Der elektronische Frachtbrief ist in den Fahrerkabinen der Lkws angekommen. Was der Brummi geladen hat, steht nun nicht mehr auf einem Stück Papier, sondern in digitaler Form auf einem Tablet, das der Fahrer mit sich führt. Es mag stimmen, dass dies das Leben der Fahrer und all jener verbessert, die Waren per Lkw verschicken oder empfangen. Da viele Lkws durch Europa fahren, kommt auch ein schöner Haufen Papier zusammen – der nun dank E-Frachtbrief wegfällt.
Staatssekretär Camille Gira sprach gar von einem „ganzen Wald“, der nun nicht mehr gefällt werden müsste. Der ökologische Fußabdruck des Transportes per Straße würde so viel besser werden und auch billiger, da ein Frachtbrief aus Papier rund 4,50 Euro kostet. Doch der Staatssekretär sah nur die eine Seite der Medaille. Der Frachtbrief fällt ja nicht weg, er wird nur digital. Um ihn lesen zu können, braucht man ein Tablet. Die Herstellung dieser Tablets müsste von dem Wald, der gespart wurde, abgerechnet werden. Ein Stück Papier braucht auch keinen Strom, das Tablet und die Speicherung der Daten in der Cloud schon. Außerdem stößt ein 40-Tonner immer noch die gleiche Menge gesundheitsschädlicher Stoffe aus, auch wenn in der Fahrerkabine ein Tablet anstelle eines Blattes Papier liegt. Der e-CMS mag zwar Vorteile für die Logistik haben, eine Revolution in Sachen ökologischer Fußabdruck ist er jedoch nicht.
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