohne Gegenleistung zustecken, als ich in meiner Heimat mit harter Arbeit je verdienen kann, dann würde ich mich auch auf den Weg machen.
Dazu kommen ja noch die völlig überzogenen Geschichten von Häusern und Autos, welche Schlepper in die Welt gesetzt haben und welche sich als Hoax unter allen Unzufriedenen verbreiten.
Klar ist dann die Enttäuschung und der Frust gross, wenn sich das Schlaraffenland als Märchen herausstellt.
Aber die Politik und die Polizei kann und darf nicht zulassen, dass der Rechtsstaat durch brutale Gewalt ausgehebelt wird.